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Duell der RB-Klubs "zeigt den Irrsinn ganz gut"

Austria Salzburg geht mit neuem Mut ins Jubiläumsjahr.

Duell der RB-Klubs

Mit einem 4:2-Sieg gegen Thalgau hat Austria Salzburg am vergangenen Wochenende ein Jubiläum gefeiert.

Zwar erst 2005 gegründet, beruft sich das "Violette Original" auf die Geschichte des 1933 gegründeten SV Austria Salzburg und beging somit den 85. Geburtstag.

Auf die gleiche Geschichte beruft sich auch Österreichs Serienmeister FC Red Bull Salzburg. Während sich der eine Klub nach turbulenten Jahren in der Salzburg Liga erholt, trifft der andere in der UEFA Europa League (Donnerstag, ab 21 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) auf RB Leipzig.

Die Violetten finden das spezielle RB-Duell im Europacup amüsant.

"Ich finde es ganz lustig, dass beide Mannschaften aufeinandertreffen. Das zeigt den Irrsinn ganz gut. Wer dann noch behauptet, die Klubs würden nicht zusammengehören, der ist entweder blind oder gut bezahlt", sagt Alexander Hütter, Vorstandsmitglied von Austria Salzburg, gegenüber LAOLA1.


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Es kommt nicht von ungefähr, dass am violetten Jubiläumstrikot der Slogan "Die Austria wird euch alle überleben" zu finden ist - auch wenn dieser schon seit der Gründung des Vereins vor 13 Jahren existiert.

Wir gehen davon aus, dass es am Ende des Tages, je nachdem wie viele es von uns dann noch erleben, die Austria noch immer geben wird, aber womöglich andere Vereine - sei es in Leipzig oder Salzburg - nicht mehr.

SVAS-Vorstand Hütter

"Das war das Motto, als wir damals aus Kleßheim 'verjagt' worden sind, im Sinne von: Jetzt sind wir weg, aber in Wahrheit wird die Austria euch alle überleben", erinnert Hütter an die Übernahme durch Red Bull mitsamt der kompletten Neuausrichtung des Klubs inklusive Änderung der Vereinsfarben und des Logos.

"Bis jetzt hat es ja ganz gut geklappt. Wir gehen davon aus, dass es am Ende des Tages, je nachdem wie viele es von uns dann noch erleben, die Austria noch immer geben wird, aber womöglich andere Vereine - sei es in Leipzig oder Salzburg - nicht mehr", so Hütter.

Ziel: Spätestens zum 90er schuldenfrei

Um sich sportlich wieder nach oben zu entwickeln ist der Klub derzeit darum bemüht, sich unter dem seit Februar arbeitenden, neuen Vorstand wirtschaftlich zu konsolidieren: "Dem Patienten Austria geht es nicht mehr so schlecht. Fast alle externen Schulden sind soweit bezahlt, das heißt, es gibt nur noch die Darlehens-Geber aus den eigenen Reihen, sprich Vereinsmitglieder und Fans, die man laufend zurückzahlt."

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"Das Ziel lautet, dass die Austria spätestens zum 90. Geburtstag schuldenfrei ist", sagt Hütter. In welcher Spielklasse das Team des deutschen Trainers Christian Schaider dann sein wird, ist offen.

Nach acht gespielten Runden in der vierthöchsten Spielklasse liegt die Austria mit 19 Punkten nur einen Punkt hinter Spitzenreiter SAK, der aufgrund enormer Investitionen Favorit auf Platz eins ist. Der sofortige Aufstieg ist daher kein Muss, noch dazu, weil aktuell unklar ist, wie die Ligenstruktur in den nächsten Jahren aussehen wird.

Regionalliga-Reform: Froh über keine Spiele in Tirol

Durch das bevorstehende Aus der Regionalliga West werden momentan mehrere Varianten diskutiert. Der Salzburger Fußballverband hat die Vereinbarung mit den Landesverbänden aus Tirol und Vorarlberg gekündigt, laut aktuellem Vorschlag soll eine vierte Regionalliga, bestehend aus Klubs aus Oberösterreich und Salzburg ins Leben gerufen werden.

ÖFB-Präsident Leo Windtner kann dem Modell mit vier Regionalligen (Tirol & Vorarlberg, Salzburg & OÖ, Steiermark & Kärnten sowie Wien, Burgenland, NÖ) viel abgewinnen, wie er gegenüber den "OÖN" erklärt.

Auch Austria Salzburg würde dieses Modell freuen: "Wir hatten einige Jahre, in denen es Dispute mit Tirol gegeben hat, wo man als Alptraum des Fußballs dargestellt wurde und es zu zahlreichen Komplikationen mit Spielen dort und da geführt hat. Daher wären wir alle nicht ganz unglücklich, wenn wir auf längere Zeit nicht auf Tiroler Boden spielen müssten."

Fan-Vertrauen muss zurückgewonnen werden

Trotz hartem Fan-Kern wird sich der Zuschauerzuspruch auch bei den Violetten nach den sportlichen Erfolgen richten. Beim Jubiläumsspiel gegen Thalgau waren 1.000 Besucher im eigenen Stadion, vor drei Jahren sind zum ersten Spiel in der - damals noch - Ersten Liga 2.500 Fans nach St. Pölten mitgereist.

"Nach dieser großen Euphorie hat man viele enttäuscht und muss erst langsam das Vertrauen und die Begeisterung wieder zurückerkämpfen. Aber nach der Chaos-Saison in der Westliga und der vergangenen Saison in der Salzburgliga, in der es einfach nur darum gegangen ist, nicht weiter nach unten zu gehen und sich wirtschaftlich neu aufzustellen, ist mittlerweile wieder ein bisschen Aufbruchsstimmung zu spüren", sagt Hütter.

Trotz des Seitenblicks auf das mit Spannung erwartete Duell der RB-Klubs gilt sein Fokus der aktuellen Situation bei der Austria. Trotz der von beiden Klubs für sich beanspruchten Vereinsgeschichte gibt es aktuell keine Reibungspunkte mit Red Bull Salzburg: "Die hat es nur gegeben, als wir gegen die Juniors bzw. den FC Liefering gespielt haben. Das war aber immer nur auf die Spiele bezogen. Sonst herrscht da kein Kontakt. Damit können auch beide Seiten ganz gut leben."


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