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Roma erntet scharfe Kritik wegen neuem Trikotsponsor

Zwar darf sich der Hauptstadtklub auf eine beachtliche Finanzspritze freuen, die Herkunft des Geldes schlägt in Italien aber hohe Wellen.

Roma erntet scharfe Kritik wegen neuem Trikotsponsor Foto: © getty

Die AS Roma hat am Mittwoch ihren neuen Trikotsponsor vorgestellt.

Passend zur aktuellen Lage im Weltfußball hat sich der Traditionsklub auf einen Deal mit einem saudi-arabischen Unternehmen eingelassen. Der Schriftzug des staatlich-unterstützten "Riyadh Season" wird in den kommenden zwei Jahren auf den Dressen der Roma zu sehen sein. Dafür kassiert der Serie-A-Klub 25 Millionen Euro und wird zudem zwei Freundschaftsspiele in Saudi-Arabien austragen.

Die Verkündung sorgt in der "ewigen Stadt" nun allerdings für große Verwunderung und Unverständnis. Nicht, weil ein Deal mit dem Wüstenstaat in dieser Zeit für Überraschung sorgt, sondern weil die Metropole selbst im Konkurrenzkampf mit der Hauptstadt Riad steht.

Roms frühere Bürgermeisterin: "Eine Schande"

Beide bewerben sich nämlich als Austragungsort für die Expo-Weltausstellung 2030. Das im Zwei- bis Dreijahresrhythmus stattfindende Event geht normalerweise mit einem enormen finanziellen Umfang von rund zehn Milliarden Euro einher. Die ehemalige römische Bürgermeisterin Virginia Elena Raggi äußert sich dementsprechend entrüstet über die Entscheidung des Fußballklubs:

"Diese ganze Nummer ist eine Schande. Es ist okay, dass die Roma von wem auch immer sie wollen gesponsort wird. Aber hier geht es um die Frage nach der Art und Weise und das richtige Timing", wird die 45-Jährige von "La Repubblica" zitiert. Die Abstimmung, wer den Zuschlag für die Expo 2030 erhält, findet am 28. November statt. Zumindest bis zu diesem Termin hätte man laut Raggi warten können.

"Es ist beschämend, diese Entscheidung jetzt und so getroffen zu haben - jetzt wo wir alle im selben Boot sitzen, um die Expo nach Rom, nach Italien zu holen. Das ist die Zeit, um zusammenzustehen." Sie fordert sowohl die Roma als auch Stadtrivale Lazio dazu auf, in nächster Zeit das Expo-Logo auf ihren Shirts zu tragen. Eine Umsetzung dieses Vorhabens darf allerdings als sehr unwahrscheinlich angesehen werden.

Auch der aktuelle Bürgermeister Roberto Gualtieri soll von der Ankündigung laut der "Gazzetta dello Sport" wenig erfreut gewesen sein und erst am Dienstag von der Sache erfahren haben. 


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