news

Junuzovic: "Hätte gegen Island spielen können"

Einsatz des Zehners gegen Island wäre möglich gewesen. Was nun entscheidend ist:

Junuzovic:

Monatelang hatte Zlatko Junuzovic der EURO entgegengefiebert, schlussendlich war das Turnier für ihn mit seinem Bändereinriss im Knöchel gegen Ungarn vorbei.

"Das war sehr bitter und hat sehr weh getan, weil ich schlussendlich die letzten beiden Spiele zuschauen musste. Gegen Island war ich auf der Bank und hätte spielen können, aber gut, das war nun mal so", blickt der Werder-Bremen-Legionär zurück.

Warum er im "Finale" gegen Island nicht zum Zug gekommen sei? "Das war eine Trainer-Entscheidung."

Junuzovic wurde dank intensiver Behandlung rechtzeitig für das Alles-oder-Nichts-Spiel gegen das Sensations-Team fit. Teamchef Marcel Koller entschloss sich jedoch, seinen Zehner nach der verletzungsbedingten Auszeit nicht von Beginn an zu nominieren und auch nicht einzuwechseln.

Leistung der ÖFB-Physios "ein Wahnsinn"

"Schlussendlich war ich auf der Bank, ich habe aufgewärmt. Ich hätte schon spielen können. Das war mit dem Trainer auch so besprochen. Was die Physios Chris Ogris und Mike Steverding geleistet haben, war ein Wahnsinn. So oft bin ich noch nie jeden Tag behandelt worden", erklärt der 28-Jährige.

Ob es mit der Offensivkraft gegen Island besser gelaufen wäre, steht natürlich in den Sternen. Fest steht nur, dass die "Blitzheilung" für die Zeit nach dem Ausscheiden von Vorteil war: "Dass das so gut funktioniert hat, war für mich im Nachhinein wichtig, weil ich im Urlaub gewisse Sachen machen und dadurch gleich in die Vorbereitung starten konnte. Das hat sich Gott sei Dank nicht so lange gezogen."

Die Aufarbeitung des EURO-Ausscheidens ist ein Kernthema dieser ÖFB-Woche. Junuzovic ärgert, dass "wir nicht unser wahres Gesicht zeigen und unser Potenzial ausschöpfen konnten. Aber das sind Erfahrungswerte, die uns in Zukunft helfen."

Er selbst habe "alles in die EURO investieren" wollen.

"Wir haben nie gesagt, das wird ein Spaziergang"

Österreich galt in Gruppe F neben dem späteren Europameister Portugal als Favorit auf den Aufstieg, wurde dieser Rolle jedoch nicht gerecht.

Junuzovic bittet um eine sachliche Einordnung des Geschehens: "Dass die Spiele nicht so verlaufen sind, wie wir uns das gewünscht haben - mein Gott, das ist der Fußball, das ist die EURO. Jeder hat verdient gehabt, bei der EM dabei zu sein. Wir haben im Vorfeld auch gesagt, dass es eventuell auch so kommen kann und schwierig wird. Wir haben nicht gesagt, das wird ein Spaziergang und wir kommen locker drüber. Also muss man es irgendwie schon ein bisschen realistischer einordnen."

Entscheidend sei es nun, wieder das wahre Können des ÖFB-Teams zu präsentieren: "Wir können hin oder her reden, das zählt alles nichts. Wichtig ist, dass wir auf dem Platz unsere Qualitäten und unser Potenzial zeigen."

Peter Altmann


Kommentare