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Präsident ordnet vorzeitiges Elferschießen an

Der Super Cup dauert nur so lange wie ihn das Staats-Oberhaupt ertragen kann.

Präsident ordnet vorzeitiges Elferschießen an

Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.

Diese Fußball-Weisheit gilt nicht immer. In Mauretanien wurde sie kurzerhand von einem angeödeten Zuschauer außer Kraft gesetzt. Der Mann war aber nicht irgendwer. Er ist der Präsident des Landes.

1:1 stand es im Finale des Super Cups zwischen dem FC Tevragh-Zeina und dem ACS Ksar. Mohamed Ould Abdel Aziz saß auf der Tribüne.

Ihm war langweilig

Ehrensache für den ehemaligen Militär-General, der seit dem Militärputsch 2008 an der Macht ist – immerhin hat sich Ksar die Berechtigung an der Super-Cup-Teilnahme ja durch den Triumph beim Coupe du Président de la République gesichert.

So richtig spannend hat das Staats-Oberhaupt die Partie aber offenbar nicht gefunden. In der 63. Minute hatte der General dann endgültig genug und beendete das Trauerspiel.

Die restliche Spielzeit wurde einfach gestrichen, die Verlängerung auch und das Elfmeterschießen entschied das Endspiel. Tevragh-Zeina hatte da übrigens das bessere Ende für sich.

Ein kurioses Dementi

Die Fußball-Fans in Mauretanien fanden die ganze Angelegenheit verständlicherweise wenig lustig und zeigten sich entsprechend erzürnt über den präsidialen Eingriff in die schönste Nebensache der Welt.

Ahmed Ould Abderrahmane, der Verbands-Präsident, versuchte in einem offenen Brief erfolglos zu beruhigen. Er weise die Berichte über eine Intervention des Staats-Oberhauptes aufs schärfste zurück. „Die Entscheidung wurde aufgrund organisatorischer Angelegenheiten in Übereinstimmung mit dem Präsident und den Trainern der beiden Teams getroffen.“

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