news

Pogatetz: "Die Fans wollen einen wie ihn"

Emanuel Pogatetz über Arnautovic und neue Rolle beim LASK:

Pogatetz: Foto: © GEPA

Marko Arnautovic ist der zweite ÖFB-Legionär in der Geschichte von West Ham United.

Emanuel Pogatetz war der erste Österreicher, der sich „Hammer“ nennen durfte.

Der 34-Jährige wurde im Frühjahr 2013 für ein halbes Jahr von Wolfsburg an die Londoner verliehen und kam auf sechs Einsätze. Nun hat der Steirer einen Nachfolger in Rot-Weiß-Rot.

„Ich freue mich für ihn“, sagt der LASK-Verteidiger im Gespräch mit LAOLA1, „Marko wird sich in London sicher wohlfühlen.“

Zeug zum Publikumsliebling

Pogatetz verfolgt das Geschehen beim Tabellenelften der vergangenen Saison.

„West Ham ist ein Traditionsverein, entwickelt sich aber auch weiter. Der Schritt ins Olympiastadion ist sicher einer nach vorne, die Zuschauerzahlen spiegeln sich in den Einnahmen.“

Eine regelmäßig große Bühne für Arnautovic, schauen ihm nun doch im Schnitt 57.000 Menschen auf die Beine. Bei Stoke City waren es mit 27.000 nicht einmal die Hälfte.

Für Pogatetz hat sein Landsmann das Zeug zum Publikumsliebling: „Ich denke, dass die Fans von West Ham einen Spieler wie Marko dort haben wollen. Sie stehen auf Spieler mit technischer Raffinesse und von dem her wird er wohl nicht lange brauchen, bis sie ihn akzeptiert haben.“

Klar sei aber auch, dass sich diese Anhänger von Arnautovic viel mehr erwarten.

„Es gibt auch hohe Erwartungen, sicher höher als bei Stoke. Die Fans sehen sich weiter vorne in der Tabelle, der Druck aus dem Umfeld wird höher sein. Aber er hat die Erfahrung für die Situation.“


Was England Deutschland voraus hat

Arnautovic hat nicht nur Aleksandar Dragovic als teuersten Österreicher in der Transfer-Historie abgelöst, sondern ist auch West Hams Rekordeinkauf in der Vereinsgeschichte.

Für Pogatetz keine Überraschung: „Die Summen haben sich verändert, vor allem in England. Dank der neuen TV-Verträge sind solche Summen schneller zu bezahlen, Marko hat sich das auch erarbeitet. Und im Vergleich zu anderen Spielern sind rund 30 Millionen für Arnautovic mehr als okay.“

Pogatetz spielte jahrelang in England, war von 2005 bis 2010 bei Middlesbrough und absolvierte 154 Partien für den aktuellen Zweitligisten. Die Entwicklung der Premier League bekam er hautnah mit.

„Sie haben das früher erkannt, sind nach Asien gereist und haben die anderen Ligen abgehängt. In Deutschland kann man sich darüber beschweren, aber England war einfach früher dran. Die Bayern sind jetzt in Asien, die Engländer waren schon vor zehn Jahren dort. Deswegen haben sie mehr Geld.“

Offensichtlich ist die Notwendigkeit dieser Reisen in Deutschland noch nicht bei jedem angekommen, wie auch das Verbal-Duell zwischen Ralph Hasenhüttl und Karl-Heinz Rummenigge zeigt (Hier lesen!).

Bild 1 von 31 | © getty
Bild 2 von 31 | © GEPA
Bild 3 von 31 | © getty
Bild 4 von 31 | © GEPA
Bild 5 von 31 | © GEPA
Bild 6 von 31
Bild 7 von 31 | © getty
Bild 8 von 31 | © getty
Bild 9 von 31
Bild 10 von 31 | © getty
Bild 11 von 31 | © getty
Bild 12 von 31 | © GEPA
Bild 13 von 31 | © getty
Bild 14 von 31 | © GEPA
Bild 15 von 31 | © GEPA
Bild 16 von 31
Bild 17 von 31 | © GEPA
Bild 18 von 31 | © GEPA
Bild 19 von 31 | © getty
Bild 20 von 31 | © getty
Bild 21 von 31 | © GEPA
Bild 22 von 31
Bild 23 von 31 | © getty
Bild 24 von 31 | © GEPA
Bild 25 von 31 | © GEPA
Bild 26 von 31 | © GEPA
Bild 27 von 31
Bild 28 von 31 | © GEPA
Bild 29 von 31 | © getty
Bild 30 von 31 | © GEPA
Bild 31 von 31

Seine neue Rolle beim LASK

Für Pogatetz selbst ist das Thema Ausland als Spieler vorbei, der LASK soll auch sein letzter Klub als Aktiver werden. Die ersten Pflichtspiele sind absolviert, Pogatetz wartet noch auf sein Debüt.

„Ich bin nicht angefressen oder beleidigt, dass ich noch nicht gespielt habe“, grinst „Mad Dog“.

„Die Vorbereitung war kurz, ich hatte nicht so viel gespielt und man braucht Geduld. Deswegen gilt es zu arbeiten, sich im Training dem Trainer anzubieten, aber auch der Mannschaft zu helfen.“

Pogatetz ist im Training auffällig, wird laut, wenn jemand seiner Meinung nach nicht hart genug arbeitet. Auch ein Grund, warum ihn der LASK nach zwölf Jahren zurück nach Österreich holte.

„Die Prioritäten verschieben sich im Alter. Wenn man jünger ist, will man spielen, spielen, spielen. Aber wenn man älter ist, steht der mannschaftliche Erfolg über allem. Man lernt, dass man die persönlichen Befindlichkeiten zurückstellt. Es ist eine Aufgabe, die mit mir kommuniziert wurde.“

Sie haben das früher erkannt, sind nach Asien gereist und haben die anderen Ligen abgehängt. In Deutschland kann man sich darüber beschweren, aber England war einfach früher dran. Die Bayern sind jetzt in Asien, die Engländer waren schon vor zehn Jahren dort. Deswegen haben sie mehr Geld.

Folgt eine Trainer-Karriere?

Pogatetz will Vorbild sein, den jungen Spielern helfen und so die Team-Entwicklung vorantreiben. War der 61-fache Teamspieler früher ungeduldig, hat ihn die Erfahrung dahingehend entschleunigt.

„Es ist immer so, dass man im Laufe der Saison zu seinen Einsätzen kommt. Das Wichtigste ist, dass wir als Team Erfolg haben und sich die Spieler weiterentwickeln. Ich freue mich, wenn wir zwei Mal zu Null spielen. Da ist es egal, wer hinten spielt, da bin ich dann stolz. So kann es weitergehen.“

Wie es mit ihm nach der aktiven Karriere weitergeht, ist indes offen. Trainer zu werden, schließt der Meister und Cupsieger mit dem GAK (2004) nicht aus: „Sicher interessiert es mich. Ich habe viel gesehen, viel erlebt. Im Hinterkopf ist es natürlich, wie es nach der Karriere weitergeht.“

Aktuell konzentriert sich Pogatetz noch auf seine sportlichen Aufgaben beim LASK, erst zu einem späteren Zeitpunkt wird evaluiert, wohin die Reise gehen könnte.

„Man muss auch schauen, wohin man passt. Da muss ich mich erst einmal in eine Findungsphase begeben und erörtern, wo meine Stärken liegen. Aber ich hoffe natürlich, dass es für mich auch nach meiner aktiven Karriere eine Möglichkeit im Fußball gibt.“

Kommentare