news

Robert Ljubicic: "Herz und Bauch" waren gegen den ÖFB

Der 23-Jährige plaudert in einem Interview über seine Entscheidung pro Kroatien, erwähnt aber auch "gute Gespräche" mit Ralf Rangnick.

Robert Ljubicic: Foto: © GEPA

Robert Ljubicic hat sich seit seinem Wechsel zu Dinamo Zagreb im vergangenen Sommer mit starken Leistungen in der Champions League und der kroatischen Liga ins Rampenlicht gespielt.

Seine Entscheidung, künftig für Kroatien anstelle des ÖFB spielen zu wollen, schlug hohe Wellen. In einem Interview mit "transfermarkt.at" erklärt der 23-Jährige nun die Gründe für seinen Nationenwechsel.

"Es war wirklich keine leichte Entscheidung", erzählt Ljubicic. "Ich hatte gute und offene Gespräche mit Ralf Rangnick, aber mein Herz und mein Bauch haben mir gesagt, dass ich mich für Kroatien entscheiden sollte." 

Die Konkurrenz in Kroatien ist bekanntermaßen groß, immerhin reiht sich der WM-Finalist von 2018 weiterhin auf Platz sieben der FIFA-Weltrangliste ein. Nichtsdestotrotz verfolgt der gebürtige Wiener sein großes Ziel: "Ich werde darauf hinarbeiten, dass sich mein großer Traum erfüllt und ich mit Kroatien an einer Europa- oder Weltmeisterschaft teilnehmen darf."

Erste Nationalteam-Einberufung muss noch warten

Bereits im Jänner genehmigte die FIFA den Nationenwechsel, womit Ljubicic ab sofort für Kroatien spielberechtigt ist. Für die ersten Länderspiele im März wurde er noch nicht berücksichtigt, doch die Altersstruktur im kroatischen Nationalteam lässt auf eine baldige Einberufung hoffen.

Während die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld mit Weltstars wie Luka Modric, Mateo Kovacic und Marcelo Brozovic riesengroß ist, überzeugt der 23-Jährige in dieser Saison vor allem als Linksverteidiger. Dort ist in Kroatien immer noch Dauerläufer Ivan Perisic gesetzt, der mit seinen 34 Jahren jedoch auch nicht mehr der Jüngste ist.

Neben dem Tottenham-Legionär schafften es im März auch Borna Barisic (30, Glasgow Rangers) und Borna Sosa (25, VfB Stuttgart) ins Team, auf die Ljubicic mit starken Leistungen mit Sicherheit Druck ausüben könnte.

"Rapid hat mich abgehärtet"

Auch sein überraschender Wechsel zu Dinamo Zagreb, dem Ljubicic Angeboten aus besseren Ligen vorzog, bewertet der Mann mit der auffallenden Haarpracht keineswegs als Kurzschlussreaktion:

"Die Entscheidung nach Kroatien zu gehen war eine bewusste Entscheidung. Ich habe mich für eine Top-5-Liga noch nicht bereit gefühlt, gleichzeitig wollte ich aber auf höchstem Niveau spielen", meint Ljubicic. "Klar gab es auch Menschen, die diesen Wechsel nicht verstanden haben, aber die waren mir egal. Wenn man kroatische Wurzeln hat, dann ist eine Anfrage von Dinamo Zagreb etwas ganz Spezielles."

Beim kroatischen Rekordmeister erkämpfte sich Ljubicic von Beginn an einen Stammplatz, absolvierte bisher 25 von 28 Ligaspielen und stand in allen Champions-League-Gruppenspielen über die volle Distanz auf dem Platz.

Seine starke Entwicklung in den letzten Monaten hat der universell einsetzbare Profi auch dem SK Rapid zu verdanken, wie er selbst betont: "Rapid hat mich abgehärtet und auf den richtigen Fußball samt Druck vorbereitet", so Ljubicic, "ich habe gespürt, was es bedeutet, mit Rapid zu verlieren, aber auch zu gewinnen."


LAOLA1 TV

zum TV-Programm

Kommentare