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Was will Leverkusen mit Dragovic?

Leverkusen hat genug Innenverteidiger. Warum tun sie sich den Dragovic-Poker an?

Was will Leverkusen mit Dragovic?

Aleksandar Dragovic will nach Leverkusen.

Leverkusen will Aleksandar Dragovic.

Nur Dynamo Kiew stellt sich mit der geforderten Ablösesumme quer.

Diese Transfercausa hängt vielen Fans mittlerweile zum Hals raus. Dabei fragen sich einige Experten, ob der Wechsel überhaupt Sinn machen würde.

„Zwingend notwendig ist die Verpflichtung von Dragovic wohl nicht“, meint etwa Dorian Audersch von der „Rheinischen Post“. Nachdem der Transfer von Ömer Toprak zu Dortmund geplatzt zu sein scheint, verfügt Bayer mit dem Vizekapitän und Jonathan Tah über ein gestandenes Innenverteidiger-Duo.

„Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum Leverkusen nicht bereit ist, jeden Preis zu zahlen und der Transfer sich bisher hinzieht“, erklärt der Sportredakteur der „RP“.

Dragovic: Eine Saison auf der Ersatzbank?

Im „Wort Case“ droht Dragovic also sogar ein Schicksal als Ergänzungsspieler, zumal Trainer Schmidt neben Tah und Toprak mit dem wiedergenesenen Kyriakos Papadopoulos, Andre Ramalho und Tin Jedvaj weitere Alternativen zur Verfügung stehen.

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Diese Gefahr sieht Leverkusen-Experte Frank Lußem vom Fachmagazin „kicker“ jedoch überhaupt nicht. Vom Begriff Stammplatz müsse man sich bei Leverkusen generell verabschieden.

„Die vergangene Saison zeigte, dass Bayer nicht genug Spieler haben kann. Der sehr aufwändige Schmidt-Fußball verschleißt die Spieler offensichtlich schneller als gedacht, viele Verletzungen unterschiedlichster Art waren die Folge“, meint der Journalist. „Für die drei Wettbewerbe müssen gerade die Schlüsselpositionen im Zentrum gut abgedeckt sein.“

Scouting-Firma empfiehlt Dragovic

Deswegen bleibt der Werksklub im Tauziehen um Dragovic wohl auch so hartnäckig. Der 25-jährige Kiew-Verteidiger genießt bei Schmidt und Co. ein hohes Ansehen.

„Laut IMPECT, der Daten-Firma von Ex-Profi Stefan Reinartz, mit der Bayer eng zusammenarbeitet, gehört Dragovic zu den stärksten Innenverteidigern im Spielaufbau“, weiß Lußem. „Dazu hat er bei Marcel Koller das ‚Durchverteidigen‘ gelernt – er rückt nun konsequent nach, wenn die erste Pressinglinie sowie die Sechser auf den Gegner gehen.“

Diese offensive Art des Abwehrspiels ist für die Philosophie von Leverkusen-Coach Schmidt unerlässlich. Schon in Salzburg legte er viel Wert auf das Nachrücken der Abwehrspieler, das die damalige Innenverteidigung bestehend aus Ramalho und Martin Hinteregger richtig gut beherrschte.

Dragovic passt zu Schmidt

Mit seiner Schnelligkeit und Stärke im Eins-gegen-Eins passt auch Dragovic hervorragend zu Schmidts Angriffspressing. Deswegen bemüht sich Leverkusen trotz der in der Breite gut besetzten Abwehr um den Wiener.

„Toprak, Tah und Dragovic kann man in etwa auf einer Stufe sehen. Dahinter folgen erst die restlichen Innenverteidiger“, meint „kicker“-Redakteur Lußem. „Dragovic bekäme sicher hohe Spielanteile.“

Sein Wechsel von Kiew in die deutsche Bundesliga könnte sich also für beide Parteien als positiver Schritt entpuppen – vorausgesetzt der Deal kommt überhaupt zu Stande.

Hat Leverkusen das Geld?

Das nötige Kleingeld sollte Leverkusen aber trotz des jüngsten Rekordeinkaufs von Kevin Volland (20 Millionen Euro) in der Schublade haben. „In den vergangenen zehn Spielzeiten war der Verein acht Mal für das internationale Geschäft qualifiziert und zuletzt Dauergast in der Champions League. Das öffnet finanzielle Spielräume“, weiß „RP“-Journalist Audersch.

Wie viel die am Transfermarkt stets clever agierenden Bayer-Verantwortlichen aber bereit sind, auf den Tisch zu legen, traut sich keiner der beiden Experten zu prognostizieren.

Der Poker könnte sich also noch eine Weile ziehen.

 

Jakob Faber

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