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Einzelkritik zu Israel gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum EM-Qualifikations-Duell Israel gegen Österreich.

Einzelkritik zu Israel gegen Österreich Foto: © GEPA

Das ÖFB-Team muss in Israel eine bittere 2:4-Niederlage hinnehmen. Spielbericht >>>

Obwohl das Team von Franco Foda einen guten Start erwischte und in den ersten 30 Minuten durchaus dominanten Fußball mit vielen Chancen zeigte, brach Rot-Weiß-Rot danach komplett auseinander.

Lichtblicke gab es an diesem Abend in Haifa kaum, viel mehr müssen sich einige Spieler nach diesem Leistungsabfall hinterfragen. Deshalb hagelt es durchaus einige "Nicht Genügend", nur einer hat sich ein "Befriedigend" verdient.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).


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HEINZ LINDNER (Grasshopper Zürich/26 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 4

Heinz Lindners erste Halbzeit: Zwei Schüsse auf sein Tor, zwei Mal unhaltbare Tore von Zahavi. Unglaublich eigentlich! Und weil aller schlechten Dinge drei sind, knallte ihm sein neuer "Special Friend" in diesem Privatduell auch noch ein drittes Tor ins Kreuzeck. Wenigstens verschonte ihn Zahavi zwischendurch auch - kurz nach dem Wiederanpfiff schoss er ebenso knapp daneben wie später einen Freistoß. Dass er beim vierten Gegentreffer Dabburs ersten Versuch zwar klärte, aber dann doch hinter sich greifen musste, passte ins Bild. Es war seine einzige Parade des Abends, am Ende reichte sie dennoch nicht.

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VALENTINO LAZARO (Hertha BSC/21/1), 90 Minuten, Note: 4

Eine Etappe weiter hinten hieß es diesmal für den Hertha-Legionär aufzulaufen. Er ersetzte quasi Stefan Lainer und war als offensivere Variante auf der rechten Defensivposition gedacht. Dass diese Idee keine schlechte war, zeigte sich beim 1:0, als Lazaro nach Baumgartlinger-Pass durchstartete und den Ball zu Assistgeber Zulj brachte. Im weiteren Spielverlauf galt auch für ihn, was es nach diesem irren Spiel über einige ÖFB-Kicker zu sagen gibt: Die Leistung war nicht schlecht, eigentlich hatte man lange Zeit alles im Griff. Aber man müsste eben genauso kaltschnäuzig wie Israel sein. Beispiel: Auch Lazaro fand in Minute 30 eine passable Abschluss-Gelegenheit vor, löste sie aber so ungenügend, dass sie
die meisten vermutlich bereits wieder vergessen haben. Macht er das 2:0, läuft das Spiel vielleicht anders.

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ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/72/1), 90 Minuten, Note: 4

Vielleicht ungewöhnlich bei einem Verteidiger, aber fangen wir mit der Offensivleistung an. Unglaublich, wie viel Pech der Leverkusen-Legionär kurz vor der Pause hatte. Die erste Chance köpfte er an die Latte, rund 30 Sekunden später fischte Goalie Harush einen beinahe unhaltbaren Abschluss von Dragovic aus dem Eck – kurze Zeit später setzt es aus dem Nichts den 1:2-Schock. Fußball ist nicht immer fair. Und weil bei ihm aller unglücklichen Dinge drei waren, kratzten die Israelis nach der Pause seinen Kopfball von der Linie, als er Harush doch einmal besiegt hatte. Somit heißt es weiter auf das zweite Länderspiel-Tor warten und auch für ihn gilt: Auch für einen Verteidiger ist es nicht verboten, so kaltschnäuzig zu sein wie die Israelis. Defensiv erledigte der 28-Jährige seine Aufgabe lange Zeit abgebrüht, ehe er gemeinsam mit der kompletten Mannschaft unterging. Beim vierten Gegentreffer ist er zu spät rausgerückt, aber zu diesem Zeitpunkt war schon vieles verloren.


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MARTIN HINTEREGGER (Eintracht Frankfurt/40/3), 90 Minuten, Note: 5

So schnell kann es gehen. Der Frankfurt-Legionär spielte in der ersten halben Stunde eine Wahnsinns-Partie, gewann zahlreiche Zweikämpfe, brachte die israelischen Angreifer zum Verzweifeln. Doch beim 1:1-Ausgleich war er im Kopfball-Duell mit Zahavi nur Zweiter – und das sollte natürlich nicht passieren. Und so ehrlich muss man sein: Dieser Treffer war für Israel, das sich bis dahin im offensiven Tiefschlaf präsentierte, der Weckruf. Was danach folgte, ist bitter und bekannt.

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MAXIMILIAN WÖBER (FC Sevilla/5/0), bis 60. Minute, Note: 5

Der Sevilla-Legionär wurde für seinen couragierten Auftritt gegen Polen belohnt und durfte in der Startelf verbleiben. Beim 1:1-Ausgleich war der frühere Rapidler nicht unbeteiligt, da er zuvor nicht gut genug klärte. Diese viel zitierten „Kleinigkeiten“ sind es, auf die es oft ankommt. Diesmal war das Match für ihn nach einer Stunde aus taktischen Gründen zu Ende.

