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Florian Klein möchte noch einmal etwas erleben

Klein sucht ein Abenteuer und war nach ÖFB-Ausbootung geschockt:

Florian Klein möchte noch einmal etwas erleben

Das Kapitel VfB Stuttgart ist für Florian Klein beendet, er befindet sich auf der Suche nach einem neuen Abenteuer.

"Primär möchte ich noch ein bisschen im Ausland bleiben. Ich glaube, dass jetzt die Chance da wäre, dass ich noch einmal etwas erleben kann. Ich bin 30 Jahre alt - für Stuttgart bin ich zu alt, aber für andere Stationen bin ich noch in einem ganz guten Alter. Körperlich fühle ich mich wie immer, ich habe keine Verschleißerscheinungen, werde nicht langsamer. Wenn ich das einmal merke, würde ich mir auch etwas überlegen. Aber ich bin zu 100 Prozent fit, daher reizt mich schon noch einmal eine richtige Herausforderung", berichtet der Oberösterreicher.

Das sagt Kevin Danso zu seinem ÖFB-Debüt:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Ein erster Eindruck aus Israel

Nicht auszuschließen, dass sich die gesuchte Herausforderung in Israel finden lässt. Zumindest hat sich Klein die Begebenheiten von Maccabi Haifa vor Ort angeschaut.

"Ich war nicht zum Verhandeln dort, aber ich habe es mir angesehen, weil ich einen ersten Eindruck haben wollte. Denn aus Israel hört man oft nur negative Schlagzeilen. Der Eindruck war jedoch sehr positiv. Es ist ein sehr schönes Land, die Leute waren alle freundlich. Aber mehr war da noch nicht", betont der Rechtsverteidiger, der - Abenteuer-Lust hin oder her - natürlich auch auf seine familiäre Situation Rücksicht nehmen muss:

"Die Schule ist bei jedem Wechsel wichtig, mein Größerer geht jetzt in die zweite Klasse. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, wäre in Israel aber kein Problem."

Eine Entscheidung wird aller Voraussicht nach erst nach dem Irland-Spiel fallen: "Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht, das werde ich erst nach dem Nationalteam richtig forcieren. Bis Mitte oder Ende Juni möchte ich jedoch schon etwas wissen, damt ich nicht arbeitslos bin."

Schock nach der Ausbootung aus dem ÖFB-Kader

Damit, dass sich Klein derzeit überhaupt in Stegersbach im Kreis des ÖFB-Teams befindet, musste man nicht unbedingt rechnen. Schließlich fehlte er im ursprünglichen Kader und wurde erst nach der kuriosen Verletzung von Marcel Sabitzer nachnominiert. Erfahren hat der Routinier davon, als er gerade mit der VfB-Mannschaft den Aufstieg gefeiert hat.

"Als ich im März die Absage bekommen habe, war das sehr hart für mich. Da habe ich einmal ein paar Minuten gebraucht, bis ich das Ganze sacken lassen konnte."

Florian Klein

Schon für die März-Länderspiele gegen Moldawien und Finnland wurde Klein nicht berücksichtigt. Dies konnte man durchaus als Überraschung einordnen, da Teamchef Marcel Koller zuvor noch kaum einen Stammspieler ohne Umweg über die Ersatzbank aus seinem Aufgebot aussortiert hatte.

Auch der direkt Betroffene war erstaunt, wenn nicht sogar geschockt: "Als ich im März die Absage bekommen habe, war das sehr hart für mich. Da habe ich einmal ein paar Minuten gebraucht, bis ich das Ganze sacken lassen konnte, weil ich ja doch in den letzten gefühlt zehn Jahren bei jedem Lehrgang mit dabei war. Das hat natürlich schon extrem geschmerzt."

Seine Reaktion: Kompletter Fokus auf den Verein, weil er dies als den einzigen Weg betrachtete, um sich wieder für das Nationalteam interessant zu machen. Das Problem: In Stuttgart spielte er damals keine Rolle mehr. Von Anfang Dezember bis Anfang April saß er nur auf der Bank oder der Tribüne.

"Komische" Phase in Stuttgart

Erst gegen Saisonende hin, als sein Abschied aus der Schwaben-Metropole bereits feststand, kam er wieder öfter zum Zug und schoss beim 3:2-Erfolg in Nürnberg in der Nachspielzeit sogar den Siegtreffer.

"Das letzte halbe Jahr war einfach komisch. Wenn du einige Spiele auf der Tribüne sitzt, ist es natürlich ein Scheiß. Es ist schwer, daran etwas zu ändern, aber ich war weiter zu 100 Prozent dabei. Ich weiß auch, dass ich Qualität habe. Aber der Verein hat einfach seine Philosophie verändert, deswegen ist auch der Vertrag nicht verlängert worden. Damit muss man sich zurechtfinden. Wenn man dann am Ende in der entscheidenen Phase, als es um alles gegangen ist, doch wieder auf dem Platz steht, kann man aber eigentlich nicht so schlecht sein", findet Klein.

Nach drei Saisonen doch noch einen versöhnlichen Abschluss in Stuttgart gehabt zu haben, bedeutet dem früheren LASK-, Austria- und Salzburg-Profi enorm viel: "Auch wenn es für mich keine einfache Saison war, war es mit dem Tor gegen Nürnberg zum Glück schon so, dass ich noch einmal alles gut gemacht habe. Nach dem Abstieg waren die Leute Martin Harnik und mir gegenüber schon sehr skeptisch, weil es viele Informationen gegeben hat, die einfach nicht gestimmt haben. Ich bin auch nicht der Typ, der alles via Medien klarstellt und sich überall rechtfertigt. Daher ist es mir wichtig, dass ich es am Ende noch einmal auf sportlichem Weg klargestellt habe."

So unangenehm diese Phase war, sowohl die positiven als auch die negativen Emotionen mitzuerleben, betrachtet Klein als das Schöne am Fußball: "Jetzt sind wir aufgestiegen, du wirst gefeiert, jeder lässt dich hochleben. Aber genauso schnell geht es in die andere Richtung, das habe ich auch erlebt."

Konkurrenzkampf neu eröffnet

Zwei Double-Gewinner des FC Red Bull Salzburg sind es, mit denen sich der Aufsteiger nun im ÖFB-Team um einen Platz auf der rechten Defensivseite matcht. Als Favorit gilt der jahrelange Platzhirsch gegen Valentino Lazaro und Stefan Lainer derzeit nicht. An seiner Herangehensweise würde sich jedoch nichts verändern:

"Der Konkurrenzkampf ist natürlich dadurch, dass ich letztens nicht dabei war und jetzt erst als Abruf dazugekommen bin, neu eröffnet. Für mich ist das aber kein großes Problem. Auch als ich Stammspieler war, habe ich immer wieder erwähnt, dass ich mich in jedem Lehrgang so vorbereite, als würde ich spielen. Das mache ich diesmal auch so. Wer spielt, wissen wir nicht. Aber das ist auch gut so, weil dadurch im Training der Fokus bei jedem einzelnen höher ist."






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