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Präsident Milletich spaltet den ÖFB

Misstrauensantrag? Präsidiumsmitglied: "Müssen uns mit Milletich abfinden."

Präsident Milletich spaltet den ÖFB Foto: © GEPA

Die Gräben im ÖFB werden immer größer.

Die Unzufriedenheit wächst, das offenbart aktuell vor allem die Suche nach einem neuen Teamchef. Dabei steht Präsident Gerhard Milletich besonders im Fokus, da er den Österreichischen Fußball-Bund seit seiner Amtsübernahme vor gerade einmal sechs Monaten spaltet.

"Wir haben eine Lagerbildung"

"Wir haben eine Lagerbildung", betont der oberösterreichische Vertreter Gerhard Götschhofer in einem Interview mit dem "Profil" und bestätigt damit Recherchen des Nachrichtenmagazins, die sich mit jenen von 90minuten.at decken, dass es im Zuge der Prädisiumszusammenkunft am Freitag in Wiener Neustadt erneut zu einem Krach zwischen den Beteiligten gekommen war. Dort fehlte Sportdirektor Peter Schöttel krankheitsbedingt und konnte keinen Status quo zur Teamchef-Suche vortragen.

Wie zerstritten der ÖFB intern ist, zeigte schon die Wahl Milletichs am 12. September 2021 auf, als der erste Wahlgang mit 5:5 endete. Während Wien (Sedlacek), Niederösterreich (Gartner), Kärntnen (Mitterdorfer), Vorarlberg (Lumper) sowie Milletichs Heimverband Burgenland für den heutigen Präsidenten votierten, sprachen sich Tirol (Geisler), Salzburg (Hübel), Oberösterreich (Götschhofer) und Steiermark (Bartosch) für Gegenkandidat Roland Schmid aus.

Erst im zweiten Wahlgang setzte sich Milletich mit 7:3 durch, doch das Verhältnis ist zerrüttet, Milletich fehlt die Rückendeckung. Zudem sollen laut dem Bericht auch auf operativer Ebene ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer und ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold überhaupt nicht miteinander können.

"Mit Milletich müssen wir uns jetzt einmal abfinden"

Und Milletich selbst macht mit unsicheren Auftritten und Tritten ins Fettnäpfchen - vom Anzählen des Teamschefs Franco Foda, als er noch nicht einmal im Amt war, bis zum Zurückrudern - keine Werbung in eigener Sache.

"Jeder hat mit seiner Stimme im Herbst gewusst, was er wählt. Jeder kennt Milletich seit Jahren. Wer über seine Interviews überrascht ist, muss die letzten Jahre geschlafen haben", haut ein nicht genanntes Präsidiumsmitglied bei 90minuten.at aus. "Mit Milletich müssen wir uns jetzt einmal abfinden."

Denn die Unzufriedenheit steigt und dürfte nach dem Treffen in Wiener Neustadt noch größer geworden sein. Sogar das Gerücht eines Misstrauensantrags gegen Milletich machte die Runde, davon ist der ÖFB jedoch weit entfernt. Das Präsidium zu einen, ist Milletich in seinen ersten sechs Monaten aber mit Sicherheit nicht gelungen.

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