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Gregoritsch will keine "Kopie" von Arnautovic sein

Als Vereinsspieler hat sich Michael Gregoritsch neu erfunden. Gelingt dem Freiburg-Legionär diese Entwicklung auch als Nationalspieler?

Gregoritsch will keine Foto: © GEPA

Marko Arnautovic fehlt verletzt, Michael Gregoritsch ist zum ÖFB-Medientermin eingeteilt - man muss nicht die berühmte Raketenwissenschaft bemühen, um zu erahnen, was eines der Themen sein wird.

Nein, das Fehlen des rot-weiß-roten Rekordteamspielers sei für ihn weder Chance noch Druck.

"Den Druck baut ihr mit dem auf, was ihr schreibt", schmunzelt der Freiburg-Legionär in Richtung Fragesteller, "ich bin schon lange dabei, habe viel gesehen, in dieser Saison schon viele gute Spiele gemacht, auch ein paar schlechtere."

Er ist der Marko, ich bin der "Gregerl" - so lässt sich die Message des Steirers im Prinzip zusammenfassen.

Ein anderer Spielertyp als Arnautovic

Konkret erläutert Gregoritsch dies wiefolgt: "Marko eins zu eins zu ersetzen, ist schwierig, weil er ein anderer Spieler als ich ist. Aber die Mannschaft weiß, was sie von mir kriegen kann, dementsprechend versuche ich einzubringen, was ich geben kann und mich nicht irgendwie zu verstellen und Marko zu kopieren."

Gregoritsch betont, dass er etwa nicht die Dynamik von Arnautovic habe: "Dafür habe ich meinen linken Fuß und die Kopfballverlängerungen, die Marko nicht so hat. Wichtig ist, wie sich Spieler in eine Mannschaft einfügen. Mein Job ist es, Bälle zu sichern, sie zu verlängern, vorne anzulaufen, in der Box präsent zu sein. Es ist schön, wenn sich das in Toren messen lässt, aber in Freiburg gewinnen wir auch und ich habe in den letzten Spielen nicht so getroffen. Glaubt mir, ich bin genauso glücklich - auch wenn ich natürlich um einen Tick froher bin, wenn ich treffe und wir gewinnen."

"Ich glaube, dass es nicht diesen Nachfolger oder diesen Heilsbringer geben wird, sondern dass es immer davon abhängen wird, wer fit, gesund und in der Liga in Form ist."

Michael Gregoritsch

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Gregoritsch am Freitag gegen Aserbaidschan die Gelegenheit bekommt, sich in die Startelf einzufügen.

Hintergrund der Eingangsfrage, ob die Abwesenheit von Arnautovic für ihn Chance oder Druck sei, ist auch, dass Gregoritsch seit sieben Jahren im Nationalteam dabei ist, eine Erfahrung von 43 Länderspielen und sieben Toren vorweisen kann, den Schritt zum absoluten Stammspieler jedoch noch nicht geschafft hat - tendenziell auch wegen der Präsenz von "Platzhirsch" Arnautovic.

Als Vereinsspieler neu erfunden - auch als Nationalspieler?

"Ich habe im Nationalteam erst ein Mal durchgespielt, und das war beim 0:1 in Lettland", sagt Gregoritsch selbst. Beim 1:0-Sieg in Rumänien stand er ebenfalls 90 Minuten lang am Feld, wurde jedoch in der Nachspielzeit ausgetauscht.

Der Punkt ist: Der Goalgetter hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren als Vereinsspieler quasi neu erfunden, indem er seinen Spielstil angepasst hat.

Gelingt ihm eine derartige Entwicklung nun auch als Nationalspieler nachhaltig, könnte er sich zu seinem Spieler entwickeln, der dieser EM-Quali den Stempel aufdrückt. Zwölf Pflichtspiel-Tore für den Champions-League-Anwärter Freiburg beweisen, dass Gregoritsch dies in sich hat.

Dies ist auch der Weg, wie sich das Arnautovic-Thema erübrigen könnte.

Nachfolge? Gibt nicht den einen Heilsbringer

Arnautovic wird im April 34 Jahre alt. Dass gerne über seine Nachfolge diskutiert wird, obwohl er abgesehen von diesem Lehrgang noch da ist, gehört zum Geschäft.

Wobei Gregoritsch auch hier festhält: "Ich glaube, dass es nicht diesen Nachfolger oder diesen Heilsbringer geben wird, sondern dass es immer davon abhängen wird, wer fit, gesund und in der Liga in Form ist."

Der Grazer verweist darauf, dass es mit Junior Adamu, Karim Onisiwo und ihm selbst drei Stürmer geben würde, die in dieser Saison ordentlich treffen. Gleichzeitig könnten sich andere Angreifer entwickeln.

Seine Prognose: "Ich glaube nicht, dass es eine Nummer eins als Nachfolger geben wird, man sollte da keinem die Krone aufsetzen."

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