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Rapids Cup-Fluch: Was 1995 sonst noch geschah

Rapids Cup-Fluch hält seit 1995 an. Was damals sonst noch geschah? LAOLA1-Zeitreise:

Rapids Cup-Fluch: Was 1995 sonst noch geschah

Ja, lang, lang ist’s her!

Genauer gesagt 24 Jahre. Am 5. Juni 1995 durfte der SK Rapid zum letzten Mal die ÖFB-Cup-Trophäe in den Nachthimmel strecken.

1:0 gegen DSV Leoben, dank Peter Guggi. „Wer?“, fragen sich jetzt wohl viele. Dabei zeigt dieser Fakt nur, wie lange Rapids Durststrecke schon anhält. Am 1. Mai haben die Grün-Weißen gegen RB Salzburg erneut die Chance, diesen Fluch zu beenden (ab 16:30 Uhr LIVE im LIVE-Ticker).

Der heutige Trainer Didi Kühbauer war damals gerade wenige Tage 24 Jahre alt, bei den Steirern stürmte ein gewisser Walter „Schoko“ Schachner.

Doch was war sonst im Jahr 1995 in aller Munde – sportlich und abseits des grünen Rasens? Wir nehmen euch mit auf die LAOLA1-Zeitreise:

Foto: © GEPA
  • Thomas Muster trägt sich mit seinem ersten und gleichzeitig letzten Grand-Slam-Sieg in die Geschichtsbücher ein. In einem denkwürdigen Finale der French Open in Paris ringt der damals 28-Jährige am 11. Juni Michael Chang (USA) nieder. Ob 24 Jahre später möglicherweise Rapid den Cup-Sieg bejubelt und vielleicht sogar Dominic Thiem in Paris in seine Fußstapfen tritt, bleibt abzuwarten.

  • Österreichs Beitritt zur Europäischen Union wird am 1. Jänner offiziell besiegelt. Gleichzeitig werden Schweden und Finnland in die EU aufgenommen, zudem tritt das Schengener Abkommen in Kraft.

  • Nimm drei statt zwei lautet ab der Saison 1995/96 die Devise, nicht nur in der österreichischen und deutschen Bundesliga. Ausgehend von der UEFA wird das heutige Zählsystem, die Dreipunkte-Regel, eingeführt.

  • Ajax Amsterdam krönt sich mit einem 1:0-Finalsieg im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen den AC Milan zum Champions-League-Sieger. Goldtorschütze ist der damals noch blutjunge Patrick Kluivert. 24 Jahre später hat Ajax noch die Chance, den Triumph in der Königsklasse zu wiederholen - so wie Rapid im Cup.
  • In Köln wird Fernsehgeschichte geschrieben, auch wenn es damals noch nicht abzusehen war: Im Kölner Capitol geht erstmals die daraufhin jahrelang ausgestrahlte Harald-Schmidt-Show über die Bühne.

  • In Rapids Kader kommen Boli Bolingoli und Manuel Martic 1995 erst zur Welt. Auch der nunmehrige Mattersburger Andreas Kuen kann behaupten, im Jahr des letzten Cup-Triumphes seines Ex-Arbeitgebers Rapid geboren zu sein. International erblicken etwa Joshua Kimmich (FC Bayern), Julian Weigl (Borussia Dortmund), Anthony Martial (Manchester United) oder Max Meyer (Crystal Palace) das Licht der Welt.

  • Aus österreichischer Sicht ist damals noch nicht abzusehen, welch großer Wurf Jakob Pöltl (Geburtstag: 15. Oktober 1995) gelingen soll. Mittlerweile ist er Österreichs größtes Basketball-Aushängeschild, das den Weg in die NBA geschafft hat und derzeit mit den San Antonio Spurs auftrumpft.

  • Ein Weltrekord, der so wie Rapids „Liste der Schande“ bis heute besteht: Der Brite Jonathan Edwards holt bei der WM in Göteborg mit 18,29 Metern Gold im Dreisprung und setzt damit neue Maßstäbe.

  • Österreichs Hitparaden werden mit gewöhnungsbedürftigen Nummer-1-Hits überschwemmt. Angefangen bei Rednex („Cotton-Eye Joe“) über die Kelly Family („An Angel“), Scatman John („Scatman“), Sin with Sebastian („Shut up and Sleep with me“), Die Schröders („Lass uns schmutzig Liebe machen“) bis hin zu Coolio („Gangstas Paradise“) waren einige Ohrwürmer dabei.

