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Bierverbot? So geht Salzburg nach Cupsieg ab

So ordnet Salzburg Cupsieg ein, so wird gefeiert. Rose lobt auch Rapid.

Bierverbot? So geht Salzburg nach Cupsieg ab Foto: © GEPA

Wenn Spieler und Trainer sich auch nach dem x-ten Titel noch in den Armen liegen und ausgelassen feiern, zeigt das, welcher Siegeswille in dieser Mannschaft steckt. Satt? Von wegen.

RB Salzburg hat es mit dem 2:0-Finalerfolg gegen Rapid und dem sechsten ÖFB-Cup-Triumph in den vergangenen sieben Jahren bewiesen, dass der Titelhunger noch lange nicht gestillt ist.

Mit glitzernden Augen nahmen sie die neue Trophäe in Empfang. Kapitän Andreas Ulmer, der verletztunsbedingt nicht spielen konnte, streckte den Pokal in den Klagenfurter Abendhimmel.

Durchnässt nach zahlreichen Bierduschen war auch die Stimmung in den Stadionkatakomben ausgelassen. "Feierbiest" Alexander Walke meinte emotional: "Es ist einfach geil! Wir kommen hierher, zweieinhalb Tausend Fans waren für uns, alle andern von den 24.200 gegen uns. Das war ein Auswärtsspiel für uns, das macht es umso schöner."

Doch gab es tatsächlich ein Bierverbot bei RB Salzburg? So viel steht zumindest fest: Walke hielt sich nicht daran.

Bier? "Ich glaube, der Trainer verbietet uns das"

Im Siegestaumel scherzte Salzburgs 35-jähriger "Cup-Torhüter", der seinen insgesamt 14. Titel (12 mit Salzburg, 2 mit Bremen) bejubeln durfte:

"Ich glaube, der Trainer verbietet uns das", lachte der Deutsche. "Ich habe schon am Platz heimlich ein Bier getrunken vor allen Leuten."

Marco Rose selbst scheint davon auch nichts zu wissen und betont: "Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Deshalb darf auch heute gefeiert werden.

"Es muss ja nicht immer mit Bier oder Schaumwein sein, sondern vielleicht mit Kakao", sorgte auch der gut aufgelegte Trainer für Lacher.

Ansagen gab es im Vorhinein keine, wie Xaver Schlager LAOLA1 bestätigt. Alles passiert spontan, so die Devise. "Wenn man vor dem Spiel schon ans Feiern denkt, dann macht man was falsch, das sollte man nicht. Ich denke, die Stimmung ist jetzt sicher gut. Schauen wir mal was passiert. Ich denke, morgen ist wieder Regenerationstraining, weil am Sonntag ein wichitges Spiel ist."

"Kein Leckerbissen, aber sehr, sehr happy"

Der im Sommer zu Borussia Mönchengladbach wechselnde Chefcoach war in diesem Moment einfach nur "sehr, sehr happy, dass sich die Mannschaft belohnt hat. Ich bin glücklich, dass wir den Pokal, den Titel geholt haben."

Denn die Erwartungshaltung war groß, auch bei RB Salzburg, obwohl man vor der Fixierung des nächsten Meistertitels steht. Doch der Cup-Titel sollte nicht ein zweites Jahr in Folge durch die Hände der Mozartstädter rutschen.

"Das ist jetzt einfach nur Freude, weil wir den Titel geholt haben. Das ist das, was wir in Salzburg offen kommunizieren, dass wir um Titel spielen wollen. Wenn wir das schaffen, dann sind wir natürlich auch happy", gibt sich Rose doch auch zu einem gewissen Teil erleichtert.

Davor mussten 90 heiße Minuten überstanden werden. Wie Walke es bezeichnet, war es "fußballerisch kein Leckerbissen", und trotzdem ging Salzburg am Ende wieder einmal als Sieger vom Platz - trotz starker Gegenwehr Rapids.

