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Salzburg: Eine Frage der Haltung

Vor BVB-Hit fand das vielleicht wichtigste Gespräch in Mattersburg statt:

Salzburg: Eine Frage der Haltung Foto: © GEPA

Am Donnerstag (21:05 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) kommt es zum großen Showdown beim Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League zwischen dem FC Salzburg und Borussia Dortmund.

Sollte Salzburg nach dem 2:1-Hinspiel-Sieg vor ausverkauftem Haus die Hürde nehmen und ins Viertelfinale einziehen, wäre es der größte internationale Erfolg in der 2005 gestarteten Red-Bull-Ära.

Salzburg ist seit 32 Spielen ungeschlagen, hat 33 Heimspiele in Folge nicht verloren und ging in 18 Partien in Folge im Europacup nicht als Verlierer vom Platz.

Trainer Marco Rose: "Wir wissen, dass wir morgen wieder auf eine Mannschaft mit hoher Qualität treffen. Wir wissen aber auch, dass wir gut sind. Wir haben ein Ergebnis hierher gebracht und jetzt müssen wir nochmals so eine Partie abliefern, ans Limit gehen. Eine Mannschaft wird in die nächste Runde kommen und das wollen wir sein."

Das vielleicht wichtigste Gespräch vor diesem Highlight führte Rose dabei mit seiner Mannschaft nach dem 2:2 in Mattersburg.

Dort sprach der Deutsche nach dem Spiel in großer Runde zu seinen Spielern - warum eigentlich zu diesem Zeitpunkt?

"Weil ich gefühlt habe, dass wir in diesem Spiel schon auch etwas geleistet haben. Weil ich das Drumherum hier erlebe, die große Euphorie, und ich aber die Mannschaft kenne und den Umgang und die Arbeit, die wir täglich machen. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, von Dortmund nach Mattersburg zu fahren, auf acht Positionen zu wechseln und wieder die richtige Haltung zum Spiel zu finden. Ich habe den Jungs gesagt, das ist genau der Weg - und da habe ich nicht über die Europa League geredet, sondern über die Liga - für die nächsten Wochen. Dass wir diese Einstellung immer wieder brauchen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn nachher zu lesen war: nur ein Punkt, Generalprobe solala... Du musst ja immer der Gegenpol zur medialen Welt sein."

Die Botschaften und Marschroute sind klar

Bei der Mannschaft kommen die Botschaften des 41-Jährigen, der in 138 Spielen in Salzburg nur sieben verlor (Hier nachlesen!), an.

Tormann Alexander Walke, mit einer Unterbrechung von einem halben Jahr seit 2010 in Salzburg, sagt:

"Er findet die richtigen Worte zur richtigen Zeit. Manchmal denkt man, es ist alles gut und man kommt in der Halbzeit herein, wir führen vielleicht oder man hat das Gefühl, dass es ein gutes Spiel wird und dann wird er sehr laut. Manchmal kommst du rein und du denkst dir: Oh mein Gott... da ist er dann wieder sehr besonnen. Zudem geht er mit jedem einzelnen Spieler sehr fair um."

Die Marschroute für das Rückspiel ist indes auch klar.

Rose: "Für uns hat sich eigentlich nur geändert, dass rundherum eine große Euphorie herrscht und ein großes Echo entstanden ist. Für uns selbst hat sich aber nichts verändert. Wir werden nicht verwalten, wollen ein Ergebnis angreifen, werden aktiv spielen. Weil es ja keinen Sinn macht, gegen so eine Mannschaft und wenn das Stadion voll ist, ein Spiel hinzulegen, was uns nicht gerecht wird."

Sind Kulisse und Rasen Faktoren?

29.520 Zuschauer, so viele wie noch nie bei einem Pflichtspiel der "Bullen" (Hier nachlesen!), werden am Donnerstag im Stadion sein - darunter 1500 Zuschauer aus Dortmund.

