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Einzelkritik zum Länderspiel Andorra gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum Test-Ländermatch Andorra gegen Österreich. Wer hat sich die besten Noten verdient?

Einzelkritik zum Länderspiel Andorra gegen Österreich Foto: © GEPA

Gerade noch so gewinnt das ÖFB-Team am Mittwoch mit 1:0 das Test-Ländermatch gegen Andorra (Spielbericht >>>).

Die Mannschaft von Ralf Rangnick hatte zwar eine Menge an Ballbesitz und nicht gerade wenige Lattentreffer, dennoch dauerte es bis kurz vor Spielende, ehe Marko Arnautovic die ÖFB-Mannschaft mit seinem herrlichen Goldtor erlöste.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

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ALEXANDER SCHLAGER (LASK/7 Länderspiele), 45 Minuten, Note: 2

Welche Note gibt man jemandem, der über seine gesamte Einsatzzeit hinweg nichts zu tun hatte? Ja, hin und wieder musste der LASK-Schlussmann, der dieses Mal seine Chance von Anfang an bekam, mit dem Fuß ran - recht viel mehr war in Halbzeit eins aber nicht los vor dem ÖFB-Tor. Unsicherheiten gab es im Spiel des Tormanns keine, dafür wurde er von Andorra aber auch zu wenig unter Druck gesetzt. Empfehlen für künftige Aufgaben konnte er sich mit dem Auftritt nicht - was aber freilich nicht an ihm lag.


STEFAN POSCH (FC Bologna/19/1), 90 Minuten, Note: 2

Der Italien-Legionär wurde am Mittwoch rechts in der defensiven Dreierkette aufgeboten und erledigt einen tadellosen Job. Da das Spiel Andorras über weite Strecken harmlos blieb, rückte der Verteidiger oft ziemlich weit auf und führte auch die meisten seiner Zweikämpfe in der gegnerischen Hälfte. Sein starker Antritt in Halbzeit eins sorgte für eine der wenigen gut herausgespielten Chancen des ÖFB. In Durchgang zwei intensivierte Posch seine Offensivbemühungen sogar noch ein wenig, war stets im gegnerischen Sechzehner mit dabei. Mit einem letztlich zu zentralen Kopfball nach einem Freistoß ließ er eine gute Möglichkeit auf eine frühere ÖFB-Führung liegen.


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GERNOT TRAUNER (Feyenoord/9/1), 90 Minuten, Note: 2

Der Feyenoord-Abwehrchef gab am Mittwoch den zentralen Part in der Dreierkette Österreichs. Defensiv war der Routinier nur selten gefordert, war es aber mal soweit, dann agierte er stets abgeklärt. Viel mehr war sein Typ jedoch in der Spielgestaltung gefragt. Teilweise rückte Trauner sogar bis in die gegnerische Hälfte auf, um das Spiel ohne viel Bedrängnis locker aufzubauen. Recht viele Risiken ging er nicht ein, einen Fehler kann man ihm aber auch nicht ankreiden. Sein Kopfball gegen Spielende fiel zu harmlos aus.


MAXIMILIAN WÖBER (Red Bull Salzburg/12/0), bis 67. Minute, Note: 2

Zuletzt wusste der Salzburg-Abwehrspieler als Linksverteidiger in der Viererkette zu gefallen, am Mittwoch hat er jedoch gezeigt, dass er auch in der Dreierkette liefern kann. Defensiv machte er - auch aufgrund der wenigen Gegenwehr Andorras - einen fehlerfreien Job. Viel mehr fand er sich hingegen in gegnerischer Hälfte wieder, schaltete sich laufend ins Offensivspiel ein, versuchte die gegnerischen Linien nicht nur mit explosiven Antritten, sondern vor allem auch mit seiner exzellenten Spieleröffnung, zu überbrücken. Das gelang ihm über weite Strecken auch wirklich gut, seine Mitspieler machten nur zu selten etwas daraus.


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PHILLIPP MWENE (PSV Eindhoven/2/0), 45 Minuten, Note: 3

Durfte nach langer Pause endlich wieder im ÖFB-Trikot auflaufen. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick stellte ihn am rechten Flügel auf. Zu sehen war Mwene in Halbzeit eins eigentlich nur in der gegnerischen Hälfte. Der 28-Jährige versuchte sich immer wieder ins offensvie Kombinationsspiel einzuschalten, die zündende Idee fehlte ihm aber, eher suchte er den sicheren Pass zum Mitspieler. So auch, als er nach Kainz-Zuspiel eine ausgezeichnete Abschlusssituation vorfand, jedoch zögerte und auf den nicht unbedingt besser postierten Grillitsch abspielte.


