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Stöger: "Ein bisschen wie Champions League"

Und warum Salzburg sich wie Champions League anfühlt:

Stöger: Foto: © GEPA

Seit gut drei Monaten ist der Wiener Peter Stöger Trainer von Borussia Dortmund.

Seither wurde erst ein Spiel verloren, im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 1:2 bei den Bayern. Ansonsten stehen sechs Siege und sechs Unentschieden bewerbsübergreifend zu Buche.

In der Bundesliga hat Stöger überhaupt noch keine Partie mit seinem neuen Klub verloren, auch in der Europa League wurde die Hürde Atalanta Bergamo (3:2/h, 1:1/a) schadlos genommen.

Nun kommt es zum Duell mit dem österreichischen Meister aus Salzburg (19 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker). Der Anfang jener Phase, die auch über Stögers Zukunft in Dortmund entscheiden wird – sein Vertrag läuft bis Sommer. Zeitplan für Gespräche gibt es keinen - zu gewinnen wäre das schlagendste Argument, vor allem bereits am Donnerstag. Auf die leichte Schulter nimmt Stöger die Salzburger natürlich nicht.

"In dieser Runde sind so viele außergewöhnliche Mannschaften dabei, das hat schon ein bisschen etwas von Champions League. Die Salzburger sind gefährliche Außenseiter, das macht es nicht einfacher, für mich auch attraktiver. Aber wir werden uns gegenseitig nicht überraschen", sagt der 51-jährige über das "gute Los" und vor dem Spiel - in dem er auch seine Statistik gegen Teams von Red Bull aufbessern möchte.

Freude über Besuch aus Österreich

Zuletzt spielte Stöger mit Dortmund bei RB Leipzig 1:1. Ein Vorteil, als Generalprobe gegen den Schwestern-Verein gespielt zu haben?

"Von der Spielidee ist etwas dabei, eine Mannschaft, die versucht zu stören, selbst aktiv zu sein, aber es ist keine 1:1-Schablone. Aber das eine oder andere, was wir am Samstag gut gemacht haben, können wir schon mitnehmen", so der Wiener, der sich im Anschluss an die Pressekonferenz speziell noch für die Journalisten aus der Heimat Zeit nahm - Stöger freut sich über Besuch aus Österreich.

"Zum einen, weil eine österreichische Mannschaft zu diesem Zeitpunkt noch dabei ist. Zum zweiten, weil es eine spannende Aufgabe wird. Es wird schwierig, aber es wird eine gute Stimmung herrschen, in der Heimat schaut man vielleicht etwas mehr auf das Trainer-Team aus Österreich."

Das tut man sowieso, wenn ein heimischer Trainer einen Klub wie Dortmund trainiert. LAOLA1 schildert die wichtigsten Aspekte vor dem Duell mit Salzburg:

Wochen der Wahrheit

In den nächsten Tagen und Wochen geht es für Stöger und seinen Co-Trainer sowie Vertrauten Manfred Schmid um die Zukunft bei Borussia Dortmund. Die Qualifikation für die UEFA Champions League ist schlichtweg ein Muss, das ist in dieser Saison erstmals leichter für DFL-Vereine - denn nach der UEFA-Reform sind die ersten vier der deutschen Bundesliga fix dabei. Hinter dem Bald-Meister Bayern München (63 Punkte) und Erzrivalen Schalke (43) liegt der BVB (42) auf Rang drei. Es folgen Frankfurt (42), Leverkusen (41), Leipzig (39) und auch nicht allzu weit dahinter Hoffenheim und Gladbach (je 35). Stöger rechnet mit dem Kampf um einen CL-Platz bis zum Schluss. Neun Spieltage stehen noch aus, zwischen den Duellen mit Salzburg gastiert Frankfurt am Wochenende im Signal-Iduna-Park. Schönheits-Preis verdient sich Dortmund aktuell keinen, aber Stöger hat die Mannschaft stabilisiert und bislang eben nur ein Spiel verloren. Nach drei 1:1-Unentschieden muss nun aber wieder ein Sieg her, um der großen Fan-Gemeinde im Ruhrgebiet nicht Nahrung für Kritik zu geben. Überhaupt wäre ein Ausscheiden gegen einen österreichischen Klub alles anders als hilfreich. Stöger baut darauf, dass seine Stars, die teilweise nach Verletzungen zurückgekehrt sind, sich nach und nach steigern. Sein angenehmes Auftreten kam schon in Köln, wo er noch wohnt, gut an, als Menschenfänger passt Stöger auch gut nach Dortmund. Am Ende geht es aber wie immer um Ergebnisse, die Stöger liefern muss. Und da ist etwa seine Bilanz gegen RB-Teams eine, die es zu verbessern gilt.

