FIFA-Präsident Gianni Infantino hat kein Interesse an einer Gerüchten zufolge geplanten europäischen Superliga.
"Es geht mir nicht um Bayern gegen Liverpool, sondern um Bayern gegen Boca Juniors aus Buenos Aires", sagt der Schweizer im Interview mit "CH Media". Als Chef des Fußball-Weltverbandes interessiere ihn "die Club-WM, nicht die Superliga". Sein Ziel sei es, "dass künftig auch Klubs von außerhalb Europas globale Strahlkraft haben".
Zuletzt hatte ein angeblich neuerlicher Vorstoß aus England für eine "European Premier League" mit 18 Vereinen für Aufregung gesorgt. Diese soll Berichten zufolge von Investoren mit rund fünf Milliarden Euro unterstützt werden.
Infantino: "WM 2022 wird mit Zuschauern gespielt"
Im selben Interview erklärt Infantino außerdem, dass eine WM 2022 in Katar ohne Fans in den Stadien undenkbar ist.
"Die WM wird mit Zuschauern gespielt", versichert er in dem Interview mit "CH Media". "Falls dieses Vorhaben wider Erwarten nicht realisierbar sein sollte, wird die Frage, ob man trotzdem eine WM spielen soll, wohl überflüssig sein. In diesem Fall hätten wir alle größere Probleme", fügt er an.
Das Coronavirus hält der Walliser für den Fußball als "existenzbedrohend", insbesondere für Länder (Mitgliedverbände, Anm.), die auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind. Die FIFA selbst sei finanziell aber sehr gut unterwegs. Die WM 2014 habe die FIFA 2,2 Milliarden gekostet, die WM 2018 noch 1,8 Milliarden. Deshalb habe man die Reserven innerhalb von vier Jahren von 1 auf 2,7 Milliarden Dollar (2,28 Mrd. Euro) erhöhen können.
"Was wir brauchen, um während vier Jahren, also von einer bis zur nächsten WM zu überleben, sind 1,5 Milliarden", sagt Infantino.