Endstand
1:3
1:1, 0:2
news

Klare Worte von DFB-Trainer Nagelsmann vor Debüt gegen USA

Der 34-Jährige hofft bei seinem Trainer-Debüt mit der deutschen Nationalmannschaft auf ein gutes Ergebnis. Dazu findet er klare Worte, und wird glatt zensiert.

Klare Worte von DFB-Trainer Nagelsmann vor Debüt gegen USA Foto: © getty

Die Wortwahl von Julian Nagelsmann war für amerikanische Ohren nicht geeignet.

"Wenn du verlierst, ist alles...", sagte der neue Bundestrainer vor seinem Debüt-Spiel gegen die USA. Es erklang im ESPN-Video ein lang gezogener Piep-Ton, der signalisiert, dass ein vulgäres Wort gefallen war.

Eine Niederlage bei seiner Premiere mit dem deutschen Fußball-Nationalteam am Samstag (21.00 Uhr/live RTL und im LIVE-Ticker >>>) in Hartford wäre für Nagelsmann tatsächlich unbeschreiblich schlecht.

Fußball-Deutschland leidet unter dem Erfolgsentzug. Deshalb redet der große Hoffnungsträger vor dem Anpfiff auch lieber über das Gewinnen. Einzig das Ergebnis scheint zu zählen.

DFB hofft darauf, das "Feuer zu schüren" 

"Das ist das wichtigste Thema, um eine gute Stimmung zu bekommen. Im Fußball ist es immer so, wenn du gewonnen hast, war alles, was du davor getan hast, gut", sagte Nagelsmann.

In dieselbe Richtung argumentierte Rückkehrer Mats Hummels. "Das Feuer zu schüren, das bei der Heim-EM das Land tragen kann, dafür sind zwei Siege vielleicht nicht Grundvoraussetzung, aber sie wären sehr wichtig", so der 34-Jährige.

Nagelsmann arbeitete nach der Reise nach Boston akribisch mit der Mannschaft. Der 36-Jährige weiß, wie sehr ein Auftaktsieg die Stimmung in die richtige Richtung lenken würde.

Der letzte Bundestrainer, der ein Auftaktspiel verloren hat, war 1998 Erich Ribbeck. Eine Parallele zur Ribbeck-Zeit soll kein Erfolgshemmnis sein.

Damals wie heute wird auf Erfahrung gesetzt. Die Team-Oldies Thomas Müller und Hummels, in Rio 2014 gemeinsam Weltmeister, sind die Symbole des Reife-Bekenntnisses unter dem gerade zwei Jahre älteren Nagelsmann. Gleich zwölf Profis über 30 stehen im 26-Mann-Kader.

US-Trip brachte Nagelsmann auch Kritik ein 

Nach dem USA-Spiel wartet auf den nächsten EM-Gastgeber am kommenden Dienstag (Mittwoch 2.00 Uhr MEZ/LIVE-Ticker >>>) in Philadelphia noch der Vergleich mit Mexiko.

Das Kurz-Camp an der US-Ostküste rief nicht nur Freude hervor. Nagelsmann, der dem vor einem Monat entlassenen Hansi Flick nachfolgt, musste sich mit Kritik aus der Bundesliga befassen.

"Aus Vereinstrainersicht, da braucht man nicht zu lügen, ist es relativ normal, dass man der Reise kritisch gegenübersteht", sagte der Bayern-Trainer. Sein Münchner Nachfolger Thomas Tuchel etwa hatte deutliches Unverständnis an der Überseereise geübt.

So müssen die vier Profis von Borussia Dortmund bereits einen Tag nach der Rückkehr aus Nordamerika freitagabends wieder in der Liga gegen Werder Bremen antreten.

BVB zahlt Charter-Express für seine Profis selbst 

Dortmund greift zu einer besonderen Maßnahme: Ein Privat-Jet wurde zur Rückreise von Hummels, Niclas Füllkrug, Julian Brandt und Niklas Süle unmittelbar nach dem Test gegen Mexiko gechartert. Die Kosten sollen sich auf fast 100.000 Euro belaufen. Eine Nacht mehr haben die Dortmunder damit, um sich vom Jetlag zu erholen.

Der BVB rechtfertigte seine Aktion, auch wenn sie dem Thema Nachhaltigkeit zuwiderläuft: "Durch die Ansetzung unseres Ligaspiels gegen Werder Bremen sehen wir uns in dieser Länderspielperiode einer besonderen Situation ausgesetzt, die Leistungsfähigkeit unserer Spieler genießt höchste Priorität."

DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte auch berichtet, dass die Möglichkeit bestanden hätte, das Dortmunder Ligaspiel von Freitag auf Sonntag zu verlegen. Diese Variante habe der Klub wiederum mit Verweis auf das Champions-League-Spiel drei Tage später auswärts bei Newcastle United nicht annehmen wollen.


Kommentare