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Kavlak verrät seine Pläne für die Zukunft

Kein Kontakt zum Coach! Veli Kavlak über schwierige Lage und Transfer-Gerüchte:

Kavlak verrät seine Pläne für die Zukunft

Veli Kavlak ist frischgebackener türkischer Meister.

Dennoch kann er mit seiner Saison nicht zufrieden sein. Nach einer langen Verletzungspause absolvierte er nur ein Liga-Spiel für Besiktas. Deswegen wurde er zuletzt mit einem Wechsel zu West Ham oder Everton in Verbindung gebracht.

"Nein, ich denke noch an keinen Transfer", so Kavlak im LAOLA1-Interview. Sollte sich jedoch mittelfristig nichts an seiner Situation ändern, müsse man "abwägen, die Lage analysieren und je nachdem reagieren".

Zu allem Überfluss verpasst der 31-fache ÖFB-Internationale aufgrund seiner verpatzten Saison auch noch die Europameisterschaft. Für Kavlak besonders bitter, musste der 27-Jährige doch bereits bei der Heim-EURO 2008 zuschauen. 

Warum sich die Enttäuschung darüber dennoch in Grenzen hält und wie sich der Wiener seine Zukunft vorstellt, erklärt er im Gespräch mit LAOLA1:

 

LAOLA1: Wie groß ist die Enttäuschung, zum zweiten Mal eine EM zu verpassen?

Veli Kavlak: Natürlich ist die Enttäuschung da, aber ich habe mich schon damit abgefunden gehabt. Aufgrund meiner langen Verletzungspause und der Situation bei Besiktas war es keine große Überraschung für mich. Deswegen hält sich die Enttäuschung in Grenzen.

LAOLA1: Hattest du in den letzten Wochen Kontakt mit Marcel Koller?

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Kavlak: Nein. Seitdem wir im letzten Jahr nach meiner Verletzung miteinander gesprochen haben, hatte ich keinen Kontakt mehr mit ihm. Deswegen habe ich es schon so erwartet.

LAOLA1: Kommen wir zu einem erfreulicheren Thema: Du darfst dich jetzt türkischer Meister nennen. Warum hat es für Besiktas in dieser Saison endlich zum ersten Meistertitel seit 2009 gereicht?

Kavlak: Wir haben eine tolle Serie hingelegt und uns diesen Titel total verdient. Das Skelett der Mannschaft passt, wir haben nicht so viele Ausländer im Kader. Dazu kommt der Gomez-Faktor, der ist wirklich groß. Mario hat über 25 Tore gemacht. So einen Stürmer haben wir gebraucht. Hinter dem Titel steckt jahrelange Arbeit. Wir waren immer knapp davor und jetzt hat es endlich geklappt.

LAOLA1: Du hast die erste Saisonhälfte verpasst, danach bist du nur einmal zum Einsatz gekommen. Ist die Freude über die Meisterschaft aufgrund deiner aktuellen Situation beim Verein getrübt?

Kavlak: Ich war ein ganzes Jahr verletzt, danach war es schwierig zurück in die Mannschaft zu kommen. Trotzdem freue ich mich mit meinen Kollegen. In meinem fünften Jahr mit Besiktas konnten wir endlich den Titel gewinnen. Es taugt mir auch für die Fans. In den letzten Saisonen haben wir die Meisterschaft am Ende immer verbockt, sie mussten viel durchmachen. Jetzt ist die Freude riesengroß.

LAOLA1: Warum hast du nach dem Ende deiner Verletzungspause nicht mehr Einsätze bekommen?

Kavlak: Die Mannschaft hat sehr gut gespielt, der Trainer wollte nichts ändern. Das kann ich verstehen. Es war für mich schwierig. Ich habe alles versucht und kann mir nichts vorwerfen lassen.

"Nein, wir haben keinen Kontakt. Ich versuche im Training immer Gas zu geben und habe eine schwierige Phase hinter mir. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen."

Kavlak über die Beziehung zum Trainer

LAOLA1: Hast du mit Coach Senol Günes über deine Lage gesprochen?

Kavlak: Nein, wir haben keinen Kontakt. Ich versuche im Training immer Gas zu geben und habe eine schwierige Phase hinter mir. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

LAOLA1: „Kein Kontakt“ klingt aber nicht gerade positiv. Ist irgendwas zwischen dir und dem Trainer vorgefallen?

Kavlak: Nein, der Coach führt generell kaum Einzelgespräche. Das ist auch okay. Er muss nicht mit mir reden. Wir sind Meister geworden. Deswegen kann man ihm nichts vorwerfen.

LAOLA1: Du bist jetzt 27 Jahre alt, hast bei Besiktas noch bis 2019 Vertrag und bist im letzten halben Jahr kaum zum Einsatz gekommen. Kommt für dich im Sommer ein Transfer in Frage?

Kavlak: Nein, ich denke noch an keinen Transfer. Dieses Jahr ist für mich blöd gelaufen, dafür war die letzte Saison gut. Nur die guten Phasen genießen und in den schlechten Phasen gleich aufgeben – das gehört nicht zu meinem Naturell. Dieser Sache muss man sich stellen. Das werde ich machen. Nächste Saison will ich wieder angreifen.

LAOLA1: Aber was passiert, wenn du zu Saisonbeginn merkst, dass der Trainer wieder nicht auf dich setzt?

"Ich möchte jetzt erst einmal die Vorbereitung mitmachen. Danach wird man sehen."

Kavlak über seine Zukunft

Kavlak: Dann müsste man abwägen, die Lage analysieren und je nachdem reagieren. Aber ich möchte jetzt erst einmal die Vorbereitung mitmachen. Danach wird man sehen.

LAOLA1: West Ham, Everton und ein deutscher Bundesligist haben sich nach dir erkundigt. Beschäftigst du dich mit solchen Anfragen?

Kavlak: Derzeit überhaupt nicht. Ich hatte nach dieser langwierigen Verletzung andere Probleme. Jetzt bin ich erst gegen Ende der Spielzeit so richtig fit geworden. Ich will einfach nur wieder regelmäßig spielen. Alles andere werden wir in der nächsten Saison sehen.

LAOLA1: Bei West Ham steht mit Slaven Bilic dein Ex-Coach an der Seitenlinie. Über ihn hast du einmal gesagt, er war wie ein Vater für dich. Bist du mit ihm in Kontakt?

Kavlak: Er hat mir zum Titel gratuliert, ich habe ihm zu seinen Erfolgen alles Gute gewünscht. Mit West Ham hat er heuer viel erreicht. Es war aber keine lange Unterhaltung.

LAOLA1: Würdest du in den verbleibenden Jahren deiner Karriere gerne noch einmal in einer Top-Liga spielen?

Kavlak: Das ist sicher für jeden Spieler reizvoll. Nur müsste dafür alles passen. Ich habe noch Vertrag bei Besiktas. Das spielt auch eine Rolle.

LAOLA1: Die Nichtnominierung für die Europameisterschaft hat auch etwas Gutes an sich. Nun kannst du erstmals seit Langem wieder deinen Urlaub genießen.

Kavlak: Ja, darauf freue ich mich wirklich. Die letzten vier Jahre habe ich in den Saisonpausen immer irgendwelche Therapien gemacht, die am Ende gar nichts gebracht haben. Das war alles für die Fisch'. Jetzt habe ich einmal eine bisschen Zeit, um den Kopf frei zu kriegen.



Das Interview führte Jakob Faber


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