Endstand
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Robert Zulj: "Toulouse war nicht ansatzweise besser als wir"

Trotzdem verlässt der LASK Frankreich mit leeren Händen. Das liegt vor allem an den vergebenen Top-Chancen in Halbzeit zwei. Zulj stellt die Qualitätsfrage.

Robert Zulj: Foto: © GEPA

Der LASK gerät in der Gruppenphase der UEFA Europa League unter Druck.

Nach der 1:3-Heimniederlage zum Auftakt gegen den FC Liverpool verlieren die Athletiker am Donnerstag beim FC Toulouse mit 0:1 und müssen nach dem zweiten Spieltag weiter auf den ersten Punktgewinn warten. Die Tabelle der Gruppe E >>>

"Es hätte ein Punkt sein müssen", seufzt Robert Zulj im "ServusTV"-Interview.

Das 0:1 dürfe man "so nie im Leben kriegen"

In Frankreich war für die Linzer sicher mehr möglich. Der französische Pokalsieger nützte in der ersten Halbzeit seine praktisch einzige gefährliche Tormöglichkeit sogleich zur Führung. Zu diesem Zeitpunkt hätte der LASK "eigentlich alles unter Kontrolle" gehabt, meint Zulj.

Dann kassiere man das 0:1, "das du so nie im Leben kriegen darfst." Die Sageder-Truppe verteidigte nicht konsequent genug, Gabriel Suazo (31.) rauschte heran und nagelte das Leder ins rechte Toreck. Selbst blieb man in den ersten 45 Spielminuten offensiv blass, "war mit dem Ball nicht mutig genug", findet Trainer Sageder.

Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, in welcher der LASK ein völlig anderes Gesicht an den Abend legte. "Da haben wir das viel besser gemacht, den Gegner auch laufen lassen. Das war wichtig für unser Spiel, sonst läufst du gegen spielstarke Mannschaften nach", so der 40-jährige Coach.

"Die Chancen müssen wir einfach in Tore ummünzen"

Dadurch haben sich einige gute Torchancen ergeben, mit denen die Linzer allerdings zu fahrlässig umgegangen sind.

In der 55. Spielminute scheiterte Marin Ljubicic an Toulouse-Keeper Restes, den Abpraller setzte Moses Usor über den Kasten. Kurz darauf stand der kroatische Angreifer erneut im Fokus, schoss den Ball aus kurzer Distanz aber drüber. Zwar wurde auf Abseits entschieden, jedoch zu Unrecht. Ein mögliches Tor hätte also gegolten.

"Zwei, drei tausendprozentige Chancen, die wir nicht machen", ärgert sich Kapitän Zulj. "Die Chancen müssen wir einfach in Tore ummünzen", sagt Abwehrchef Philipp Ziereis. "Deswegen ist es umso bitterer, dass wir heute nichts mitgenommen haben."



Sageder wollte vor allem Unglücksrabe Ljubicic keine Vorwürfe machen. "Keiner vergibt eine Chance, wo er vor dem Tor steht, gerne. Druck machen hilft auch nichts, deshalb wird er nicht mehr treffen. Weiterarbeiten, die Zeit bekommt er von uns - dann wird er sicher wieder das eine oder andere Tor schießen", betont der LASK-Coach.

"Wir haben vorne jetzt nicht die übertriebene Durschlagskraft"

Es ziehe sich laut Ziereis aber "schon durch die ganze Saison, dass wir vorne jetzt nicht die übertriebene Durchschlagskraft haben."

Tatsächlich zeichnen die nominellen Mittelstürmer Marin Ljubicic, Moussa Kone, Elias Havel und Ibrahim Mustapha nur für sieben der 25 Pflichtspiel-Treffer des LASK in dieser Saison verantwortlich. In der Bundesliga haben gar nur Havel (zwei Tore) und Ljubicic (ein Tor) getroffen, Kone und Mustapha netzten jeweils nur im ÖFB-Cup.

Zulj stellt daher die Qualitätsfrage und meint mit Bezug auf die Toulouse-Niederlage: "Wenn du zweimal nicht das leere Tor triffst, dann wird es schwer." Er glaube nämlich nicht, "dass Toulouse heute ansatzweise besser war als wir."

Aber: "Sie machen eben das eine Tor, wir nicht."

Tabelle schaut "nicht gut aus", aber der LASK gibt nicht auf

Damit ist der LASK nach zwei Spieltagen punktlos. "Die Tabelle schaut natürlich nicht gut aus", weiß Sageder.

"Aber wir geben nicht auf und machen weiter", gibt Ziereis die Devise vor. "Wir haben noch zwei Heimspiele vor der Brust, daher ist noch nichts entschieden."

Zwei Duelle mit Union Saint-Gilloise stehen nun am Programm, die Belgier halten nach einem Remis gegen Toulouse und einer Niederlage in Liverpool bei einem Zähler.

Diese beide Partien -  der LASK spielt am 26. Oktober auswärts, zwei Wochen später dann daheim - haben im Kampf ums Überwintern im Europacup bereits entscheidenden Charakter. Zwei Erfolgserlebnisse würden die angespannte Lage deutlich auflockern.

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