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FLORIAN GRILLITSCH (Ajax Amsterdam/34/1), 90 Minuten, Note: 3

Den Anfang der Rangnick-Ära musste der damals noch vereinslose Grillitsch noch vom Fernseher aus miterleben, nun bekam jedoch auch der Niederösterreicher seinen ersten Einsatz unter dem neuen ÖFB-Teamchef. Der 27-Jährige versuchte das Spiel im Zentrum in die Hand zu nehmen, hatte stets den Blick nach vorne gerichtet und probierte es auch immer wieder mit Bällen in die Spitze. Zudem boten sich ihm in Durchgang eins zwei gute Abschlussmöglichkeiten, die aber beide letztlich von gegnerischen Verteidigern geblockt wurden. Ansonsten blieb der Ajax-Spieler im Angriff eher blass.


XAVER SCHLAGER (RB Leipzig/32/2), 45 Minuten, Note: 4

Als einziger Spieler der Rangnick-Ära stand Schlager in bislang jedem Spiel in der ÖFB-Startelf. Am Mittwoch hätte sich durchaus die Möglichkeit geboten, dem Leipzig-Mittelfeldmotor eine Pause zu gönnen, dennoch spielte er zumindest die erste Halbzeit. Defensiv war für den Rackerer in Malaga jedoch wenig zu erledigen. Das Ballbesitzspiel bringt Schlagers Stärken nicht unbedingt zum Vorschein, was sich auch gegen Andorra bemerkbar machte. Richtig gute Akzente in der Offensive blieben am Mittwoch schlichtweg aus, sein Nachschuss nach Gregoritschs Lattenkopfball war letztlich zu harmlos.


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ALEXANDER PRASS (SK Sturm Graz/1/0), 45 Minuten, Note: 3

Der 21-Jährige feierte am Mittwoch sein Debüt im ÖFB-Dress. Dass der Sturm-Profi das Vertrauen, dass der Teamchef in ihn setzte, sofort zurückzahlten wollte, war leicht zu sehen. Prass startet mit viel Elan, schaltete sich sofort ins Pressing sowie ins Offensivspiel der Österreicher ein. Der Linksfuß schien durchaus gut abgestimmt mit seinen Mitspielern am linken Flügel, je näher es jedoch zum gegnerischen Sechzehner ging, desto harmloser wurde sein Spiel. Den Willen kann man ihm absolut nicht absprechen, seine Ballaktionen rund um den gegnerischen Strafraum waren letztlich aber zu glücklos.


MARCEL SABITZER (FC Bayern/67/12), 90 Minuten, Assist, Note: 2

Der Bayern-Akteur startete mit der Kapitänsbinde ins Spiel. Im offensiven Mittelefeld aufgeboten, ließ sich der 28-Jährige im Aufbau aber immer wieder auf den rechten Flügel kippen, um Mwene zu unterstützen. Die beste Offensivaktion ging auch von Sabitzer aus, seine perfekte Flanke auf Gregoritsch mündete letztlich aber nur in einem Lattenkopfball. Nach Umstellungen zur Pause rückte der Mittelfeldspieler auf den linken Flügel. Auch hier sorgten seine Flanken immer wieder für Gefahr. Seine butterweiche Hereingabe auf Arnautovic sorgte letztlich auch für den einzigen Treffer des Tages. So gut Sabitzers Flanken dem ÖFB-Spiel zwar taten, so wirkt er am Ende des Tages auf dem Flügel aber etwas verschenkt.


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FLORIAN KAINZ (1.FC Köln/21/0), 90 Minuten, Note: 3

Zur Überraschung vieler fehlte Kainz in den ersten zwei ÖFB-Kadern in der Rangnick-Ära noch, mit konstant guten Leistugen in Köln war es aber nur eine Frage der Zeit, ehe der 30-Jährige wieder für Österreich auflaufen durfte. Am Mittwoch war es dann soweit: Kainz wurde halblinks in der Offensive aufgeboten, versuchte den Angriff mit Läufen in die Spitze zu beleben, seine Flanken waren hingegen eher "Hit or Miss". Ein gutes Auge bewies er mit seinem Zuspiel auf Mwene, der jedoch zu zögerlich agierte. Richtig gefährlich wurde es wiederum nach ruhendem Ball. Seine Flanke auf Posch hätte beinahe genauso wie sein direkter Latten-Freistoß für die ÖFB-Führung gesorgt.


