Österreich Österreich AUT
Schottland Schottland SCO
Endstand
0:1
0:1, 0:0
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ÖFB-Team verliert auch gegen Schottland

Nächster schwerer Rückschlag in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022:

Österreich muss am sechsten Spieltag der Gruppe F der WM-Qualifikation die nächste schwerwiegende Pleite einstecken.

Im Wiener Ernst-Happel-Stadion unterliegt das ÖFB-Team Schottland mit 0:1.

Nach einer starken Startphase der Österreicher wird Schottland nach VAR-Intervention in Minute 29 ein Elfmeter zugesprochen, nachdem Martin Hinteregger den schottischen Stürmer Che Adams im Strafraum zu Boden reißt. Lyndon Dykes verwandelt vom Punkt (30.).

Österreich hat Pech, bei zwei strittigen VAR-Entscheidungen (45., 58.) keinen Elfmeter zugesprochen zu bekommen. Spielerisch enttäuscht das ÖFB-Team allerdings auf ganzer Linie, die einzige richtige Torchance vergibt Christoph Baumgartner per Kopf (79.).

Schlussendlich geht der schottische Sieg mehr als in Ordnung. Das ÖFB-Team wird mit Pfiffen aus dem Ernst-Happel-Stadion verabschiedet.

Österreich bleibt damit mit sieben Zählern auf Rang vier. Auf Spitzenreiter Dänemark fehlen bereits elf Zähler, auf Schottland auf Rang zwei vier und auf den Gruppen-Dritten Israel drei Punkte.

Drei Änderungen im ÖFB-Team

Franco Foda hatte im Vergleich zum verkorksten Auftritt in Haifa drei Änderungen in der Startformation vorgenommen - Christopher Trimmel, Stefan Ilsanker und Louis Schaub kamen anstelle von Stefan Posch, Phillipp Mwene und Alessandro Schöpf in die Anfangself. Außerdem stellte Foda wieder auf jenes 4-2-3-1-System um, mit dem die Österreicher bei der EURO gegen die Ukraine und Italien zu gefallen wussten.

Diese Maßnahme schien sich zunächst bezahlt zu machen. Die Hausherren begannen engagiert und übten Druck aus, die schottische Abwehr hielt den ÖFB-Angriffen aber stand. Mehr als Fehlschüsse von Marko Arnautovic (6.) und Christoph Baumgartner (15.) schauten vorerst nicht heraus. Die gefährlichste Aktion der Anfangsphase verzeichneten die Gäste, als Goalie Daniel Bachmann einen Kopfball von Dykes parierte (9.).

Hinteregger mit dem Blackout

Mit Fortdauer der Partie ging den Österreichern der Schwung verloren, und schließlich sollte eine unnötige Aktion von Martin Hinteregger für das einzige Tor des Abends sorgen. An seinem 29. Geburtstag drückte der Innenverteidiger den schottischen Stürmer Che Adams mit beiden Händen zu Boden, der bulgarische Schiedsrichter Georgi Kabakov ließ zunächst weiterspielen, entschied dann aber nach Ansicht der Video-Bilder auf Elfmeter. Dykes verwandelte und hatte dabei Glück, weil der flach und zentral geschossene Penalty unter Bachmann durchrutschte (30.).

Danach präsentierte sich die Foda-Truppe einfallslos, erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal hektisch. Ein Schuss von Konrad Laimer flog nur relativ knapp am Tor vorbei, unmittelbar davor war der Arm von Stephen O'Donnell im Gesicht von Baumgartner gelandet. Der darauffolgende VAR-Check hatte keinen Elfmeter zur Folge.

"Foda raus"-Rufe hallen durchs Stadion

Auch nach dem Seitenwechsel war der Video-Assistent den Österreichern nicht wohlgesonnen. H"interegger ging bei einem Corner nach einer Ranglerei mit Grant Hanley zu Boden, wieder blieb der VAR-Check folgenlos. Das passte zur schwierigen Beziehung zwischen ÖFB-Team und VAR: Bei der EURO wurde gegen die Niederländer nachträglich ein Elfer gegeben und gegen die Italiener ein Arnautovic-Tor wegen hauchdünner Abseitsstellung aberkannt. Zudem wurde Laimers vermeintliches 1:1 gegen Israel wegen Handspiels zurückgenommen.

Es lag aber nicht an der technischen Neuerung, dass den Österreichern keine Wende mehr gelang - viel zu einfallslos agierte man gegen die tiefstehenden und clever verteidigende Schotten, die durch O'Donnell die Chance auf ihr zweites Tor hatten. Allerdings war Bachmann zur Stelle (68.). Acht Minuten zuvor hatte der Watford-Keeper eine Slapstick-Einlage geliefert, als er mit voller Wucht in den Rasen und nicht auf den Ball trat.

Es war ein bezeichnendes Hoppala an einem Abend, an dem der ÖFB-Auswahl in der zweiten Hälfte praktisch nichts mehr gelang. Nur bei einem von Schottland-Tormann Craig Gordon parierten Baumgartner-Kopfball wurde es noch gefährlich (79.). Schon zuvor waren aus dem Publikum vereinzelte "Foda raus"-Rufe zu hören gewesen. Der Druck auf den Teamchef dürfte sich nun weiter erhöhen - ob er am 9. Oktober auf den Färöern und am 12. Oktober auswärts gegen den überlegenen Spitzenreiter Dänemark noch auf der Bank sitzen wird, ist offen.

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