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BVB: Favres irres Tor-Glück

LAOLA1 Foto: ©

Seit Jahren fassen sich Fußball-Analytiker bei von Lucien Favre trainierten Teams ratlos an den Kopf.

Der Schweizer Taktikfuchs sorgt nämlich seit vielen Jahren für ein Phänomen im Fußball: Seine Mannschaften erzielen deutlich mehr und bekommen deutlich weniger Tore als dies statistisch sein sollte.

Doch ist das alles nur Glück oder steckt doch eine Taktik dahinter, die auch am Samstag im Topspiel mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern (Wett-Quoten) greifen kann?

Das sind Expected Goals

Hinter diesem Phänomen stecken die sogenannten Expected Goals. Während Fans gerne von 100 prozentigen Chancen reden, haben Analytiker eine Methode entdeckt, Torchancen zu bewerten. Dass ein Elfmeter ins Tor geht hat beispielsweise in der deutschen Bundesliga eine Wahrscheinlichkeit von 74,69 Prozent.

Dieser Wert wird errechnet, indem man alle geschossenen Elfmeter seit dem Start der Bundesliga hernimmt und sich ansieht, wie viele davon verwandelt wurden. Da mittlerweile die Datenerhebung im Fußball derart fortgeschritten ist, gibt es diese Wahrscheinlichkeit von allen möglichen Schusspositionen.

So hat ein Schuss außerhalb des Strafraums einen deutlich niedrigeren Expected-Goal-Wert als ein Versuch innerhalb des Sechzehners.

Teil eins des Erfolgsgeheimnisses ist, dass die Teams des Schweizer häufig den Weg über die Seiten suchen. Dabei haben Pässe aus dem Zentrum eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit zu einer Torchance zu führen. Doch Favre lässt von der Seite keine Flanken schlagen, angesichts des fehlenden Stoßstürmers in der Mitte auch sinnlos, sondern forciert Pässe in den Rückraum der Abwehr.

Eine Idee, die beispielsweise Jadon Sancho unglaubliche 13 Assists einbrachte. Geht es nach den Expected Assists hätten diese um die Hälfte weniger sein müssen.

Favre als Wahrsager

Teil zwei des Erfolgsgeheimnisses ist jedoch noch viel wichtiger. Sein ehemaliger Spielanalytiker Kai Peter Schmitz erinnert sich bei „11Freunde“ an die wahrsagerischen Qualitäten des Trainers: „Favre weiß immer, wie sich welcher Spieler und die gegnerische Mannschaft in welcher Situation verhält.“

Und so stellt er seine Mannschaft bereits im Vorfeld der Partie ideal auf den Gegner ein, seine Spieler wissen genau, was in der Defensive und was in der Offensive zu tun ist. Seine Erfolgsformel lautet also vereinfacht gesagt: Seine Mannschaft gibt gute Schüsse ab, die gegnerische schlechte.

Gelingt das auch gegen die Bayern (Samstag, 18:30 Uhr im LAOLA1-Ticker), machen die Borussen einen großen Schritt Richtung Meistertitel.



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