MICHAEL GREGORITSCH (SC Freiburg/42/7), 45 Minuten, Note: 4

Der Freiburg-Stürmer wurde in Malaga als Solospitze aufgeboten. Es war durchaus augenscheinlich, dass das ÖFB-Team versuchte, die Kopfballstärke des großgewachsenen Steirers einzusetzen. Gregoritsch probierte sich im Sechzehner immer wieder für hohe Zuspiele in Szene zu setzen, wurde jedoch zu selten richtig bedient. Seine Direktabnahme nach Kainz-Flanke brachte genauso wenig den gewünschten Erfolg wie sein Kopfball nach einer Sabitzer-Hereingabe - auch wenn dieser deutlich gefährlicher war, landete dieser doch immerhin an der Latte. Zur Pause war Schluss für ihn.


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NIKLAS HEDL (SK Rapid Wien/1), ab 46. Minute, Note: 2

Neben Alexander Prass gab es mit dem Rapid-Schlussmann einen zweiten Debütanten im ÖFB-Nationalteam. Der 21-Jährige lieferte ein solides Debüt ab, auch wenn er - ähnlich wie Kollege Schlager in Halbzeit eins - im Grunde nichts zu tun hatte. Ganz so war es aber auch nicht, immerhin wehrte er den einzigen Torschuss Andorras in Halbzeit zwei ohne Probleme ab. Mit dem Ball am Fuß ließ Hedl genauso wenig etwas anbrennen wie sein Vorgänger im ersten Durchgang.


ANDREAS WEIMANN (Bristol City/21/1), ab 46. Minute, Note: 4

Der England-Legionär wurde zur Pause eingewechselt, um anstelle von Phillipp Mwene den rechten Flügel zu beackern. Seine Flanke nach wenigen Spielminuten, die im Lattenschuss von Adamu mündete, brachte schon mal eine gehörige Portion Gefahr, nur wenig später schien sich der 31-Jährige jedoch etwas unglücklich verletzt zu haben. Weimann biss jedoch auf die Zähne, spielte die restliche zweite Halbzeit durch, wirkte aber dennoch etwas gehandicapt. Die großen Offensivaktionen blieben letztlich aus.


CHRISTOPH BAUMGARTNER (TSG Hoffenheim/24/5), ab 46. Minute, Note: 3

Der Hoffenheim-Legionär war Teil des Fünfach-Tauschs zur Halbzeit und versuchte das etwas träge Offensivspiel des ÖFB in Halbzeit eins auch sofort mit etwas mehr Dynamik zu beleben. Neben dem einen oder anderen Tempovorstoß drang er auch immer wieder in den Sechzehner ein. Lange Zeit war er auch der einzige Spieler, der den Ball im gegnerischen Tor unterbrachte, sein im Netz zappelnder Nachschuss zählte wegen eines Arnautovic-Offensivfouls letztlich aber nicht.


MARKO ARNAUTOVIC (FC Bologna/105/35), ab 46. Minute, Tor, Note: 1

Österreichs Rekordnationalspieler kam zur Halbzeit rein und war sofort ein Unruheherd. Seine Ablage führte zum Lattenschuss von Adamu, dem er seinen ersten Abschluss des Spiels folgen ließ. Arnautovic suchte daraufhin laufend den Abschluss, seine guten Laufwege brachten ihn zwei Mal in gute Position, seine Abschlüsse waren letztlich aber nicht präzise genug. Am Ende brach dann aber doch er den Bann. Nach einer Sabitzer-Flanke bugsierte er den Ball mit vollem Risiko volley in die gegnerische Maschen. Das einzige Ausrufezeichen eines sonst eher mauen Abends.


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JUNIOR ADAMU (Red Bull Salzburg/2/0), ab 46. Minute, Note: 3

Der 21-jährige Stürmer kam am Mittwoch zu seinem ersten Einsatz unter Teamchef Rangnick. Gemeinsam mit Arnautovic bildete er in der zweiten Halbzeit den Sturm und hätte auch schon nach nur wenigen Minuten fast seinen ersten Teamtreffer markiert, ließ den Ball aus wenigen Metern aber nur an die Latte klatschen. Der Stürmer zeigte sich jedoch engagiert, hätte Arnautovic mit gutem Kombinationsspiel fast ein Tor aufgelegt. Am Ende fehlte es ihm aber etwas an Durchschlagskraft.


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DAVID ALABA (Real Madrid/97/14), ab 67. Minute, Note: 3

Sein Arbeitstag fing gleich mal mit einem Fehlpass, der den einzigen Andorra-Abschluss einleitete, an. Danach verlagerte sich das Geschehen aber voll in die gegnerische Hälfte. Richtig viel Einfluss konnte der übersichtsstarke Spieler auf das ÖFB-Spiel aber nicht nehmen. Seine Flanken waren am Ende des Tages etwas zu harmlos, recht viel mehr ließ der Real-Spieler auch nicht von sich sehen.


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