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ANDREAS ULMER (RB Salzburg/10/0), 90 Minuten, Note: 5

Der Salzburg-Routinier rückte für den verletzten David Alaba ins Aufgebot und übernahm dessen Job links in der Fünferkette. War anfangs gut ins Kombinationsspiel der Österreicher eingebunden und hatte auch die eine oder andere gute Idee. Schade, dass Arnautovic seinen Querpass in Minute 40 nicht über die Linie drückte. Dennoch: Der Eindruck mag täuschen, aber Ulmer wirkt im ÖFB-Dress weiterhin gehemmter als in Salzburg.

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XAVER SCHLAGER (RB Salzburg/9/1), bis 61. Minute, Note: 5

In Nordirland erzielte der Salzburg-Youngster sein erstes Länderspiel-Tor, gegen Polen wurde er dafür nicht mit einer Startelf-Nominierung belohnt. In Haifa durfte
er von Anfang an ran, fand aber nicht wie erhofft ins Spiel. Gute und weniger gute Szenen wechselten sich ab – leider gewannen am Ende die schwächeren die Überhand. Schade, denn mit seiner Mentalität und Qualität wäre er eigentlich ein Akteur, der sich entschlossener in fremden Gefilden beweisen könnte. Wurde nach einer Stunde von Onisiwo ersetzt.

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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/68/1), 90 Minuten, Note: 5

Der herrliche Pass des Kapitäns auf Lazaro leitete das 1:0 ein. Auch in der weiteren dominanten Phase des ÖFB-Teams agierte er gut, aber als diese Elf – egal ob aus Pech oder Unvermögen – auseinanderbrach, gelang es auch dem Kapitän nicht, die ordnende Hand zu sein. Das ist bei diesem Spielverlauf vielleicht ein wenig viel verlangt, wäre aber wohl notwendig gewesen. Der Leverkusen-Legionär hat schon viel bessere Länderspiele abgeliefert, noch dazu reduzierte er sein Tempo entscheidend und konnte somit das 1:3 durch Zahavi nicht mehr verhindern. Das geht auf seine Kappe!


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PETER ZULJ (RSC Anderlecht/15/1), bis 85. Minute, Note: 5

Gegen Polen fehlte ein Spieler wie Zulj, dessen Spezialität der letzte Pass ist, womöglich. Diesmal griff Foda wieder auf seinen früheren Sturm-Schützling, der inzwischen bei Anderlecht kickt, zurück. Eine Maßnahme, die sich bereits früh bezahlt machte. Simpel, aber umso sehenswerter, wie er den Ball zur 1:0-Führung auf Arnautovic durchsteckte. Mit Fortdauer der Partie war Zulj zwar nicht schlecht ins Kombinations-Spiel eingebunden, eine Wiederholung des gelungenen letzten Passes gelang jedoch auch ihm nicht.

MARCEL SABITZER (RB Leipzig/35/5), 90 Minuten, Note: 4

Seine beste Szene hatte der Leipzig-Legionär beim Stand von 1:4, als er den Hammer auspackte und somit das 2:4 von Arnautovic vorbereitete. So blöd es klingt, Sabitzer hat schon Länderspiele abgeliefert, in denen er weniger zur Geltung kam. Er war gut am funktionierenden ÖFB-Spiel beteiligt - so lange es funktionierte. Das ist aber nur bedingt ein Lob. Der Steirer ist stark genug und inzwischen lange Zeit dabei, dass man solch einen Genieblitz wie beim zweiten Tor auch mal früher, bei einem günstigeren Spielstand, einfordern darf. Er wäre gern Führungsspieler, Führungsspieler liefern in jenen Momenten, in denen es drauf ankommt.

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MARKO ARNAUTOVIC (West Ham/79/22), 90 Minuten, 2 Tore, Note: 3

Man darf davon ausgehen, dass Arnautovic ein Doppelpack selten mehr frustriert hat als in dieser Partie. Bei beiden Toren zeigte er seinen Torriecher, in einer entscheidenden Szene stellte leider auch er ihn nicht unter Beweis. Nach dem Querpass von Ulmer hätte er das 2:1 machen müssen, dann hätte... - alles weitere ist Konjunktiv. Fakt ist: Arnautovic hat dieses Tor nicht gemacht. Ansonsten war er viel in Bewegung und steckte nicht auf. Das reichte diesmal jedoch nicht.

MARC JANKO (FC Lugano, 70/28), ab 60. Minute, Note: 5

Nach dem Polen-Spiel musste man sich über den ausgelassenen Hundertprozenter unterhalten, zu diesem kam es diesmal nicht. Der Routinier fand in einem bereits verlorenen Spiel keine Chance vor und wurde von Israels Defensive abgemeldet. Sollte sein 70. Länderspiel sein letztes gewesen sein, ginge eine dennoch große Ära im Nationalteam mit einer unrühmlichen Niederlage zu Ende.

KARIM ONISIWO (Mainz/4/0), ab 61. Minute, Note: 5

Auch der Mainz-Legionär machte gegen Israels Defensive keinen Stich.


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FLORIAN KAINZ (Werder Bremen/14/0), ab 85. Minute

Zu kurz eingesetzt


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