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Ruttensteiner: Arnautovic-Kapitänsfrage sinnlos

Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner äußerte sich jüngst über den ÖFB.

Ruttensteiner: Arnautovic-Kapitänsfrage sinnlos Foto: © GEPA

Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat mit seinem neuen Job in Israel alle Hände voll zu tun. Die israelische Nationalmannschaft um Trainer Andreas Herzog besiegte Albanien vergangenen Sonntag mit 2:0.

Nun schreibt er in seiner "OÖ-Nachrichten"-Kolumne über den ÖFB und vor allem über Marko Arnautovic, bei dem man sich die Kapitänsfrage seines Erachtens hätte ersparen können.

"Die Diskussion um Markos Rolle waren völlig unnötig und so wichtig, wie wenn in China ein Radl umfällt", so Ruttensteiner.

Er findet, der West-Ham-Akteur habe sich mehr Respekt verdient: "Arnautovic hat es sich nicht verdient, dass er in Österreich immer wieder bloßgestellt wird - er bringt für unser Land regelmäßig großartige Leistungen. Daher kann ich seine Emotionen und Gesten mit der Kapitänsschleife verstehen."

"Sollte es da wirklich aus den Reihen der Landespräsidenten Kritik an Arnautovic gegeben haben, halte ich das für nicht sehr gescheit", findet Ruttensteiner.

Österreich-Gruppensieg möglich

Der Israel-Sportdirektor war von einem Sieg Österreichs gegen Nordirland überzeugt: "Marko Arnautovic war der Schlüssel zum Erfolg und hat einmal mehr seine Qualitäten unter Beiweis gestellt. Und man muss auch wertschätzen, dass Nordirland ein schwer bespielbarer Gegner war."

"Entscheidend ist doch, dass sich alle auf ihre Leistungen konzentrieren, dann bin ich überzeugt, dass Österreich seine Gruppe in der Nations League gewinnen wird", sieht Ruttensteiner Österreichs Chancen auf den Gruppensieg weiter intakt.

Das Spiel in Dänemark sieht er vor allem als Chance für Spieler der zweiten Reihe: "Für Teamchef Franco Foda ist das Spiel in Dänemark auch eine gute Gelegenheit, einige Spieler zu testen, die zuletzt nicht so oft drangekommen sind."

Israel im Aufschwung

Mit dem 2:1-Heimsieg gegen Schottland vergangenen Donnerstag, so wie einem 2:0-Sieg gegen Albanien am Sonntag konnte sich Israel auf Platz eins seiner Nations-League-Gruppe schieben. "Nach dem zweiten Sieg in der Nations League gegen Albanien ist die Euphorie in Israel prötzlich riesengroß", sagt Ruttensteiner.

Chefcoach Andreas Herzog ist in Israel mittlerweile vollkommen akzptiert: "Ich glaube, die Erfolge waren auch für Andi Herzog der endgültige Durchbruch als Spitzentrainer. Hier in Israel traut man ihm jedenfalls auf einmal alles zu."

Auf die Frage, warum die Mannschaft plötzlich so gut agiert, meint Ruttensteiner bloß: "Es gibt kein Geheimnis, sondern viel Teamarbeit, kleine Schritte und die Entwicklung einer neuen, professionellen Einstellung."

"Und man hat am Sonntag im ausverkauften Stadion von Beer Sheva förmlich gespürt, wie sich die Mannschaft zerissen hat und mental ganz anders aufgetreten ist. Aber das war nur ein weiterer positiver Schritt", sagt der Ex-ÖFB-Sportdirektor.

Abschließend rät er, weiter behutsam vorzugehen: "Wir müssen auf dem Boden bleiben und aufpassen. Schottland und Albanien sind keine Topteams, und es bleibt noch genügend Raum, um uns weiter zu verbessern. Für die sportliche Leistung sind solche Resultate jedoch natütlich sehr hilfreich. Dadurch entsteht Akzeptanz."

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