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ÖFB-Frauen mit WM-Quali-Kantersieg gegen Lettland

Frauen-Nationalteam überzeugt gegen Lettland und macht nächsten Schritt Richtung Playoff:

ÖFB-Frauen mit WM-Quali-Kantersieg gegen Lettland Foto: © GEPA

Österreichs Frauen-Nationalteam macht einen weiteren Schritt in Richtung Playoff!

Die Elf der ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann gewinnt in der WM-Qualifikation das Heimspiel gegen Lettland mit 8:0 und feiert den sechsten Sieg im achten Spiel.

Bereits in der ersten Halbzeit machen die Damen mit drei Treffern alles klar und könnten, wenn England gegen Nordirland gewinnt, das WM-Playoff-Ticket noch am Dienstagabend fixieren.

Drei Tore in sechs Minuten

Sechs Minuten braucht die Frauen-Nationalmannschaft, um das Spiel bereits in der ersten Hälfte zu entscheiden.

In der zehnten Spielminute nimmt Sarah Puntigam ein Handspiel von Lettland-Kapitänin Voitane dankend an und versenkt den folgenden Elfmeter unhaltbar unten links. Keine drei Spielminuten später erhöht die Montpellier-Kickerin per Doppelpack zum 2:0. Die Kugel schlägt aus rund 20 Metern Entfernung unhaltbar im Netz ein.

Minute 16 markiert die vorzeitige Entscheidung. Celina Degen köpft nach Dunst-Standard zum 3:0 ein. Die Innenverteidigerin jubelt über ihr erstes Tor im Nationaldress. In Minute 20 hält das Stadion im Kollektiv den Atem an, denn Katharina Schiechtl setzt den Ball an die Stange.

Österreich fertigt Lettland ab

In Halbzeit zwei hingegen bringen die Damen den Ball voerst nicht ins Tor.

Kolb verpasst per Haken das 4:0 in der 46. Minute, drei Minuten später lässt die 20-Jährige zusammen mit Puntigam eine Doppel-Chance liegen, weil Vaivode wachsam ist.

Schiechtl erhöht in der 58. Minute nach einem Eckball per Kopf zum 4:0, Maria Plattner besorgt nach Degen-Pass in der 64. Minute das 5:0. 

Das 6:0 erzielt Katharina Naschenweng in der 71. Minute per Freistoß aus großer Distanz. Lisa Makas scheitert keine 60 Sekunden später mit einem gut-platzierten Kopfball an Vaivode, trifft wenig später aber zum 7:0. Den Endstand besorgt Plattner in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

In der Tabelle verkürzt Österreich den Abstand zu Spitzenreiter England auf zwei Punkte. Die "Three Lioness" haben jedoch ein Spiel weniger absolviert.

Fuhrmann sieht Fundament in erster Halbzeit

ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann: "In der ersten Halbzeit war es wichtig, dass wir relativ schnell in Führung gegangen sind."

"Wir haben uns dann aber doch etwas einschläfern lassen. Wir haben nicht so diesen Zug zum Tor behalten, die Abschlüsse gesucht und waren auch nicht so gut in der Rückraumbesetzung. Ich denke, dass es die Spielerinnen in der zweiten Halbzeit aber sehr gut gemacht haben", relativiert sie den kurzen Durchhänger nach dem 3:0.

"Wir waren viel dynamischer, wir waren viel zielgerichteter, haben öfter die Abschlüsse gesucht. Man kann nur sehr zufrieden sein. Klar hätten wir mehr Tore erzielen können, das steht außer Diskussion. Nichtsdestotrotz haben wir unsere Toptorschützin (Nicole Billa/Anm.) heute vorgeben müssen."

"Ich freue mich riesig, dass wir einige Premierentorschützinnen heute wieder gehabt haben. Wir sind gut und breit aufgestellt, das gilt es weiter zu forcieren", betont Fuhrmann die Kaderqualität.

