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Fans: Was in Bratislava ablief

Provokationen, doch das Sportliche stand zum Glück im Mittelpunkt.

Fans: Was in Bratislava ablief Foto: © GEPA

Angekündigte Schlachten finden sprichwörtlich nicht statt.

Und trotzdem war Rapids Auswärtsspiel in der 3. Quali-Runde zur Europa League (Spielbericht) von einer verfeindeten Atmosphäre geprägt.

Das Wichtigste am Ende: Die großen Ausschreitungen blieben allen Beteiligten erspart. Die Rivalität und diverse Fanfreundschaften machten das Spiel jedoch zu einem hitzigen Schlagabtausch.

Blieb es bei der Anreise in die slowakische Hauptstadt noch ruhig, gab es bereits beim Eintreffen der Fan-Gruppen im in die Jahre gekommenen Oval Anfeindungen.

Niedrige Zäune, keine Ordner, stetige Gefahr

Während die Rapid-Fans im noch leeren Stadion im Auswärtssektor Platz nahmen, sorgte der Einmarsch vermeintlicher Heim-Fans für den ersten Aufreger.

Mit "Wien, Wien, Austria Wien"-Sprechchören und einer großen Fahne des FAK-Fanklubs "Fanatics" betraten diese das Stadion, stellten ihre Fan-Freundschaft zu Slovan Bratislava zur Schau und heizten den Wechselgesang mit den nicht erfreuten Hütteldorfer Anhängern erstmals an.

Das Kuriosium: Der harte Kern beider Fan-Lager war auf derselben Längstribüne untergebracht, von großen Vorkehrungen fehlte jede Spur.

Niedrige Zäune, die mit einem Sprung überwindbar waren, keine Ordner beim Heimsektor ließen stets eine Gefahrenquelle offen – es dauerte nicht lange, bis die ersten sich entschlossen, den Zaun zu überklettern – dies geschah noch eine halbe Stunde vor Anpfiff.

Mehr Sicherheits-Präsenz nach ersten Vorstößen

Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek kritisierte schon beim ersten Lokalaugenschein die riskanten Vorkehrungen im heruntergekommenen Stadion der Hausherren.

Erst nach Intervention und dem ersten Vorstoß von Fans über den Zaun wurden die Maßnahmen verstärkt.

Herbeigerufene Ordner gingen ihrer Pflicht nach und sorgten dafür, dass die Bratislava-Sympathisanten wieder in ihren Block zurückkehrten.

Wenig später sicherte eine Polizeistaffel den schon ins Schwingen gebrachten Zaun, um einem weiteren Vordringen der zahlreich angereisten Austrianer und ihrer slowakischen Freunde vorzubeugen.

Sport im Mittelpunkte statt Nebenschauplätzen

Während dem Match blieb es dann im Sinne des Sports weitestgehend ruhig.

Den einen oder anderen Schmähgesang konnten sich beide Seiten nicht verkneifen, allerdings gab es keine außergewöhnlichen Vorfälle.

Etwas überraschend wurden im Stadion keine Bengalen abgebrannt, möglicherweise doch ein Beweis für gute Präventionsarbeit der Sicherheits-Bediensteten.

So fand die angekündigte "Schlacht" nach der Angstmacherei der vergangenen Tage und Wochen nicht statt.

Im Stadion wohlgemerkt – es wäre im Sinne des österreichischen Fußballs, wenn Bratislava und der Heimweg nach Wien nicht als Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Rapid-, Austria-Fans und "Freunden" herhalten müsste.

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