Rose lobt Rapids Qualität und Kniffe

Für Rose trat der Gegner genauso auf, wie man es erwartet hatte. Denn der Salzburg-Coach hat eine hohe Meinung vom grün-weißen Kontrahenten.

"Ich war nicht überrascht, weil es gegen Rapid Wien gegangen ist. Wenn man sich die Mannschaft, den Kader anschaut, ist der top, auch wenn es in der Liga nicht immer so läuft, wie sie sich das vorstellen."

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In der Anfangsphase der Partie sah man Rose das eine oder andere Mal den Kopf schütteln. Ganz zufrieden dürfte er mit der ersten halben Stunde seines Teams nicht gewesen sein. Denn da machten die Hütteldorfer den besseren Eindruck.

"Dann haben sie auch so ein paar Kniffe gehabt, haben Andre im Spielaufbau zugestellt", streicht Rose taktische Schachzüge des Gegners hervor, die es erst einmal zu verkraften galt. Dazu kamen die von vielen Seiten kritisierten Platzverhältnisse. "Das hat ein paar Sachen schwieriger gemacht."

"Wir mussten wieder wir sein"

Salzburg scheint aber, die Suche nach sich selbst perfekt gemeistert zu haben. "Wir wussten, dass wir heute vor allem wieder wir sein müssen und dass wir intensiver spielen wollen, auch vielleicht einmal einfacher agieren und nicht den Gegner über sieben, acht Stationen ausspielen. Das haben wir angenommen, dann haben wir in den richtigen Momenten die Tore gemacht und gut zu Ende gearbeitet", lobte Rose die Reaktion nach der Niederlage gegen den WAC und den Start gegen Rapid.

Der Doppelschlag von Patrick Farkas und Munas Dabbur machte Vieles einfacher. An dieser Vorentscheidung binnen 118 Sekunden konnte die Klasse und Qualität der Bullen am besten dargestellt werden.

"Das kann man vielleicht so sagen, dass sich da die Klasse zeigt. Es war jetzt kein überragendes Spiel von uns, aber die beiden Tore waren schon gut rausgespielt. Bei Farkas war ein bisschen Glück beim Abschluss dabei, aber das Tor von Munas nach der Flanke von Zladdi war Weltklasse", fasste Walke zusammen.

Die eine oder andere bange Minute galt es zu überstehen, im Endeffekt waren sich die Salzburger aber einig, dass es ein verdienter Sieg war, auch wenn die Partie laut Rose anfangs sehr offen war.

"Wir haben uns das Ding zurückgeholt"

Wie der Sieg zustande kam, war nach dem Schlusspfiff ohnehin schnell vergessen. "In Summe war es ein lässiger Cup-Fight", analysierte Rose. Zu ausgelassen war die Partystimmnung, zu nah schon der Sonntag, an dem Salzburg den zweiten Matchball bei der Wiener Austria zur Fixierung des Meistertitels nützen will.

"Ich glaube, wir werden nicht viel feiern. Wir haben ja ein Riesenprojekt am Sonntag vor", meinte Walke, der die Besonderheit des Cup-Titels aber noch einmal hervorstrich:

"100-jähriges Jubiläum habe ich irgendwo gelesen. Und einen neuen Pokal gibt es auch - na klar ist das was Besonderes. Ist ja keine Frage: Du arbeitest das ganze Jahr, machst so viele Spiele, um hierherzukommen, fährst überall durch ganz Österreich und dann willst du das Ding mitnehmen."

Rose sieht es ähnlich, dass sich der Siegeswille und Hunger schlussendlich einmal mehr ausgezahlt hat: "Na klar! Wenn du ein Jahr lang arbeitest, wenn du trainierst, dich vorbereitest und dann hierher fährst und dann im Finale bist, dann willst du das Ding gewinnen. Fertig, Aus! Letztes Jahr haben wir es nicht geschafft und dieses Jahr haben wir uns das Ding zurückgeholt. Deshalb ist es auch eine Form von Erleichterung, aber mehr Freude."

Ob dies mit Bier oder Kakao gefeiert wird, ist wieder eine andere Frage.

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