Das Thema Pierre Emerick-Aubameyang überschattet auch die Pressekonferenz von Borussia Dortmund vor dem freitägigen Auswärtsspiel bei Hertha BSC.

Die große Frage lautet, ob der in Ungnade gefallene Stürmer nach der Suspendierung gegen Wolfsburg in Berlin wieder zurückkehrt.

"Es war die letzten Tage eigentlich bei uns kein Thema mehr. Wir haben am Montag ein kurzes, gutes Gespräch gehabt. Er hat normal trainiert. Wenn sich nichts ändert, wovon ich ausgehe, ist er für Freitag natürlich ein Thema. Das haben wir auch immer so kommuniziert. Es ist klar, es gibt Folgegeschichten, weil es eine spannende Geschichte ist. Aber bei uns war das die Tage vor dem Spiel jetzt kein Thema."

Dass er ein Thema ist, heißt dann aber nicht, dass er schlussendlich auch im Olympiastadion aufläuft. Diese Frage lässt Stöger gekonnt unbeantwortet.

"Wenn er mitfährt, könnte er spielen. Das ist eine relativ klare Aussage. Zwangsläufigkeit besteht bei niemandem."

"Im Grunde entscheidet Aubameyang, ob er sich qualifiziert"

Stöger hat klare Vorstellungen und diese dem Spieler auch kommuniziert. Werden diese erfüllt, scheint einem sofortigen Comeback trotz aller Gerüchte um einen Abschied, möglicherweise zu Arsenal als Ersatz von Alexis Sanchez, nichts im Wege zu stehen.

"Ob sie es glauben oder nicht, das ist eine klare Geschichte und Absprache", legt der BVB-Coach beim Pressetermin los.

"Das, was ich mir von ihm erwarte, haben wir am Montag durchbesprochen - dass er Gas gibt im Training, dass er sich zeigt, so haben wir das kommuniziert. Wenn das so der Fall wäre, würde er auch zum Einsatz kommen. Im Grunde entscheidet er, ob er sich für diese Mannschaft qualifiziert, ob er zum Spielen kommt oder so arbeitet, dass er berücksichtigt wird."

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Rückfälle können nicht gänzlich ausgeschlossen werden, schließlich wurde der Gabuner schon drei Mal in Diensten der Borussia suspendiert. Stögers Gefühl stimmt ihn jedoch positiv, dass die Message beim Angreifer angekommen ist.

Wechsel? "Wenn sich etwas verändern würde, würde ich informiert werden"

Ebenso lässt er sich nicht durch Wechsel-Gerüchte aus der Ruhe bringen, die er nicht beeinflussen kann und bewertet den Spieler rein am sportlichen und sozialen Engagement im Team.

"Momentan habe ich das Gefühl, dass alles soweit in Ordnung ist. Deshalb gibt es nicht jeden Tag einen runden Tisch, um durchzudiskutieren, ob sich die Situation verändert hat. Ich plane mit ihm, wenn er Gas gibt bei der Arbeit, so wie ich mit jedem plane. Dann ist er in der Überlegung dabei. Wenn sich an der Personalie etwas verändern würde, würde ich informiert werden. Dann muss man sich mit der Thematik auseinandersetzen. Solange plane ich mit ihm. Wenn er sich so verhält, wie es momentan ist und in den nächsten Stunden nichts dazwischen kommt, dann ist er in der Überlegung dabei."

Schenkt man Stögers Aussagen Glauben, hat sich die Causa auch nicht negativ auf das Klima in der Mannschaft ausgewirkt. Das Thema wurde zwar angesprochen, prinzipiell ist der Chefbetreuer jedoch davon überzeugt, dass gut damit umgegangen wird.

"Ich weiß nicht, wie es vor meiner Zeit war. Ich glaube, dass es bei uns derzeit relativ stimmig ist. Wir haben es angesprochen vor der Entscheidung, dass er nicht dabei ist. Wir haben auch gesagt, dass es ganz einfach Fehler gibt, wo wir dann möglicherweise reagieren. Wir als Trainerteam und ich sind auch nicht nachtragend. Wenn jemand aus seinen Fehlern lernt und Dinge anders umsetzt, ist er wieder herzlich willkommen. Das ist für alle relativ klar, deswegen habe ich auch nicht das Gefühl, dass es ein großes Thema ist."

Aubameyang kann BVB mit Qualität noch immer helfen

Große Pläne macht sich Stöger jedoch nicht. Hoffnungen, dass Aubameyang möglicherweise doch bis Sommer bleibt, will er nicht kommentieren. "Ich habe es aufgegeben, das mitzuschleppen."

Schließlich könne er es nicht beeinflussen. Diese Erfahrung machte er auch beim 1. FC Köln, als ihm Anthony Modeste abhanden kam. Definitiv überzeugt ist er jedoch davon, dass Aubameyang dem Verein mit seiner Qualität auch weiterhin helfen kann, wenn er sich an die Regeln hält.

"Ich habe das Gefühl, dass die Jungs froh sind, wenn er hier ist und ordentlich arbeitet, weil er natürlich eine Qualität hat, die uns weiterhilft. Also insofern ist das jetzt nicht permanent das Gesprächsthema, auch wenn man es nicht glaubt. Wenn ich es jeden Tag in den sozialen Meiden und Zeitungen lese, würde ich mir auch meinen Reim drauf machen. Aber bei uns ist es weit ruhiger, als es von außen aussieht."