Kara und Demir "wurden offener"
"Gut!", versichert der ÖFB-Teamchef und holt ein wenig weiter aus:
"Am Anfang kommst du neu dazu und bist noch etwas verhalten. Das ist ganz normal, das war auch bei Yusuf so. Aber bei beiden hat man gemerkt: Je länger sie bei uns sind, umso besser wurde es. Sie wurden offener, und gerade auch Ercan hat da einen guten Eindruck hinterlassen und im Prinzip das bestätigt, was wir in den Spielen gesehen haben."
Nachsatz: "Es ist durchaus möglich, dass er beim nächsten Spiel im Kader ist."
Viele Beobachter hielten das Färöer-Match für die wahrscheinlichste Variante, um Kara zumindest auf die Bank zu setzen. Hätte er einen Einsatz bekommen, wäre der Goalgetter zudem fix an das ÖFB-Team gebunden.
In der Stürmer-Hackordnung hinter Grbic und Gregoritsch
Den Worten, dass solche Gedanken für ihn nicht das ausschlaggebende Argument für Einsätze sind, lässt Foda offenkundig Taten folgen.
Letztlich ist wohl die Schlussfolgerung zulässig, dass Karas 17 Pflichtspieltore für Rapid kombiniert mit den Trainingseindrücken beim ÖFB bislang nicht ausgereicht haben, um in der Stürmer-Hackordnung die bei ihren Vereinen zuletzt eher glücklosen Legionäre Michael Gregoritsch (Augsburg) und Adrian Grbic (Lorient) anzugreifen. Sasa Kalajdzic führt dieses Ranking derzeit recht souverän an.
Das eine oder andere Training bleibt Kara noch, um Foda tatsächlich zu überzeugen, ihn gegen Dänemark zu befördern oder im Idealfall gar debütieren zu lassen.
Demir zeigt sein Talent im ÖFB-Training
Letzteres ist bei Demir vollbracht, der damit übrigens den gleichen Debüt-Gegner im Lebenslauf stehen hat wie ein gewisser Marko Arnautovic, der sein erstes Länderspiel für Österreich 2008 beim 1:1 auf den Färöer absolviert hat.
"Wenn Yusuf Demir weiter an sich arbeitet, hat er eine große Karriere vor sich. Aber Talent genügt eben oft nicht, sondern du musst dich immer wieder Woche für Woche neu beweisen. Aber ich bin der Überzeugung, dass er gerade bei Didi Kühbauer in sehr guten Händen ist."
Dass Demir seine Premiere gegen die Insel-Kicker feiern würde, konnte man erraten.
"Yusuf ist ein Spieler, der dem Spiel immer noch mal neue Impulse gegeben hat, wenn er bei Rapid eingewechselt wurde. Er hat das Spiel noch einmal verändert. Er ist ein Riesen-Talent, das im Ballbesitz sehr, sehr gut ist - das konnte man auch bei uns im Training sehen. Er muss noch viel an sich arbeiten, vor allem auch im Spiel gegen den Ball. Aber das ist normal. Kreativspieler sind halt gerne am Ball", analysiert Foda.
Demir bei Kühbauer "in sehr guten Händen"
Die ersten ÖFB-Minuten dürfen durchaus als Signal an den 17-Jährigen, hinter dem halb Fußball-Europa her ist, interpretiert werden:
"Die Überlegung war, dass er ins Spiel kommt und vielleicht noch einmal etwas bewegen kann mit seiner Art, wie er spielt. Aber klarerweise wollten wir auch zeigen, dass er in Zukunft für den österreichischen Fußball wichtig sein kann."
Demir habe ein Riesen-Potenzial: "Wenn er weiter an sich arbeitet, hat er eine große Karriere vor sich. Aber Talent genügt eben oft nicht, sondern du musst dich immer wieder Woche für Woche neu beweisen, und auch etwas dafür tun. Aber ich bin der Überzeugung, dass er gerade bei Didi Kühbauer in sehr guten Händen ist."
Demir bereits eine echte Kaderalternative?
Es wird durchaus spannend zu beobachten, ob Foda Demir bereits als echte Kaderalternative betrachtet, oder ob sich das Juwel nach dem Debüt nun wieder etwas weiter hinten anstellen muss.
David Alaba, der 2009 ebenfalls mit 17 für das A-Team debütiert hat, schaffte damals recht flott den fixen Sprung in die A-Nationalmannschaft. Aber dies war zu einer anderen Zeit mit einer schwächeren Kader-Qualität.
Wobei: Ein Joker, der das Spiel neu beleben kann, könnte vielleicht auch dem ÖFB-Team im Hinblick auf die EURO gut tun.