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ÖFB-Fans im Wembley: "Sonst ist es mir wurscht"

LAOLA1 hat sich vor dem Wembley mit einigen rot-weiß-roten Fans unterhalten.

ÖFB-Fans im Wembley: Foto: © GEPA

Die gute Nachricht: Das ÖFB-Team muss im Spiel der Spiele gegen Italien nicht ohne Fans auskommen.

Die schlechte Nachricht: Geht es nach den Eindrücken vor dem Wembley-Stadion, werden die Anhäger, die Italien die Daumen drücken, im EURO-Achtelfinale (JETZT im LIVE-Ticker) klar in der Überzahl sein.

Dies kommt angesichts der großen italienischen Community in London nicht überraschend.

Letztlich schlägt auch im ÖFB-Lager die Stunde der Auslands-Österreicher. LAOLA1 unterhielt sich vor dem Wembley mit diversen Zuschauern in Rot-Weiß-Rot - alle leben auf der Insel und nutzten die ebenso unverhoffte wie einmalige Gelegenheit.

"Ich hab's ungefähr 100 Mal probiert, dass ich Karten für das Spiel kriege. Vier habe ich erwischt, ich bin schon richtig nervös geworden", erzählt Gerhard aus Ried, der sich das Match gemeinsam mit seinen Arbeitskollegen Martin aus dem Burgenland und Lukas aus der Steiermark anschaut.

Tickets via Facebook-Gruppe

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Das Trio werkt in London als Technical Designer. "Ich hoffe, dass wir gewinnen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich sage mal 1:0 für Österreich", erklärt Martin.

Während Martin und Gerhard auch sonst Fußball-Fans sind, gibt Lukas unumwunden zu zu, ein Newbie in Sachen rundes Leder zu sein.

Dies trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einige Österreicher zu, die die Chance haben, das Spiel im Stadion zu verfolgen. So haben etwa auch Sandra und Eike zugeschlagen, als sich die Gelegenheit ergab.

"Auf der Facebook-Gruppe 'Austrians in London' hat jemand vier Tickets zum Verkauf angeboten. Wir haben uns gefragt: Warum schauen wir uns das nicht an?", erzählt Eike.

Ein ÖFB-Trikot im Abverkauf

Dies war wohlgemerkt, bevor sich das Nationalteam für genau diese Partie qualifiziert hat: "Einen Tag später hat sich Österreich dann qualifiziert gegen die Ukraine."

Foto: © GEPA

Sie trägt Dirndl, er Lederhose und ÖFB-Trikot. "Alles erst gekauft. Die Lederhose hatte ich schon, aber das Trikot habe ich noch schnell im Abverkauf erworben", grinst Eike, der offen zugibt, dass er sonst nicht so viel mit Fußball zu tun hat:

"Ich lebe seit zehn Jahren in Engand. Das ist das erste Mal, dass ich zu einem Fußball-Spiel gehe. Die Gelegenheit würde es durchaus geben, aber sonst interessiert es mich nicht. Nur wenn Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft ist. Sonst ist es mir relativ wurscht."

Dass Österreich gegen Italien gewinnt, glaubt er nicht. Sandra wünscht sich: "Hauptsache ein gutes Spiel und wir schlagen uns gut."

Dem Zivildienst sei Dank

Sehr wohl als Fußball-Fans bezeichnen sich Nicolas und Tobias. "Wir machen unseren Zivildienst hier. Holocaust-Gedenkdienst. Wir haben die Karten über die österreichische Botschaft bekommen. Ziemlich lässig", freut sich Nicolas.

Auch sonst würde man Champions League oder Bundesliga verfolgen. Vor dem Ankick regiert jedenfalls der Optimismus.

"Ich hoffe auf ein 2:1 durch ein spätes Tor von Arnautovic", tippt Tobias. Nicolas glaubt an eine schwere Partie: "Ich sage 0:0 und dann im Elferschießen macht Arnautovic den entscheidenden Elfmeter für uns."

Mutter und Sohn

Eine spezielle Gelegenheit ist diese Begegnung für Dani und Sam. "Ich lebe seit 25 Jahren in Oxford. Das ist mein Sohn, er ist halber Engländer und Österreicher", berichtet Dani.

Jemand, der seine Karten nicht benutzen konnte, habe die Österreicher im Bekanntenkreis gefragt: "Da haben wir natürlich Ja gesagt."

Sam hockt mit rot-weiß-roter Fahne auf dem Rücken vor dem Wembley. "Normal schaue ich Premier League, aber ich kenne auch David Alaba und Marko Arnautovic", ist ihm die Materie nicht fremd.

Sein Tipp? "2:1 für Österreich." Die Mama staunt indes über das "blaue Meer" vor dem Stadion und fürchtet ein Weiterkommen der Squadra Azzurra: "Ich glaube 3:0 für Italien. Leider."

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