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Rangers-EL-Sieg "wäre Riesenerfolg für Schottland"

Ein ganzes Land blickt am Mittwochabend gebannt nach Sevilla:

Rangers-EL-Sieg Foto: © getty

50 lange Jahre ist es her, seit ein Verein aus Glasgow zum letzten Mal einen internationalen Titel holen konnte. 

1972 gewannen die Glasgow Rangers ausgerechnet im Camp Nou in Spanien den Europapokal der Pokalsieger in einem spannenden Finale mit 3:2 gegen Dinamo Moskau. Nun wollen die Rangers ein halbes Jahrhundert später in Sevilla diesen Triumph wiederholen. 

Österreichs Schottland-Legionär Peter Haring trifft selbst am Samstag im schottischen Cupfinale mit seinem Klub Heart of Midlothian auf den Traditionsklub und ist dementsprechend im Gespräch mit LAOLA1 bestens informiert.

"Extrem weiterentwickelt über letzte Jahre"

Haring kam selbst 2018 in Schottland an und konnte die Entwicklung der Rangers live mitverfolgen. "Als ich hierhergekommen bin, war Celtic klar die beste Mannschaft. Über die letzten Jahre haben sich die Rangers als Mannschaft extrem weiterentwickelt und haben in der letzten Saison dann sogar den Meistertitel geholt."

Nach der Insolvenz im Jahr 2012 musste der Traditionsklub den Weg in die vierthöchste Spielklasse antreten, im Jahr 2016 gelang dann endlich wieder der Aufstieg in die schottische Premiership, der angesprochene Meistertitel 2021 ist bisher der größte Erfolg dieser neuen Ära.

Peter Haring im Hearts-Dress
Foto: © getty

Doch was macht die Mannschaft aus? Haring sieht nur wenige Schwachstellen.

"Von den individuellen Spielern her sind sie wohl die stärkste Mannschaft in Schottland. Zusätzlich sind sie sehr kompakt und lassen fast nichts zu. Besonders vorne zeigen sie dann die individuelle Qualität, die jedes Spiel entscheiden kann. Du kannst dich nicht auf einen einzelnen Spieler konzentrieren, weil einfach so viele gute Spieler im Team sind", so der Hearts-Legionär zu den Stärken der Rangers.

Fans sind "positiv fußballverrückt"

Ein wichtiges Merkmal der Glasgower sind auch die Fans. Im heimischen Ibrox Stadium sorgten die eingefleischten Fans in jedem Europa-League-Heimspiel für einen wahren Hexenkessel, auch für das Finale in Sevilla haben sich laut Angaben der "BBC" bis zu 100.000 Supporter angekündigt.

Das offizielle Kontingent liegt jedoch nur bei 9.500 Tickets, ein Großteil der Schotten wird die Partie also außerhalb des Estadio Ramon Sanchez Pizjuan verfolgen müssen.

Über die schottischen Fans sagt Haring: "Der Support in ganz Schottland ist unglaublich, die Leute sind richtig sportbegeistert und das zeichnet den schottischen Fußball definitiv aus. Man könnte sagen, alle sind positiv fußballverrückt."

Schon größere Vereine rausgehaut

Foto: © getty

Haben die Rangers auch das Zeug, um gegen Frankfurt zu bestehen? Für Haring wäre ein schottischer Triumph keine Überraschung.

"Ich glaube auf jeden Fall, dass sie das Spiel gewinnen können. Sie haben davor mit Dortmund und Leipzig schon zwei Teams aus der deutschen Bundesliga rausgeworfen. Das sind schon größere Vereine als Frankfurt, also ist es sicher möglich, dass sie auch dieses Finale gewinnen können", so der Österreicher in Anbetracht der vorherigen Gegner.

Neben den deutschen Vereinen konnten die Schotten im Achtelfinale den ÖFB-Kicker Aleksandar Dragovic und sein Team Roter Stern Belgrad mit 4:2 eliminieren, im Viertelfinale setzten sich die Rangers in einem Thriller 3:2 nach Verlängerung gegen den SC Braga durch.

"Wäre ein Riesenerfolg für ganz Schottland"

39 Jahre ist es bereits her, seit ein schottisches Team einen internationalen Titel holen konnte. 1983 gewann der FC Aberdeen unter der Leitung des damals 41-jährigen Sir Alex Ferguson sensationell den Europapokal der Pokalsieger gegen Real Madrid mit 2:1 nach Verlängerung.

Dementsprechend warten die schottischen Fans schon sehnlichst auf einen Erfolg auf europäischer Ebene. 

Haring bringt die Euphorie auf den Punkt: "Für den schottischen Fußball wäre das etwas sehr besonderes. Für ganz Schottland wäre es wirklich ein Riesenerfolg und alle würden feiern, da braucht man gar nicht drüber reden."

Doch wie wird Haring das Spiel verfolgen? Der Legionär sagt dazu mit einem Lächeln: "Es ist jetzt nicht so, dass ich daheim auf dem Sofa sitze und ihnen die Daumen drücken werde, sie sind ja dann am Samstag im Cup unser Gegner. Aber wir freuen uns insofern auf die Partie, weil sie da vielleicht ihre Energie reinhauen werden, dann sind wir am Samstag hoffentlich frischer." 

Das "größte Spiel für den schottischen Fußball" beginnt am Mittwoch um 21:00 Uhr (zu verfolgen im LAOLA1-LIVE-Ticker inklusive Video-Highlights der heißesten Szenen>>>).


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