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Eskalation bei der Passkontrolle?

Erdbeben und Gewitter können dem ÖFB-Team nichts anhaben. 27-Jährige sprechen über lange 28 Jahre. Das Grande Finale der WM-Quali!

Eskalation bei der Passkontrolle? Foto: © GEPA

"28 Jahre sind eine lange, lange Zeit", sagt Marco Friedl.

Der Mann ist zwar erst 27 Jahre alt, aber nichtsdestoweniger kann man seine Einschätzung schon teilen.

28 Jahre ist die letzte Teilnahme der österreichischen Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft her. Die Last-Minute-Treffer von Toni Polster und Ivo Vastic gegen Kamerun bzw. Chile gehören längst zur heimischen Fußball-Folklore.

Fak für Rapid und ein NFL-Kicker

Zur Einordnung: 1998 war die WM 1970 genauso weit weg wie die Endrunde in Frankreich es eben aktuell ist.

1970 war der ÖFB nicht dabei, hat es in einer Quali-Gruppe mit Deutschland, Schottland und Zypern verhaut.

Dabei ist der Auftakt damals mit einem 2:1 auf Zypern geglückt. Aber das waren noch ganz andere Zeiten. Es spielte ein Mann namens Fak für Österreich und Rapid. Toni Linhart verteidigte, wurde nachher als NFL-Kicker bei den New Orleans Saints, Baltimore Colts und New York Jets berühmt.

Gut, dass frühere Nationalspieler zu Footballern werden, passiert heute noch, aber sonst waren das schon ganz andere Zeiten.

Es zählt der Sieg

Jedenfalls spielt das ÖFB-Team nun in der WM-Quali wieder auf Zypern. Dieses und das darauffolgende Heimspiel gegen Bosnien-Herzegowina sind das Grande Finale.

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Ralf Rangnick will zur WM - so wie alle anderen auch
Foto: ©GEPA

Die Arithmetik macht es möglich, dass zwei Unentschieden reichen werden, ein Sieg aber möglicherweise nicht.

Aber damit wollen sich die Kicker erst gar nicht beschäftigen. Was zählt, ist der Sieg.

"Wir haben beide Gegner schon geschlagen. Wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, sind wir die bessere Mannschaft", weiß Patrick Wimmer.

Sie waren schon mal besser

Der 1:0-Heimsieg gegen Zypern und das 2:1 in Bosnien waren enge Angelegenheiten. Aber das ist egal, am Ende zählen in einer Quali die Punkte.

Wobei im ÖFB-Team schon allen klar ist, dass die jüngsten Leistungen nicht gerade für Schönheitspreise nominiert werden würden.

Christoph Baumgartner sagt: "Es war noch nicht auf dem Niveau, das wir schon gezeigt haben. Wir müssen ehrlich zu uns sein, deswegen aber nicht nervös werden und durchdrehen."

Flughafen-Party?

Durchdrehen könnten die Kicker am Samstagabend aber schon. Sollten sie gewinnen und Bosnien knapp drei Stunden später gegen Rumänien nicht als Sieger vom Platz gehen, würden sie am Weg zum Flughafen oder in der Abflugshalle als WM-Teilnehmer feststehen. Eskalation bei der Passkontrolle?

"Die ganze Welt schaut auf so ein Turnier. Das ist das Größte, das du als Fußballer mit deinem Land erleben kannst. Wir wollen und müssen diese Chance ergreifen", sagt Friedl.

Unbeeindruckt

Und da lässt sich das Team in der Vorbereitung dann auch weder von Erdbeben, noch von Gewittern beeindrucken. Okay, vielleicht ein bisschen, aber jedenfalls nicht beeinträchtigen.

"Das Kribbeln ist da. Wir haben uns lange auf diesen Moment vorbereitet, jetzt kommt er endlich", sagt Baumgartner.

Und da haben negative Gedanken wirklich gar keinen Platz! Patrick Wimmer: "Vielleicht ist es im Hinterkopf, dass man es doch noch verscheißen kann, aber das darf nicht Oberhand gewinnen."

Mögen Journalisten im Jahr 2054 nur dann an diese Quali zurückdenken müssen, wenn sie über den Start einer Serie an WM-Teilnahmen schreiben.

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