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Klopp: "Ein Ort, wo so etwas möglich ist"

Liverpool erlebt magische Nacht. Trainer Klopp bemüht zur Pause die Geschichte:

Klopp:

Es ist wieder so ein Fußball-Abend, über den noch lange gesprochen werden wird.

Liverpool schafft nach 0:2 und 1:3-Rückstand gegen Dortmund noch den Aufstieg ins Europa-League-Halbfinale.

"Ich finde es geil, dass uns das geglückt ist. Aber ich weiß, wie selten das vorkommt und was für eine Charakterleistung dafür notwendig ist", ist Liverpool-Coach Jürgen Klopp nach dem Spiel im Puls-4-Interview gezeichnet.

"Es war eines der besten Spiele der letzten Jahre", meint Sieg-Torschütze Dejan Lovren.


"Nie aufgehört, daran zu glauben"

"Wir haben nie aufgehört, daran zu glauben", so der kroatische Teamspieler mit Blick auf den Spielbeginn: "Wir haben nicht geplant, dass wir so ins Spiel starten. Aber wir haben Charakter gezeigt."

Auch Klopp spricht die frühen Gegentore an: "Mit der Spielentwicklung haben wir uns nicht gerade einen Gefallen getan. Wer gesehen hat, mit welcher Selbstverständlichkeit Dortmund die Konter gespielt hat, der wusste, dass man in ständiger Gefahr schwebt."

Umso beeindruckter zeigt sich der 48-Jährige von der Leistung seiner Mannschaft: "Wir sind trotzdem stabil geblieben und haben selber Chancen kreiert. Dadurch sind wir in Situationen gekommen, wo auch der Gegner wieder beeindruckt war."

Trotz des 0:2-Rückstandes blieb eine Standpauke in der Kabine aus. "Jeder erwartet, dass ich sage, der Trainer hat uns in der Pause angeschrien. Aber ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit nicht so schlecht gespielt und das hat der Trainer auch gesehen."

"Das ist ein Ort, wo solche Dinge möglich sind"

Zur Motivation diente vielmehr die Geschichte. "Ich habe gesagt: Das ist Liverpool, das ist Anfield. Das ist ein Ort, wo solche Dinge möglich sind. Unsere fußballerischen Vorfahren haben - an einem anderen Ort - ein 0:3 in einem Champions-League-Finale umgedreht", bemüht Klopp die Fußball-Historie.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es dann kalt-warm: Erst das 1:2, kurz darauf aber das 1:3. "Ich habe den Jungs dann gesagt, dass sie Charakter zeigen sollen. Es ging da nicht mehr um den unbedingten Glauben, dass wir das Spiel noch drehen. Es hing darum, einzelne Momente zu erzwingen, wo du etwas entwickeln kannst", so Klopp über das Wechselbad der Gefühle.

Dass letztlich auch Glück im Spiel war, ist für den Ex-BVB-Coach klar. "Aber ich denke, am Ende war es auch nicht unverdient."

"Definitiv nicht unser Anspruch"

Beim angesprochenen Gegner regiert klarerweise Enttäuschung, war man doch bis zur Nachspielzeit eine Runde weiter.

"Ich habe noch keine Erklärung", meint Trainer Thomas Tuchel. "Eine Erklärung würde immer bedeuten, dass es rationale Gründe gibt - technische oder taktische. Aber dem war nicht so. Nach dem 3:3 war der Glaube im Stadion enorm, dass heute Liverpool dran ist, aus einer Bestimmung heraus dieses Spiel zu drehen. Und so ist es dann leider gekommen."

Die an sich gute Leistung seiner Elf ist für Tuchel kein Pluspunkt: "Wenn du die zweite Halbzeit 1:4 verlierst, dann ist das definitiv nicht unser Anspruch. Und es ist definitiv viel zu hoch für die Qualität, die wir auf dem Platz haben. In dem Wettbewerb und auf dem Level, auf dem wir spielen, geht es nicht darum zu sagen: Wir können stolz auf unsere Leistung sein. Es ging darum, weiterzukommen. Das haben wir nicht geschafft. Ich finde es wichtig, dass man sich das eingesteht und anerkennt. Das ist bitter genug. Aber wir gratulieren fair, das gehört dazu, auch wenn es keiner haben möchte."

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