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ÖFB-Keeper Pentz scherzt: "Kulinarik ein Skandal"

Der ÖFB-Goalie spielt mit 25 Jahren in der Ligue 1 auf:

ÖFB-Keeper Pentz scherzt: Foto: © GEPA

Patrick Pentz hat im Sommer dem FK Austria Wien den Rücken gekehrt und ist in der Ligue 1 bei Stade Reims angekommmen.

Bereits nach seinem ersten Spiel hat sich Pentz mit dem französischen Fußball-Virus angesteckt. Bei der 1:4-Niederlage gegen Vizemeister Olympique Marseille erlebte er eine einzigartige Stimmung im Stade Velodrome.

"So eine Stimmung habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Während der 90 Minuten kannst du dich nicht mit deinen Mitspielern unterhalten, (die Fans, Anm.) machen Wirbel. Im Endeffekt ist (das Spiel, Anm.) aber nicht so gut 'g'rennt", erzählt Pentz in der "Sky"-Sendung "Talk und Tore".

"Ligue 1 wird unterschätzt"

Die Ligue 1 gilt in Fachkreisen als die schlechteste der Top-5-Ligen Europas. Im Kalenderjahr 2022 rutschte die französische Spitzenklasse in der Fünfjahres-Wertung sogar ab, kurzzeitig belegte man Platz sechs hinter der portugiesischen Fußball-Liga.

Doch Pentz will sich davon nicht blenden lassen, denn er weiß bereits nach einem Spiel: "Die französische Liga wird völlig unterschätzt. Ich bin zu Stade Reims dazugestoßen und habe mir sofort gedacht: 'Wow, da ist jeder Spieler richtig gut.' Sie sind technisch gut ausgebildet, explosiv und schnell, so wie man die Franzosen kennt."

"Gegen Marseille hat mich beeindruckt, wie physisch das Spiel war, da geht es richtig zur Sache", führte er weiter aus und betonte, dass es alles anderes als einfach ist, dort zu bestehen.  Doch nicht nur die Gangart am Feld hat sich für Pentz verändert. Auch im Training muss der ÖFB-Legionär richtig schwitzen.

"Eine Belastungssteuerung gibt es da nicht so richtig. Wenn du sagst, dass du nicht trainieren willst, spielst du nicht am Wochenende. Es wird viel mehr mit der ganzen Truppe gearbeitet und weniger individuell. Kraft- und Schnelligkeitstraining machen wir jeden Tag und eine Einheit kann auch zweieinhalb Stunden dauern."

Pentz scherzt: "Kulinarik ist ein Skandal"

Abseits des französischen Rasens und dem Vereinsleben hat sich Pentz auch schon gut akklimatisiert. Mit der französischen Landesküche konnte er sich aber noch nicht anfreunden.

Der 25-Jährige scherzt: "Die Kulinarik ist ein Skandal. Gutes Essen findet man hier nicht. Da muss ich nach Paris fahren, was gar nicht so schlecht ist, denn es liegt nur eine Autostunde entfernt."

Noch lebt er mit seiner Lebensgefährtin im Hotel, doch bereits in der laufenden Woche wolle das Paar in ein Haus einziehen, wie er verrät.

Spiele in der Nations League "waren eine super Erfahrung"

Vor seinem Wechsel spielte Pentz im vergangenen Juni zwei Mal im ÖFB-Nationaldress und teilte sich mit Schweiz-Legionär Heinz Lindner die Einsatzzeit.

Für ihn seien "die Nations-League-Spiel (gegen Dänemark und Frankreich, Anm.) eine super Erfahrung" gewesen, auch wenn die 1:2-Niederlage gegen Dänemark für ihn "leider nicht so" gepasst hat. Aber: "Für mich war es das Wichtigste, dass ich einfach in der A-Nationalmannschaft Fuß fassen konnte."

Im September stehen noch zwei Nations-League-Spiele in Frankreich (22.9., 20:45 Uhr) und gegen Kroatien (25.9., 20:45 Uhr) bevor. Auch wenn man sich unter Neo-Coach Ralf Rangnick noch in einer "Entwicklung" befinde, hat Pentz Vertrauen ins Team.

Denn: "Gegen Dänemark haben wir uns nicht versteckt und gegen Frankreich können wir mit ein bisschen Glück gewinnen. Ich rechne uns da Chancen aus."

Pentz wollte auch etwas "anderes als Österreich sehen"

Über einen Konkurrenzkampf um eine fixe Nummer 1 will er aber nichts wissen.

"Das Wichtigste ist einfach, dass man als Spieler im Verein seine Leistung kontinuierlich bringt. Ich habe über die Jahre mir immer gedacht: 'Bringe deine Leistung'", machte Pentz seine Denkweise auf die Nachfrage klar, ob es eine Rolle spiele, Legionär zu sein oder nicht.

"Alexander (Schlager, Anm.) bringt seine Leistung seit Jahren und ist deshalb immer noch ein Thema für die Nationalmannschaft. Ob das in Österreich ist oder wo anders, dass ist Geschmacksache von einem Teamchef. Für mich war es das Wichtigste, den nächsten Schritt zu machen. Ich wollte auch etwas anderes als Österreich sehen", unterstrich Pentz nochmals.

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