news

Bruchhagen: "Das sind Fußball-Zerstörer"

Hamburgs Klubboss wittert einen Schiedsrichter-Skandal und schimpft über eigene "Fans":

Bruchhagen: Foto: © getty

Der Hamburger SV nähert sich immer mehr dem 2.-Bundesliga-Abgrund!

Während über die fußballerischen Belange der 0:1-Pleite des HSV im Nordderby gegen Werder Bremen möglichst schnell der Mantel des Schweigens gestreift werden sollte, waren es die Themen abseits des Platzes, die den deutschen Fußball wohl etwas länger beschäftigen werden.

Zum einen sorgten die ins Weserstadion mitgereisten HSV-Fans mit ihren Pyrotechnik-Ausschreitungen für wiederholte Unterbrechungen der Krisen-Partie, zum anderen stand wieder einmal die leidige Videobeweis-Thematik im Vordergrund.

Abbruch war kein Thema

Felix Zwayer hatte an diesem Samstagabend wahrlich keine einfache Aufgabe. Aufgrund der immer wieder zündelnden HSV-Fans, die gerüchteweise einen Rucksack mit Feuerwerkskörpern über einen Zaun ins Stadion schmuggelten, musste der 36-jährige Unparteiische die Partie gleich drei Mal unterbrechen.

Dabei ging es Zwayer vor allem darum, "die Sicherheit der Spieler zu gewährleisten", von einem Spielabbruch "musste man aber noch nicht sprechen".

Hamburgs Klubbchef Heribert Bruchhagen sah die Situation emotionsgeladener. "Das sind keine HSV-Fans, das sind Fußball-Zerstörer. Die haben mit Fantum nichts zu tun. Wir müssen daran arbeiten, dass diese Leute in Zukunft nicht mehr im Stadion sind", erklärt der aufgebrachte Bruchhagen nach der bitteren Pleite bei "Sky".

Doch die eigenen Anhänger machten nur einen Bruchteil des Ärgers von Bruchhagen aus. Durch das späte Eigentor von Rick van Drongelen schlitterten die Hamburger Rothosen ein gutes Stück weiter Richtung zweite Liga.

"Videoassistenten? Was sind das für Leute?!"

"Das war ganz klar Abseits", kommentiert der 69-Jährige den Last-Minute-Schock und empört sich über den Videoassistenten in Köln in einer Wutrede: "Was sind das für Leute?! Ich muss nur einmal hinschaun und sehe, das ist Abseits. Diese Leute haben wenig Gespür für Fußball. Jeder, der einmal Fußball gespielt hat, sieht, dass das Abseits ist. Die sind nur Schiedsrichter geworden, weil sie nie Fußball gespielt haben."

Tatsächlich lässt sich die Situation, in der Bremen-Stürmer Ishak Belfodil aus strittiger Position ins Spielgeschehen eingriff und so van Drongelen zum Eigentor zwang, auch in der Zeitlupe und mit einer virtuellen Linie nur ganz schwer aufklären. Ein technisches Tool, welches es im Kölner Studio übrigens nicht gibt.

"Wenn sich alle Gelehrten darüber streiten, ist es keine klare Situation", findet Schiedsrichter Zwayer sich in seiner Entscheidung bestätigt.

"Haben eine Restchance"

Aber auch Bruchhagen muss zugeben, dass die immer düster werdende sportliche Situation des Hamburger SV nicht nur am Videoassistenten liegt.

"Uns fehlt die Präzision und wir haben zu große Schwächen, gute Situationen zu Ende zu spielen. Nur immer ein Abwehrbollwerk einzurichten, reicht nicht", analysiert der HSV-Boss das elfte sieglose Spiel der Hanseaten in Serie.

Trotz des Mega-Rückstands von sieben Zählern auf Mainz 05 auf dem Relegationsrang glaubt Bruchhagen noch an eine 56. Bundesliga-Saison seiner "Rothosen" in der kommenden Spielzeit.

"Wir können die Tabelle lesen, aber wir haben eine Restchance und werfen die Flinte noch nicht ins Korn", gibt der Vorstandsvorsitzende die Marschrichtung vor dem nächsten "Endspiel" gegen den 16. Mainz 05 am kommenden Samstag (15:30 im LIVE-Ticker) vor.

>>> Soll dich unser virtueller Experte Toni via Facebook Messenger automatisch auf dem Laufenden halten? <<<

Kommentare