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Aleksandar Dragovic: "Ich wollte nicht pokern"

Der ÖFB-Star verdeutlicht, dass mit Roter Stern ein Herzenswunsch in Erfüllung geht.

Aleksandar Dragovic: Foto: © GEPA

Es gibt auch Transfers für Herz.

Einmal für Roter Stern Belgrad zu spielen, war stets zumindest im Hinterkopf von Aleksandar Dragovic. Schließlich ist der Traditionsklub aus der serbischen Hauptstadt seit Kindheitstagen neben Austria Wien der Lieblingsverein des ÖFB-Teamspielers.

Aus dieser Perspektive erfüllt sich der 30-Jährige am Mittwoch mit seiner Unterschrift unter einem Dreijahres-Vertrag einen Traum.

"Roter Stern Belgrad steht für Tradition und Erfolg, hat ein tolles Stadion und fantastische Fans, die für einen überragenden Support sorgen. Mit dem Transfer ist ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen", erklärt Dragovic in einer ersten Reaktion.

Thema Transfer vor EM erledigt

Mit dieser Unterschrift ist das Thema Vereins-Zukunft rechtzeitig vor dem Einrücken in das ÖFB-Camp in Bad Tatzmannsdorf erledigt.

"Ich wollte nicht pokern, sondern definitiv noch vor dem Start des Teamtrainingslehrgang Klarheit, um mich in der Vorbereitung und dann bei der Europameisterschaft voll auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Wenn du nicht weißt, wie deine Zukunft aussieht, bist du nicht frei im Kopf, dass wollte ich unbedingt vermeiden", darf Dragovic diesbezüglich aufatmen.

Klarer Plan

Darüberhinaus streicht der 89-fache Internationale hervor, wie intensiv sich Roter Stern um seine Dienste bemüht habe:

"Es gab in der jüngsten Vergangenheit ein paar konkrete Anfragen, bei denen ich aber nicht das Gefühl hatte, dass das Interesse auch wirklich nachhaltig ist. Bei Roter Stern Belgrad war das anders."

"Die Verantwortlichen haben sich seit geraumer Zeit sehr intensiv um mich bemüht und mir in mehreren persönlichen Gesprächen einen klaren Plan skizziert, was der Verein vorhat und welche Rolle ich dabei spielen soll. Das hat mir imponiert und letztendlich den Ausschlag gegeben", so Dragovic.

Weitere Titel als Ziel

"Ich freue mich sehr auf die Zeit in Belgrad und möchte mit Roter Stern unbedingt weitere Titel einspielen", meint der Innenverteidiger weiter.

Insgesamt ist Dragovic sechsfacher Meister - vier Mal gewann er mit dem FC Basel die Schweizer Meisterschaft, zwei Mal durfte er mit Dynamo Kiew in der Ukraine jubeln. Dazu kommen vier Pokal-Siege (Austria, Basel und zwei Mal Kiew).

Die Chancen auf weitere Trophäen sollten beim serbischen Double-Sieger durchaus gut stehen.

"Ohne Titel wirst du nie eine Legende – man denke an Michael Jordan, Kobe Bryant oder zuletzt Tom Brady", erklärte Dragovic vergangene Woche im LAOLA1-Interview.

Wieder mehr Spaß am Fußball

In diesem Gespräch betonte er auch, dass er angesichts des Angebots von Roter Stern "kühlen Kopf bewahren" müsse und nicht aus der Emotion heraus entscheiden dürfe.

Letztlich sprachen nach dem Abschied von Bayer Leverkusen zu viele Argumente für eine Unterschrift in Belgrad. Vor allem mehr Freude am Beruf als zwischenzeitlich beim deutschen Bundesligisten war eines der wichtigsten Motive.

"Wo fühlt man sich wohl? Wo ist die Chance zu spielen sehr hoch? Wo bekommt man eine faire Chance? Und natürlich muss man auch ein wenig auf das Wirtschaftliche schauen, da braucht man nicht drumherum zu reden, sonst könnte man auch gratis spielen", nannte Dragovic als die wichtigste Aspekte.

Wirtschaftlich gilt es wohl Abstriche zu machen, wie auch Roter Sterns Sportdirektor Mitar Mrkela betont. Ansonsten stehen die Chancen gut, dass sich bei Roter Stern die übrigen Anforderungen erfüllen lassen.

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