Stögers Bilanz gegen RB-Teams

Kurzum: Die ist ausbaufähig. Als Trainer hat Stöger mit seinen Teams (Wr. Neustadt und Austria) nur einmal in zehn Duellen Salzburg bezwingen können – und das liegt fast zwölf Jahre zurück, als Teil des Betreuerteams Stöger/Frenkie Schinkels wurde am 11. September 2005 Salzburg mit 2:0 besiegt. Als Austria-Trainer (noch ein Duell 2005/06, vier Duelle in 2012/13) gab es lediglich zwei Remis in fünf Partien. Als Wiener-Neustadt-Trainer (2011/12) in vier Spielen ein Remis. In seinen vier Spielen gegen RB Leipzig (drei mit Köln und eines mit dem BVB) gab es zwei Unentschieden.

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Dortmunds Bilanz gegen ÖFB-Teams

Kurzum: Die ist perfekt. Vier Spiele, vier Siege. 2003 besiegte Dortmund in der 1. Runde des UEFA Cups die Wiener Austria 1:0 (h) und 2:1 (a) – jeweils ein Tor erzielte Lars Ricken. Vor vier Jahren durfte sich Wolfsberg gegen die Borussen versuchen und schied in der 3. Quali-Runde zur Europa League nach einem 0:1 zu Hause und einem 0:5 auswärts aus. ABER: Dortmund hat nur eines der vergangenen zehn Europacup-Spiele gewonnen – zuletzt das Heimspiel gegen Bergamo. In der Champions League gab es lediglich zwei Remis gegen APOEL Nikosia, während jeweils beide Spiele gegen Real Madrid (1:3/h, 2:3/a) und Tottenham (1:3/a, 1:2/h) verloren wurden. Von den letzten fünf Heimspielen wurden dazu drei verloren. In den acht Europacup-Spielen in dieser Saison traf Dortmund in jeder Partie, spielte aber auch kein einziges Mal zu Null. Zuletzt spielte Dortmund 2015/16 in der Europa League, scheiterte damals im Viertelfinale an Liverpool mit Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp – das Hinspiel endete 1:1, an der Anfield Road führte Dortmund 2:0 und war auch in Minute 90 voran, ehe Dejan Lovren die „Reds“ mit 4:3 zum Aufstieg schoss (91.).

Mögliche Aufstellung

Sollte Stöger keine Rücksicht auf das wichtige Heimspiel gegen CL-Konkurrent Frankfurt nehmen, ergibt sich die Aufstellung nahezu von selbst. Schlüsselspieler wie Marco Reus kommen nach ihren Verletzungen immer besser in Schuss, dafür braucht es auch Spielpraxis, wie Stöger selbst sagt. In der Innenverteidigung wird Ömer Toprak für Manuel Akanji zurückkehren, der in der Europa League nicht spielberechtigt ist. Die große Frage wird sein, wer neben Julian Weigl (kehrt nach Gelbsperre gegen Bergamo zurück) im Mittelfeld aufläuft. Mahmoud Dahoud hat sich nicht nur wegen seines Traum-Assists gegen Leipzig (1:1) empfohlen, wäre auch sicherlich die dynamischere Variante als etwa Gonzalo Castro. Nuri Sahin wäre ebenso eine Option, spielte aber unter Stöger bislang nur 90 Minuten und gilt als Verlierer der bisherigen Stöger-Ära. Vorne dürften Reus, Mario Götze, Andre Schürrle und Michy Batshuayi abermals auflaufen, von der Bank kann Stöger dann immer noch Christian Pulisic oder Maximilian Philipp bringen, die für Schwung sorgen. Zwei Gründe sprechen auch dafür, die gleiche Startelf wie gegen Leipzig zu bringen: Der Spielstil des Gegners und der gute Auftritt. Nur Sokratis wäre bei einer Gelben Karte im Rückspiel gesperrt.

Es fehlen: Akanji (in Europa League nicht spielberechtigt), Kagawa, Guerreiro (beide nach Fußverletzung), Jarmolenko (Fußverletzung), Rode (Schambeinprobleme), Durm (Bänderriss im Sprunggelenk)

Fraglich: Sancho (nach Bänderverletzung im Sprunggelenk), Piszczek.

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