Endstand
1:3
1:0, 0:3
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Klopp will starkem LASK "keinen Rucksack aufsetzen"

Der Liverpool-Coach hatte viel Lob für die Leistung der Linzer übrig. Wie gute Momente zu mehr Frustration als Selbstvertrauen führten.

Klopp will starkem LASK Foto: © GEPA

Lange hat der LASK dem FC Liverpool im ersten Spiel der Europa-League-Gruppenphase Paroli geboten, letztlich setzte sich jedoch die individuelle Klasse der "Reds" durch.

Zur Pause lag der 19-fache englische Meister nach einem Traumtor von Florian Flecker noch 0:1 zurück, haderte wiederholt mit den Platzverhältnissen im Linzer Stadion und fand kaum Mittel gegen die intensive sowie aggressive Gangart der Athletiker.

Trotzdem sah Trainer Jürgen Klopp in den ersten 45 Spielminuten "sehr gute Momente" seines Teams. "Das hat aber nicht zu mehr Selbstvertrauen geführt, sondern zu mehr Frustration. Der LASK hat einmal aufs Tor geschossen, der war drin. Wir haben mehr aufs Tor geschossen, keiner war drin", meinte der Deutsche im "ServusTV"-Interview.

Vom LASK nicht überrascht worden

Überrascht zeigte sich Klopp von der couragierten Leistung der Linzer speziell in Hälfte eins nicht, aber womöglich seine Mannschaft? "Nein, das glaube ich nicht", winkte er ab. Dominik Szoboszlai bestätigte: "Mich hat das nicht überrascht, wir haben uns gut vorbereitet."

Nicht "amused" sei Klopp beim Gang in die Kabine gewesen, verriet LASK-Coach Thomas Sageder nach Spielende.

Doch der 56-jährige Stuttgarter dürfte bei der Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden haben. Welche das waren, wollte Szoboszlai nicht offenbaren, "aber es musste schon etwas Gutes sein - wir haben das Spiel gedreht."

Klopp gewährte einen Einblick in seine Gedankenwelt. "Ich wollte sehen, dass wir die Frustration ablegen, das haben wir dann getan und haben nicht mehr so unter den Platzverhältnissen gelitten wie in der ersten Halbzeit", betonte er.

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Verdienter Sieg? Klopp hat keine Zweifel

Das war auch augenscheinlich - die Kombinationen liefen flüssiger, der LASK kam auch aufgrund einsetzender Müdigkeit immer öfter einen Schritt zu spät. Wie etwa Philipp Ziereis, der in der 56. Spielminute den Elfmeter zum 1:1 verursachte.

Auch sieben Minuten später kamen die Linzer beim Führungstreffer von Luis Diaz erst nicht in die Zweikämpfe, dann nicht schnell genug hinterher. So konnte der Kolumbianer locker einschieben. Und dem 3:1 von Mohamed Salah ging ein Ballverlust tief in der eigenen Hälfte voraus, den Liverpool gnadenlos ausnutzte.

"Ich glaube nicht, dass wer zweifelt, dass wir verdient gewonnen haben. Ich nehme mir das Recht heraus, super-happy zu sein", meinte Klopp deshalb, gab aber offen zu, dass es die erwartet schwierige Partie war.

Lob für LASK, dem er keinen Rucksack aufsetzen will

Für den LASK hatte er Lob übrig. "Sie waren sehr gut organisiert, haben es in vielen Bereichen toll gemacht. Sie haben leidenschaftlich gespielt, sind sauber geblieben." Er wolle seinem Kollegen jedoch keinen Rucksack aufsetzen "und sagen, er muss sich unbedingt für die K.o.-Runde qualifizieren", sagte Klopp.

Er könne ohnehin nicht einschätzen, was für den LASK in der Gruppenphase möglich ist. "Das hängt von der Stärke der anderen Mannschaften ab. Der LASK wird das bekommen, was sie sich in der Gruppe abholen können. Dass ich ihnen dabei viel Glück wünsche, ist klar."


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