"Es ist etwas Besonderes, was sich die Mannschaft auch verdient hat. Es gibt nichts Schöneres für einen Fußballer, als vor ausverkauftem Haus zu spielen. Ein bisschen Anspannung sollte da sein, aber es ist jetzt nichts Außergewöhnliches", so Walke, der auch den zuletzt schlechten Zustand des Rasens nicht überbewertet.

"So ein Teppich wie in Dortmund wird es nicht sein. Es ist natürlich ein bisschen anders, man muss sich auch etwas darauf einstellen. Aber im Endeffekt spielen beide Teams drauf und müssen damit umgehen können. Von dem her würde ich nicht so viel Aufmerksamkeit drauflegen."

Rose: "Viele Leute haben sich sehr viel Mühe gegeben, ich gehe davon aus, dass bestmöglich gearbeitet wurde und ich denke, durch die Plusgrade in dieser Woche hat der Rasen noch einmal einen Schub bekommen."

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So erwartet Rose Dortmund

Einen Schub wird Dortmund brauchen, um das erste Aus gegen einen österreichischen Verein in der Klubgeschichte zu vermeiden. Zwei Tore sind Pflicht, ein 1:0 zu wenig. Man darf gespannt sein, wie Peter Stöger vor allem auch auf die magere Offensivkraft seiner Mannschaft im Hinspiel reagiert.

Rose: "Er hat das Spiel und unsere Spielanlage gesehen, wie wir auftreten. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Dinge im Detail angepasst werden. Vielleicht gibt es den einen oder anderen Wechsel. Pulisic, Philipp, Reus, Schürrle, Götze - alle können aber auch nicht spielen, ein paar müssen auf die Bank. Aber es wird enorme Qualität auf dem Platz stehen, die wir verteidigen müssen, deswegen beschäftigen wir uns eher mit uns."

Da machen zwei Statistiken Mut:

Vor eigenem Publikum feierte Salzburg in der ungeschlagenen Europacup-Serie sechs Siege, holte zwei Remis und kassierte lediglich zwei Gegentreffer.

Nach einem Auswärtssieg im Hinspiel erreichte Salzburg im Europacup bislang immer die nächste Runde.

Mögliche Aufstellung:

Im Gegensatz zum Hinspiel gibt es keine Fragezeichen vor der Partie. Mit Patson Daka (Muskelfaserriss) fehlt nur ein Spieler aus dem Salzburger Europa-League-Kader, der Stürmer spielte zuletzt aber ohnehin nur eine Nebenrolle bei den Profis. Nach der großen Rotation beim 2:2 gegen Mattersburg (nur Caleta-Car, Ulmer und Berisha standen ebenfalls in der Startelf) ist davon auszugehen, dass Salzburg so wie in Dortmund aufläuft. Da starteten die Gäste in einem 3-5-2 mit Schlager auf der linken Seite, ehe auf die bislang so erfolgreiche Raute im Mittelfeld umgestellt wurde und das auch das Offensivspiel forcierte.

"Wir werden noch ein paar Dinge besprechen, um auch im Detail einige Dinge besser zu machen", sagt Rose, dessen restliche Kaderspieler "alle fit" sind.

Ersatz: C. Stankovic - Farkas, Pongracic, Onguene, Yabo, Ch. Leitgeb, Minamino, Wolf, Gulbrandsen

Bei der nächsten Gelben Karte gesperrt sind Hwang, Dabbur, Schlager, Lainer und Caleta-Car.

Schiedsrichter ist Benoit Bastien (34) aus Frankreich, der einmal eine Partie der Austria (EL-Quali 2016/17, 2:1 gegen Rosenborg, 2 Gelbe Karten) und einmal eine der ÖFB-U21 (EM-Quali-Playoff 2015/16, 1:1 gegen Spanien, 4 Gelbe Karten) leitete. Im Europacup war Bastien zwei Mal in der UEFA Champions League und neun Mal in der UEFA Europa League im Einsatz.

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