Auch Puntigam und Plattner, die jeweils zwei Tore erzielt haben, zeigen sich mit dem 8:0-Ergebnis zufrieden. Puntigam: "Ich denke, wir haben es gut gemacht, gute Lösungen gefunden und viele Tore gemacht, das ist immer schön. Wichtig ist, dass wir gewonnen haben, es ist egal, wer die Tore schießt."

"Wir können schon das eine oder andere Tor mehr machen, aber 8:0 ist ein super Ergebnis. Mit dem sind wir sehr zufrieden. Wir haben versucht, dass wir viel spielen, jede wollte den Ball haben. Bei der EURO wird es ganz etwas anderes. Da haben wir andere Gegner, stärkere Gegner. Das kann man nicht wirklich vergleichen."

Plattner ergänzt: "Ich glaube, dass wir in jeder Spielsituation das Spiel beherrscht haben vor allem in der zweiten Halbzeit sehr dynamisch nach vorne gespielt haben und dann auch die Tore erzwungen haben. Ich glaube, dass wir uns über jeden Sieg freuen, wenn das noch zu null ist, ist es natürlich umso schöner."

"Ich glaube, dass wir eine extrem gute Entwicklung gemacht haben über das ganze Jahr hinweg und diese ganze Erfahrung in die Vorbereitungsspiele mitnehmen."

Fünf Änderungen im Vergleich zum Nordirland-Sieg

Irene Fuhrmann nahm im Vergleich zum 3:1 gegen Nordirland fünf Änderungen vor. Zwei betrafen den Angriff, wo Lisa Kolb anstelle von Toptorjägerin Nicole Billa und Julia Hickelsberger-Füller für Naschenweng begann

Im Mittelfeld durfte Marie Therese Höbinger anstelle von Laura Feiersinger ran. In der Abwehr kam Degen zu ihrem Startelfdebüt, sie ersetzte die kränkliche Marina Georgieva. Zudem bekam Schiechtl gegenüber Laura Wienroither den Vorzug. Die von einer Corona-Infektion genesene Kapitänin Viktoria Schnaderbeck saß vorerst nur auf der Bank.

ÖFB-Abwehr bekommt nichts zu tun

Wie erwartet hatte die diesmal mit einer Dreierkette agierende ÖFB-Abwehr nichts zu tun. Das Spiel lief nur in der Hälfte der Lettinen ab, die vor allem in der Anfangsphase völlig überfordert waren. Ein völlig unnötiges Handspiel von Kapitänin Sandra Voitane war der Anfang vom Ende. Puntigam verwandelte den Elfmeter souverän.

Schon drei Minuten später legte die Frankreich-Legionärin mit einem Traumschuss aus fast 20 Metern ins Kreuzeck den nächsten Treffer nach. Dem noch nicht genug köpfelte Degen eine Maßflanke von Barbara Dunst ins Tor.

Pech verhinderte eine höhere Pausenführung. Freiburgs Kolb schoss an die Stange (20.), ein Abschluss von Schiechtl wurde von Lettlands Torfrau Enija-Anna Vaivode dorthin gelenkt (21.).

Erster Treffer für Makas seit EM 2017

Danach flaute die Partie etwas ab, die ÖFB-Frauen taten sich schwerer, den lettischen Abwehrriegel zu knacken, und das trotz dreier verletzungsbedingter Wechsel aufseiten des Underdogs.

Auch durch die Hereinnahme von Naschenweng, Feiersinger und Plattner kam nach Wiederbeginn wieder viel Schwung ins ÖFB-Offensivspiel. Schiechtl traf per Kopf nach einem Naschenweng-Corner (58.), zudem agierte Plattner im Abschluss kaltschnäuzig.

Ab der 68. Minute durfte auch noch Schnaderbeck Spielpraxis sammeln. Danach versenkte Naschenweng einen Freistoß direkt und passte auch bei Makas, die zum ersten Mal seit der EM 2017 traf, der Abschluss. Für den Schlusspunkt sorgte Plattner mit ihrem zweiten Treffer.

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