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Piatek: Der dreifache Topscorer

Milan-Angreifer trifft am Fließband und hat Fabelsaison hinter sich:

Piatek: Der dreifache Topscorer Foto: © getty

Als er zu Beginn der abgelaufenen Saison von Cracovia Krakau in die Serie A zu Genoa CFC wechselte, war Krzysztof Piatek nur den absoluten Experten ein Begriff. Eine Saison später kickt er schon ein halbes Jahr beim AC Milan und zählt längst zu den besten Stürmern Europas.

Mit einer 4:0-Galavorstellung gegen Andi Herzogs Israelis (Spielbericht >>>) verabschiedet sich das polnische Nationalteam in den Urlaub, für Piatek könnte diese Spielzeit wohl noch ewig weitergehen. 48 Partien bestitt der Stürmer 2018/19, 34-mal brachte er die Kugel im Tor unter. Damit gelingt dem 23-Jährigen etwas, das vermutlich noch nicht oft vorgekommen ist: Er ist bei jedem Team, für das er heuer gespielt hat, Topscorer.

Blitzstarter

Der erste Treffer seiner Fabelsaison gelang Piatek in der zweiten Serie-A-Runde. Bereits in Minute sechs traf er beim 2:1-Sieg Genoas gegen den späteren Absteiger FC Empoli. 18 weitere Tore gelangen dem Polen für den Klub aus Genua, in 21 Spielen.

Im Jänner dann bereits der nächste Karriereschritt. Nachdem Gonzalo Higuain den AC Milan verlassen hatte, erkoren die Verantwortlichen der "Rossoneri" Piatek zum Wunschkandidaten. Nach einem halben Jahr Genua folgte der Wechsel in die Modemetropole. 35 Millionen Euro legte Milan für den Angreifer auf den Tisch und damit 30,5 Millionen mehr, als Genoa im Sommer für ihn bezahlt hatte.

Ob Wunschkandidat oder nicht, Piateks Wunsch nach dem Trikot mit der Nummer neun, wie er es bei Genoa getragen hatte, erfüllte sich nicht. Bei Milan war man der Meinung, dass man sich diese Rückennummer erst verdienen muss - was Piatek wohl eindrucksvoll geschafft hat.

Zu seinem Debüt für den Traditionsklub kam er am 26. Jänner, beim 0:0 gegen Napoli. In der 72. Minute wurde er eingetauscht. Nur drei Tage später standen sich die beiden Teams erneut gegenüber, in der Coppa Italia. Dieses Mal stand Piatek in der Startelf und schoss seinen neuen Arbeitgeber mit einem Doppelpack weiter.

Auch im Nationalteam benötigte der Vollblutstürmer nicht viel Anlaufzeit. In seinem zweiten Spiel, der 2:3-Niederlage in der Nations League gegen Portugal, feierte der "Pistolero" sein Tordebüt.

Spielentscheider

Trotz Bayern-Star Robert Lewandowski hat sich Krzysztof Piatek längst zum Mann für die wichtigen Tore im polnischen Team entwickelt. Das musste auch das ÖFB-Team am eigenen Leib erfahren, als er beim Auftakt der EM-Quali im Wiener Ernst-Happel-Stadion zehn Minuten nach seiner Einwechslung das Goldtor zum 1:0 schoss.

Auch beim Sieg gegen Nordmazedonien lieferte er den spielentscheidenden Treffer und sorgte mit einem satten Schuss ins kurze Eck erneut für das 1:0, den Dosenöffner im Match gegen Israel.

Sein Torjubel ist mittlerweile ein Markenzeichen geworden. Piatek rutscht auf den Knien, formt mit beiden Händen Pistolen und schießt. So kam er in Italien zu seinem Spitznamen "Pistolero". Im Nationalteam hat er Napolis Milik aus der ersten Elf verdrängt, obwohl auch der eine ordentliche Saison für seinen Klub absolviert hat.

Trotz aller Superlative, eine Piatek-Statistik erscheint etwas traurig. Trotz seiner unzähligen Tore für Genoa, Milan und Polen ist ihm für keines der drei Teams eine einzige Vorlage gelungen. Aber es muss ja auch für das zweite Jahr noch Ziele geben.

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