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Enrique hätte seine Spieler "umbringen müssen"

Spaniens Coach lässt sich zu harten, aber wohl nicht ganz ernst gemeinten Worten hinreißen:

Enrique hätte seine Spieler Foto: © getty

Jubelchöre hier, Ernüchterung da: Beim 3:2 Englands gegen Spanien in Sevilla im Rahmen der UEFA Nations League waren Gewinner und Verlierer klar ersichtlich.

Speziell die 3:0-Führung der "Three Lions" zur Halbzeit beeindruckte, während Luis Enrique zu drastischen Worten griff: "Normalerweise hätte ich sie alle umbringen müssen", sagte der Coach nach dem Abpfiff mit Galgenhumor über seine Mannschaft, die erst nach der Pause ins Spiel fand.

Die Tore durch Paco Alcacer (58.) und Sergio Ramos (97.) kamen zu spät. Dazwischen hatten sie mit einem nicht gegebenen Elfmeter auch Pech.

In Spanien hatten einige Medien vor dem Spiel - auch wegen des 6:0-Kantersiegs gegen Kroatien - bereits von der Rückkehr in die absolute Weltspitze geschwärmt. Umso härter war der Sturz nach der ersten Heimniederlage seit 2003.

"Überheblichkeit kann auch tödlich sein", titelte die Sportzeitung "AS" bei der Ursachenforschung. Wie ein Symbolbild für die Schnelllebigkeit des modernen Fußballs war die Seite eins von "Sport": "Der Zauber ist dahin", war dort bereits wieder groß zu lesen.

Der nächste Schritt für England

Auf der Gegenseite schwärmten die britischen Medien, während Gareth Southgate lobte: "Heute Abend haben die Spieler den nächsten Schritt gemacht", lobte Southgate nach dem Achtungserfolg. "Glorreicher Abend für Southgate und das junge England in Spanien", schrieb die Zeitung "Telegraph" am Dienstag.

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"Wir werden deswegen jetzt nicht abheben", versicherte der Trainer. Er war wie üblich die Stimme der Vernunft, "aber der Sieg wird ihnen (meinen Spielern) großes Selbstvertrauen geben".

In der ersten Hälfte hatte seine junge Mannschaft, deren Durchschnittsalter bei 23 Jahren lag, die Spanier zeitweise überrannt und zudem extrem kaltschnäuzig vor dem Tor agiert.

Schwierige Rückreise trübte Freude nicht

"Die bekannte Kritik, dass sie gegen hochkarätige Gegner scheitern, trifft nicht mehr zu", schrieb die Zeitung "Guardian". Ausgerechnet Raheem Sterling, der seit drei Jahren oder 27 Spielen nicht für England getroffen hatte, leitete den Sieg ein und traf in Sevilla sogar doppelt (16./38. Minute).

"Ich habe mir viel Druck gemacht", gestand der Angreifer von Manchester City später, "es ist meine Aufgabe, Tore zu schießen. Das bedeutet mir sehr viel." Außerdem war Marcus Rashford (29.) von Manchester United erfolgreich, England-Kapitän Harry Kane steuerte zwei feine Vorlagen bei.

Für die Boulevardzeitung "The Sun" zählt der englische Sieg gegen die Spanier zu "den größten Abenden und zeigt, dass die Weltmeisterschaft nicht nur ein Traum war".

Die Rückreise dauerte für einige England-Profis etwas länger als geplant. Wegen schlechter Wetterbedingungen wurde der Flieger nach Manchester umgeleitet. Doch nach dem gelungenen Abend in Sevilla konnte auch das die Laune nicht trüben.

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