  • Wer sich schon immer einmal gefragt hat, welche Bedeutung die Zahl im Betriebssystem Windows 95 bedeutet: Ja, auch dieses wurde – Überraschung, Überraschung – im Jahr 1995 auf den Markt geworfen.

  • Michael Schumacher wird im Benetton Renault zum zweiten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister. Seine sieben WM-Titel sind bis heute unerreicht.

  • Unglaublich, aber wahr: Im US-Bundesstaat Mississippi wurde die Sklaverei erst im Jahr 1995 formell abgeschafft. 148 Jahre nachdem diese im Rest des Landes für illegal erklärt wurde, findet am 7. Februar eine fehlende Akte doch noch den Weg zu den Behörden.
  • Am 15. Dezember des Jahres wird von Jean-Marc Bosman ein Stein ins Rollen gebracht. Das sogenannte Bosman-Urteil revolutionierte den Fußball, da Profis in der EU nach Ablauf ihres Vertrages ablösefrei wechseln konnten.

  • Borussia Dortmund wird Meister – auch damals eine Sensation. Schließlich gelang dieses Kunststück erstmals nach 32 Jahren wieder. Seitdem war das vier weitere Male der Fall (1996, 2002, 2011, 2012). 2019 möglicherweise wieder?

  • Das norwegische Duo „Secret Garden“ beschert ihrem Heimatland mit dem Songtitel „Nocturne“ den zweiten Sieg beim Eurovision Song Contest nach 1985.

  • Die Ski-WM in der südspanischen Sierra Nevada muss abgesagt werden. Europas südlichstes Wintersportgebiet hat mit Schneemangel zu kämpfen, die Wettkämpfe können erst ein Jahr später stattfinden.

  • Die alljährliche Oscar-Verleihung wird zum Triumph des Films „Forrest Gump“ mit Hauptdarsteller Tom Hanks. Der Streifen sahnt sechs Trophäen ab, auch Filme wie „Pulp Fiction“ und „König der Löwen“ gehen nicht leer aus.
  • Der spanische Radsport-Dominator der 80er und 90er Jahre, Miguel Indurain, gewinnt zum fünften und letzten Mal in seiner Karriere die Tour de France.

  • „Biergarten-Revolution“? Da können nur die Bayern dahinter stecken. Tatsächlich wurden organisierte Proteste von Brauereien und Lokalpolitikern so genannt, die sich für den Erhalt der Biergarten-Tradition einsetzten und gegen vorgezogene Sperrstunden demonstrierten.

  • Die Wahlen zum „Weltfußballer“ und zu „Europas Fußballer des Jahres“ waren eine klare Angelegenheit. Der liberische Stürmer George Weah ballerte sich beim AC Milan zu beiden Titeln. Seit 2018 ist der mittlerweile 52-Jährige Staatspräsident von Liberia, sein Sohn Timothy kickt auch schon fleißig, ist aktuell von PSG an Celtic verliehen und Nationalteamspieler der USA.

  • Während Take That kurz vor ihrer Trennung standen, griffen die Backstreet Boys erstmals nach den Sternen und veröffentlichten ihre erste Single mit dem Namen „We’ve got it goin‘ on“. Die eine oder andere sollte noch nachfolgen.

  • MGM-Grand-Hotel, Las Vegas. Der Deutsche Axel Schulz, bis dahin eher ein unbeschriebenes Blatt, erreicht mit einem Kampf gegen Weltmeister George Foreman Berühmtheit. Foreman gewinnt umstritten nach Punkten. Noch Jahre später ist Schulz überzeugt: „Ich durfte nicht gewinnen.“

  • Bundeskanzler war zu dieser Zeit ein gewisser Franz Vranitzky, der dem Sport als großer Fan des Wiener Sport-Club bis heute verbunden ist und auch etwa als Kuratoriums-Vorsitzender aktiv war - bis zum heutigen Tag sollten sechs weitere folgen: Viktor Klima, Wolfgang Schüssel, Alfred Gusenbauer, Werner Faymann, Christian Kern und nun Sebastian Kurz, bei Rapids bisher letztem Cup-Triumph noch Volksschüler.

  • Red Bull beginnt damit, sein Sponsoring im Sport auszubauen. 1995 steigt das Unternehmen in die Formel 1 ein, die zehnjährige Partnerschaft mit dem Sauber Grand Prix Team beginnt - Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen sitzen damals in den Cockpits.


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