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Österreich gegen Rumänien: Probe für EM-Duell?

Die ÖFB-Elf kann bei der EURO in einem Jahr auf den aktuellen Gruppengegner treffen:

Österreich gegen Rumänien: Probe für EM-Duell? Foto: © GEPA

Das ÖFB-Team, das am Montag, 20:45 Uhr, in der Nations League auf Rumänien trifft (LIVE im LAOLA1-Ticker >>>), könnte in Klagenfurt einen Vorgeschmack auf die ins Jahr 2021 verschobene Europameisterschaft bekommen.

Sollte sich das Team von Teamchef Mirel Radoi für die EURO qualifizieren, landen die Rumänen direkt in Gruppe C bei Österreich, den Niederlanden und der Ukraine.

Groß fürchten müssen sich Marcel Sabitzer und Co. vor den "Tricolorii" allerdings nicht. Die Zeiten als sich Rumänien für K.o.-Phasen bei Großereignissen qualifizierte, sind vorbei. Mittlerweile haben die Osteuropäer auch mit der Qualifikation zu solchen Turnieren ihre liebe Mühe.

Hagi, damals wie heute

Der größte Spieler, den Rumänien jemals hervorgebracht hat, war Gheorghe Hagi. Der 124-fache Nationalspieler war Anfang der 90er-Jahre für zwei Spielzeiten bei Real Madrid unter Vertrag, ehe es, nach zwei Jahren in Brescia, zum FC Barcelona ging.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Der Mittelfeldspieler konnte mit den Rivalen zwar jeweils nur den spanischen Supercup gewinnen, auf Nationalteam-Ebene war er aber an der erfolgreichsten Zeit der Rumänen beteiligt. Der mittlerweile 55-Jährige, der mit 35-Länderspieltoren ex aequo mit Adrian Mutu Top-Torschütze der Nation am schwarzen Meer ist, nahm 1990, 1994 und 1998 an Weltmeisterschaften, 1984, 1996 und 2000 an Europameisterschaften teil.

Die Weltmeisterschaft 1994 in den USA stellt das bis heute beste Abschneiden einer rumänischen Nationalmannschaft bei Großereignissen dar. Hagi und Co. setzten sich an die Spitze der Gruppe A vor der Schweiz, den Gastgebern und Kolumbien.

Im Achtelfinale schlug die große Stunde der Osteuropäer, die Argentinien ausschalten konnten. Batistuta, Simeone und Co. folgten Diego Maradona nach Hause. Maradona wurde nach einem positiven Drogentest nach dem zweiten Gruppenspiel gesperrt. Eine Runde später war auch für Rumänien Schluss, Schweden gewann dramatisch nach Elfmeterschießen.

Hagi wurde in das 1994 in das Team des Turniers der Weltmeisterschaft gewählt, als einziger Kicker seines Landes. Die Wahl zum Weltfußballer beendete er auf Rang vier.

2020 ruhen die Hoffnungen Rumäniens wieder auf einem Hagi, Gheorghes Sohn Ianis. Der 21-Jährige wurde in Istanbul geboren, wo sein Vater mit Galatasaray vier türkische Meisterschaften und im Jahr 2000 den UEFA Cup gewann.

Wandervogel-Schicksal

Ianis, der wie Vater Gheorge das Mittelfeld seine Heimat nennt, spielt seit Anfang des Jahres für die Glasgow Rangers. Die Schotten liehen den zehnfachen Nationalspieler zuerst aus, verpflichteten ihn im Sommer um 3,5 Millionen Euro fest vom KRC Genk.

Seine Profikarriere begann Ianis Hagi beim FC Viitorul, dem Klub, der seinem Vater gehört. Diesen verließ er 2016 für eineinhalb Jahre Richtung Fiorentina, im Jänner 2018 folgte die Rückkehr nach Rumänien. Im Juli 2019 folgte letztendlich der Wechsel nach Genk. Die Belgier verließ Hagi nach einem halben Jahr Richtung Schottland.

Dementsprechend lesen sich auch die Einsatzdaten des Mittelfeldspielers. In Florenz absolvierte er zwei Spiele (48 Minuten) für die Profis, für Genk und die Rangers sprangen immerhin jeweils 19 Einsätze heraus.

Bilanz positiv

Ebenfalls im Mittelfeld beheimatet ist Alexandru Maxim. Der 30-Jährige spielte von 2013 bis 2020 in Deutschland. Torjäger George Puscas ist im Sturm der Rumänen gesetzt, erzielte beim 1:1 zum Auftakt in die Nations League den Treffer für seine Mannschaft.

Die Bilanz des österreichischen Nationalteams gegen die Osteuropäer ist zwar positiv für Österreich, aber von einigen Remis gezeichnet. Von acht Spielen endeten fünf unentschieden. Zuletzt ein Testspiel im Jahr 2012 in Innsbruck, wo das Publikum keine Treffer zu sehen bekam, dafür aber das A-Team-Debüt von Marcel Sabitzer. Sturm-Keeper Christian Gratzei hielt das Tor in seinem letzten Länderspiel sauber, etwas was ihm in den neun Spielen zuvor nicht gelungen war.

Den letzten von zwei Siegen gegen Rumänien feierte die rot-weiß-rote Auswahl im April 2009. Beim Länderspiel-Debüt von Didi Constantini erzielte Rapid-Stürmer Jimmy Hoffer einen Doppelpack zum 2:1 in der WM-Qualifikation.

Die einzige Niederlage gegen die Osteuropäer steckte das ÖFB-Team im September 1986 in der EM-Qualifikation ein. Gheorge Hagi setzte damals mit seinem achten Länderspieltor den Schlussstrich unter eine 0:4-Niederlage des ÖFB-Teams in Bukarest.

EM-Teilnahme noch nicht in der Tasche

Ob es im Sommer 2021 ein Wiedersehen zwischen Rumänien und Österreich gibt, steht noch in den Sternen. Im Gegensatz zum Team von Franco Foda, fehlt den Rumänen noch das EM-Ticket.

Gruppe F schlossen die "Tricolorii" hinter Spanien, Schweden und Norwegen nur auf Rang vier ab. Daher bleibt Rumänien, ebenso wie Norwegen, das sich nun auch eine Nations-League-Gruppe mit den Osteuropäern teilt, nur noch das Nations-League-Playoff als Hoffnungsschimmer.

Rumänien muss sich im Pfad A mit Island, Bulgarien und Ungarn durchsetzen. Am 8. Oktober steigt für das Team von Mirel Radoi das Halbfinalspiel in Island. Sollte Rumänien dieses gewinnen, wartet der Sieger der Parallelpartie zwischen Bulgarien und Ungarn.

Das Überstehen der Qualifikation würde Rumänien in die Österreich-Gruppe spülen, da Bukarest neben Amsterdam der zweite Austragungsort der Gruppe C ist. Sollte Rumänien scheitern, wartet der Gewinner des Pfad D (Georgien, Nordmazedonien, Kosovo, Belarus) auf die ÖFB-Elf.

Die verpasste Qualifikation wäre für die Rumänen eben wegen des Status als Ausrichter doppelt bitter. Gegen die österreichische Nationalmannschaft kann Rumänien ja schon mal für den Ernstfall in einem Jahr proben.

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