news

Ranftl: "Hätte mit EM-Teilnahme gerechnet"

S04-Fanliebling über Wegpunkte seiner Karriere sowie das persönliche EM-Aus:

Ranftl: Foto: © getty

Seit 29. Juni bereitet sich Schalke 04 für die kommende Saison in Österreich vor. Noch zwei Tage arbeitet "Königsblau" mit Neo-ÖFB-Legionär Reinhold Ranftl im Salzburger Mittersill am Feinschliff.

Zwischendurch bleibt dem Flügelspieler Zeit, im Schalker Interviewformat "Ortstermin" Rede und Antwort zu stehen.

In der Mannschaft fühlt sich Ranftl bereits gut aufgenommen. Schon bei den ersten Gesprächen mit Vereinsführung und Trainer Dimitrios Grammozis sprang der Funke über. Das in ihn gesetzte Vertrauen will der Feldbacher sofort zurückzahlen. "Mein Anspruch an mich selber sind Top-Leistungen. Am Ende des Tages will ich in den Spiegel schauen können und sagen: 'Ich hab alles gegeben'."

Jene Einstellung legte Ranftl bereits sechs Jahre beim LASK an den Tag. Nun soll Gelsenkirchen samt Anhängerschaft in den Genuss kommen.

Verletzung als Wachmacher

Der Name Ranftl dürfte den meisten Schalke-Fans anfangs kein Begriff gewesen sein. Mit seiner bodenständigen und lockeren Art mauserte sich der sechsfache Nationalspieler bereits zum Fanliebling. "Ich hab das auf Twitter ein bisschen mitbekommen, es ist was lustiges und freut mich", lacht "Reini Ranftl Racker".

Auf Schalke hofft man auf viele gefährliche Flanken des Steirers, der sich mit 29 Jahren auch endlich Legionär nennen darf. "Mein Papa hat immer gesagt, ich bin ein Spätstarter", schmunzelt Ranftl. "Ich bin relativ spät, aufgrund meiner damaligen körperlichen Verfassung, zum Profifußball gekommen. Vor sechs Jahren hatte ich eine schwere Verletzung. Da hab' ich gemerkt, dass ich so nicht weitermachen kann, ständig mit Schmerzmittel fußballspielen. Ich hab' dann mein Leben radikal umgestellt und dem Beruf alles untergeordnet. Der große Durchbruch ist mir erst vor zwei, drei Jahren gelungen. Jetzt ist es immer steil nach oben gegangen."

EM-Teilnahme? "Hab schon damit gerechnet"

Der große Traum, einmal bei einem Endrunden-Turnier dabei zu sein, blieb Ranftl allerdings vorerst verwehrt. Im finalen EM-Kader schien sein Name lediglich auf der Abrufliste auf. "Ich hab schon damit gerechnet, dass ich dabei bin. Natürlich war ich enttäuscht, schließlich war ich in den letzten fünf Lehrgänge dabei. Jetzt hat es nicht gereicht mit einem großen Turnier, das Ziel auf das ich hingearbeitet hab. Aber es ist bestimmt nicht das letzte Turnier für Österreich. Wenn ich hier meine Leistung zeige, ist die Tür zum Nationalteam sicher wieder offen."

Die erste Chance sich zu beweisen gibt es für Ranftl bereits in zwei Wochen. Am 23. Juli wird die 2. Bundesliga nämlich mit dem Kracher-Duell Schalke 04 gegen Ex-Bundesliga-Dino HSV eröffnet. Momentan rechnen die Schalker mit 20.000 zugelassenen Fans in der heimischen Veltins Arena. "Das wird ein besonderer Moment in meiner Karriere, den ich mit Sicherheit nie vergessen werde", fiebert Ranftl dem Auftakt entgegen. "Da kommt bestimmt Gänsehaut hoch."

Kommentare