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Warum Rangnick mit einem "Dauergrinsen" herumlief

Dauerhafte Einrichtung statt Alibi-Aktion. Wie Ralf Rangnick den "Lehrgang für Perspektivspieler" beim ÖFB etablieren will.

Warum Rangnick mit einem Foto: © GEPA

Spätestens seit der ÖFB-Kaderbekanntgabe diese Woche weiß man, dass der "Trainingslehrgang für Perspektivspieler" im vergangenen November keine Alibi-Aktion war.

Jonas Auer haben unter anderem die Eindrücke, die er Teamchef Ralf Rangnick während der fünf Tage in Pula vermittelt hat, erstmals ins Aufgebot des A-Teams befördert.

Mit Matthias Seidl hat es einer der laut Rangnick "auffälligsten Spieler" des Lehrgangs als Zweitliga-Kicker auf die Abrufliste geschafft.

"Mein Trainerstab und ich sind mit jedem Trainingstag mehr mit einem Dauergrinsen rumgelaufen, weil wir gesehen haben, dass wir wirklich mehrere Spieler dabei haben, bei denen ich die Vorstellungskraft habe, dass sie irgendwann mal bei uns in der A-Nationalmannschaft landen", erzählt Rangnick.

Training mit Spielern aus sieben Jahrgängen

Genau dies sei auch Sinn und Zweck des Lehrgangs gewesen, zu sehen, wie viel Potenzial in den nachfolgenden Jahrgängen steckt.

Diese Grundidee habe inzwischen beispielsweise auch Europameister Italien bereits kopiert.

"Ich war überzeugt davon, dass es Sinn macht, einen Lehrgang mit insgesamt sieben Jahrgängen von 2000 bis 2006 zu machen. Wir wollten auch bewusst kein Testspiel, sondern die Jungs wirklich im Training kennenlernen", verdeutlicht Rangnick.

Der Deutsche sieht in der nachkommenden Generation das Potenzial, weiterhin gute Spieler entwickeln zu können. Einige der Kurs-Teilnehmer seien ja altersbedingt noch nicht einmal Teil der U21, sondern noch in jüngeren U-Mannschaften.

Lehrgang soll feste Einrichtung werden

Folgerichtig stellt Rangnick klar: "Wir wollen diesen Lehrgang zu einer festen Einrichtung machen. Ich denke, dass auch die Spieler mit sehr positiven Rückmeldungen zu ihren Vereinen zurückgekommen sind und daher auch die Vereine grundsätzlich nichts dagegen hätten, wenn wir so einen Lehrgang ein Mal im Jahr machen."

Angesichts der WM-Pause war es im vergangenen Herbst recht einfach, einen passenden Termin zu finden. Dies sei nun schwieriger, da Rangnick weder für die Vereine noch für die Spieler Nachteile in Kauf nehmen möchte.

"Im Moment glaube ich, dass es am ehesten im Sommer passen würde", vermutet Rangnick, weist jedoch auf die in Österreich früh beginnende Saison hin, "die Jungs brauchen trotzdem Urlaub und sollen auch nicht im Training der Vereine fehlen, dann hätten sie womöglich einen Nachteil."

Probleme, die sich im Sinne einer positiven Entwicklung der aussichtsreichsten Talente hoffentlich lösen lassen.

 

Mit diesem Kader haben Rangnick, Werner Gregoritsch und Co. im November gearbeitet:

TOR: HEDL Niklas (SK Rapid), LAWAL Tobias (LASK), GÜTLBAUER Lukas (RZ Pellets WAC)

VERTEIDIGUNG: AUER Jonas (SK Rapid), BAIDOO Samson (FC Red Bull Salzburg), PAZOUREK Luca (FK Austria Wien), QUERFELD Leopold (SK Rapid), SCHÖLLER Jakob (FC Flyeralarm Admira), SULZBACHER Lukas (WSG Tirol)

MITTELFELD: BALLO Thierno (RZ Pellets WAC), BRAUNÖDER Matthias (FK Austria Wien), DEMIR Yusuf (Galatasaray A.S.), JANO Zétény (FC Liefering), KAMERI Dijon (FC Red Bull Salzburg), KANURIC Benjamin (DSC Arminia Bielefeld), OMOREGIE Justin (FC Red Bull Salzburg), OSMANI Tristan (FC Schalke 04), OSWALD Moritz (SK Rapid), POLSTER Manuel (FK Austria Wien), SCHARNER Benedict (SKN St. Pölten), SEIDL Matthias (FC Blau-Weiß Linz), VERATSCHNIG Nikolas (RZ Pellets WAC), WANNER Paul (FC Bayern München), WELS Moritz (SK Puntigamer Sturm Graz)

STURM: BISCHOF Noah (SCR Altach), HAVEL Elias (FC Liefering), KRONBERGER Luca (SV Guntamatic Ried), LANG Christoph (SK Puntigamer Sturm Graz), ZIMMERMANN Bernhard (SK Rapid)

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