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Die hausgemachte Krise von Real Madrid

Die "Königlichen" stecken im Tief. Die Gründe sind nicht überraschend:

Die hausgemachte Krise von Real Madrid

Real Madrid ist nur mehr ein Schatten seiner selbst.

Der amtierende Champions-League-Sieger kassierte am Wochenende mit dem blamablen 0:2 daheim gegen Real Sociedad bereits die sechste Niederlage in La Liga, hat nach 18 Runden schon zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona und wäre aktuell als Fünfter nicht für die "Königsklasse" in der kommenden Saison qualifiziert.

Für die Medien ein gefundenes Fressen. In Spanien hagelt es Hohn und Spott (Alle Infos).

"Kann nicht sein, dass wir jedes Mal die gleiche Scheiße fabrizieren"

Den "Königlichen" droht eine absolute Seuchensaison. Die Lage ist unangenehm. Selbst Athletic Bilbao, als Tabellen-18. in der Abstiegszone, verlor heuer nur fünf Spiele.

Ganz schwer zu verkraften: Real erzielte bisher lediglich 26 Tore – alleine das Barcelona-Duo Lionel Messi und Luis Suarez traf mit 28 Mal häufiger ins Schwarze. Insgesamt haben die Katalanen mit 50 geschossenen Toren quasi die doppelte Ausbeute.

"Unsere Probleme sind der Mangel an Konzentration und die schlechte Chancenverwertung. Es kann nicht sein, dass wir jedes Mal die gleiche Scheiße fabrizieren", gesteht Luka Modric.

Der frischgebackene kroatische Fußballer des Jahres nimmt sich und seine Teamkollegen in die Pflicht - und dabei kein Blatt vor den Mund:

"Es fehlt so ein bisschen der Zusammenhalt. Wir müssen uns hinsetzen und klären, was wir tun müssen. Wir können uns nicht hinstellen und sagen, dass wir Pech oder so hatten. Es ist nicht normal, was hier passiert. Es ist schon viele Male in dieser Saison passiert. Wir müssen Lösungen finden, uns selbst in die Pflicht nehmen. Viele Spieler sind nicht auf der Höhe, nicht in ihrer Bestform. Ich gehöre auch dazu. Ich muss mich verbessern und mehr Verantwortung übernehmen. Es ist ein schwieriger Moment für den Klub, aber das muss uns jetzt noch mehr zusammenschweißen", erklärt der 33-Jährige.

Doch es dürfte noch weitere  Gründe geben, warum der spanische Rekordmeister in dieser Saison einfach nicht in Fahrt kommen will. LAOLA1 begibt sich auf Ursachenforschung:

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  • Ronaldo-Abgang

Real – in Form von Präsident Florentino Perez - bekommt nun die Rechnung präsentiert, sich nicht mehr um einen Verbleib von CR7 eingesetzt zu haben. Der fünffache Weltfußballer war Reals Top-Torschütze 2018 und das, obwohl der Portugiese sein letztes Match im Mai absolvierte. Doch kein anderer Kaderspieler konnte in der neuen Saison in die Fußstapfen von Ronaldo treten und regelmäßig für die notwendigen Tore sorgen. Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Zweifel am Kader der Königlichen, doch man hatte eben den 33-Jährigen, der oftmals mit seinen entscheidenden Treffern die Probleme verschleierte. Sein Fehlen ist augenscheinlich.

  • "Gesättigte" Spieler

Der Stamm von Real spielt schon seit einer gefühlten Ewigkeit zusammen. Leute wie Sergio Ramos, Marcelo, Toni Kroos, Luka Modric, Gareth Bale oder Karim Benzema haben mit dem Rekordmeister schon alles gewonnen – im Sommer eben zum dritten Mal in Folge die Champions League. Dass dadurch  wahrscheinlich der ganz große Hunger nach weiteren Erfolgen nicht mehr so groß ist, liegt auf der Hand – auch wenn es niemand zugeben wird.

  • Der Kader

Generell hat man es verabsäumt, einen sinnvollen Umbruch einzuläuten bzw. neue  Stars zu verpflichten. Ob Neymar, Robert Lewandowski oder Eden Hazard: Immer wieder wurden diese Leute mit Real in Verbindung gebracht, immer wieder ist nix passiert.  Stattdessen konzentrierte man sich auf junge Spieler, wie „Sommer-Königstransfer“ Vinicius Junior (BRA/18) oder den erst vor wenigen Tagen verpflichteten Brahim Diaz (ESP/19). Beides Spieler mit großem Potenzial, aber wohl nicht die Heilsbringer in der aktuellen Lage.

  • Das Trainer-Fiasko

Groß waren die Erwartungen nach dem Engagement von Julen Lopetegui als Nachfolger von Erfolgscoach Zinedine Zidane. Doch der Ex-Spanien-Teamchef, der für Real die WM „opfern“ musste, war nach nur 139 Tagen im Amt wieder Geschichte. Aufgrund fehlender Optionen entschieden die Verantwortlichen Ende Oktober den Posten Santiago Solari zu geben, mit der Hoffnung, einen ähnlichen Turnaround wie damals nach der Beförderung von „Zizou“ hinzulegen. Schließlich war Solari ebenfalls Ex-Spieler und trainierte auch einige Zeit die B-Elf der Madrilenen. Doch anders als unter dem Franzosen scheint diese Formel unter dem Argentinier nicht zu fruchten.

  • Isco-Dilemma

Wie bereits von Modric selbst angesprochen, agieren einige Stamm- und Führungsspieler alles andere als in Bestform. Dennoch gibt Solari fast immer der gleichen Elf eine Chance. Völlig außen vor ist Isco. Seitdem der Argentinier das Sagen hat (15 Spiele inklusive CL, Copa del Rey und Klub-WM), wurde der 26-Jährige nur zwei Mal von Beginn an eingesetzt. Zwischen dem Coach und dem Offensivkünstler dürfte Eiszeit herrschen, denn trotz der Ausfälle von Gareth Bale, Marco Asensio und Mariano Diaz musste Isco gegen Sociedad zunächst auf der Bank Platz nehmen. Angesichts seiner Klasse, die er vor allem im spanischen Nationalteam in fast jedem Spiel zeigt, dürfte es wohl an zwischenmenschlichen Probleme liegen, warum er in Madrid nicht zum Zug kommt.

Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis bietet sich für Real Madrid am kommenden Sonntag (LIVE auf DAZN), mit dem Gastspiel bei Betis Sevilla (Quote)


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