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Salzburgs "Traum" von Leipzig-Duell lebt

Salzburg sorgt für EL-Rekord, der sich auch finanziell bezahlt macht:

Salzburgs Foto: © GEPA

Der FC Salzburg und die UEFA Europa League: Längst eine ganz große Liebesgeschichte (#UnserBewerb), zumindest was die Gruppenphase betrifft.

Bei der siebenten Teilnahme (Rekord gemeinsam mit FCSB) sicherte sich der österreichische Meister mit dem 3:0 gegen Vitoria Guimaraes (Spielbericht) nicht nur den fünften Aufstieg ins Sechzehntelfinale, sondern auch den vierten Gruppensieg – das ist neuer Europa-League-Rekord.

"Unser Ziel war der Aufstieg und es ist sehr schön, dass wir das nach dem fünften Spiel geschafft haben. Der Rekord ist ein schöner Nebeneffekt, schauen wir mal, welcher Gegner dann kommt", ist 2:0-Torschütze Andreas Ulmer neugierig, gegen wen es im Februar geht.

RB Leipzig ein möglicher Gegner

Als Gruppensieger trifft Salzburg auf einen Gruppenzweiten oder auf einen der vier schlechtesten Gruppendritten aus der UEFA Champions League – da könnte Salzburg das ganz große Los ziehen.

Denn Stand jetzt wären Napoli, Atletico Madrid, Celtic und Borussia Dortmund mögliche Gegner, die aus der Königsklasse im Frühjahr in den kleineren UEFA-Bewerb wechseln könnten.

Und auch ein Aufeinandertreffen mit Schwestern-Klub RB Leipzig ist nicht ausgeschlossen, wenngleich der im Fernduell mit Porto auch noch um den Aufstieg ins CL-Achtelfinale kämpft.

Gleich in der ersten gemeinsamen europäischen Saison in einem K.o.-Duell aufeinanderzutreffen wäre freilich der ganz große Hammer, das weiß auch 1:0-Torschütze Munas Dabbur.

"Sicher wäre das interessant, es wäre eine große Sache gegen RB Leipzig zu spielen, aber wir haben noch genügend Zeit, davon zu träumen", so der Israeli, dessen Wunschlos indes nicht in Frage kommt.

Salzburgs Arsenal-Fans müssen warten

"Ich bin ein großer Arsenal-Fan, es wäre toll, gegen sie zu spielen, aber letztlich ist es egal, welcher Gegner es wird, wir müssen auf uns schauen", so der Stürmer, der mit Xaver Schlager diese Leidenschaft teilt. „Es wäre ein Traum, Munas und ich schauen immer Arsenal und fiebern mit.“

Der Neo-Sechser wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass es zumindest im Sechzehntelfinale nicht zu einem Duell mit den "Gunners" kommen kann. Denn auch die Londoner sind Gruppensieger.

"Jetzt können wir spekulieren, wenn es dann so weit ist, werden wir uns mit dem Gegner beschäftigen", bleibt Ulmer gelassen.

Salzburgs mögliche 1/16-Final-Gegner (Stand: 24. November):

Europa League Champions League
Slavia Prag Napoli
Partizan Atletico
Ludogorets Celtic
AEK Dortmund
Lyon
Lok Moskau
Plzen
Köln
Bilbao
Nizza
Sociedad

Weiterhin mögliche Gegner aus der EL: Astana, Dynamo Kiew, Braga, Basaksehir, Atalanta, Sheriff, Kopenhagen, FCSB, Roter Stern, BATE, Östersunds, Luhansk, Zenit.

Weiterhin mögliche Gegner aus der CL: Manchester United, Basel, ZSKA Moskau, Anderlecht, Roma, Juventus, Sporting, Liverpool, Sevilla, Spartak, Shakhtar, RB Leipzig, APOEL

Salzburg kann im 1/16-Finale nicht auf den Gruppenzweiten aus dem eigenen Pool oder Austria Wien treffen und spielt das Rückspiel in jedem Fall zu Hause.


Rose europäisch besser als Oscar

Rund um die letzten Spieltage in der Champions League und in der Europa League darf ohnehin noch viel spekuliert werden, zumal sich bei den möglichen Gegnern noch einiges bewegen kann.

Am 11. Dezember gibt es dann bei der Sechzehntelfinal-Auslosung Gewissheit, gegen wen Salzburg am 15. und 22. Februar spielen wird.

Fakt ist, dass Salzburg nach drei Jahren Pause wieder im Frühjahr europäisch spielt. Was Oscar vergangene Saison nicht geschafft hat, erreichte Nachfolger Marco Rose ganz souverän.

"Es geht nicht um mich, ich freue mich sehr, es ist ein toller Erfolg für uns alle, und ja, da gehöre ich dazu. Wir überwintern im Europapokal, das nächste Teilziel ist erreicht, im Pokal überwintern wir auch und jetzt haben wir noch ein paar Spiele in der Meisterschaft, da wollen wir dran bleiben."

"Woche der Wahrheit" bislang ein voller Erfolg

Die "Woche der Wahrheit" könnte bislang gar nicht besser laufen, mit dem 5:0 gegen Sturm wurde erstmals die Bundesliga-Tabellenführung übernommen, nun ist man per 3:0 gegen Guimaraes vorzeitig aufgestiegen.

"Es wäre eine überragende Woche, wenn wir auch bei Rapid drei Punkte holen, aber es wird die nächste schwierige Aufgabe. Wir sind gut unterwegs, müssen noch einmal alles raushauen, was im Tank ist und konzentriert bleiben. Das geht nicht von alleine, das ist harte Arbeit", weiß Ulmer.

Die machte sich auch gegen Guimaraes bezahlt.

"Bei einem 3:0 hat man schon einiges richtig gemacht. Wir haben in der gegnerischen Hälfte die Bälle gewonnen, haben wenig zugelassen und waren spielerisch teilweise sehr gut, da kann man schon zufrieden sein", analysierte Ulmer trocken.

Schlager ergänzte: "Wir haben super verteidigt. Wenn die Null steht, ist die Chance hoch, dass man gewinnt. Vorne waren wir dann eiskalt, haben aus wenigen Chancen die Tore gemacht."

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Die beste Chance der Gäste fand indes Rafael Martins vor, der einen Kopfball an die Latte setzte.

"Wir haben vor Aktionen, wie jener, die zum Lattentreffer geführt hat, gewarnt. Sie haben offensive Flügel, aber wir wussten auch, dass wir außen in Überzahl kommen können. Das haben wir hie und da ganz gut ausgenützt", hielt Rose fest und lobte "die starke Leistung meiner Mannschaft".

Rose sah nicht alles rosig

Doch auch der 41-Jährige, der als RBS-Trainer nur eine der bisherigen 29 Partien verlor (Rekord) und derzeit den besten Punkteschnitt aller RB-Trainer aufweist (2,34), sah nicht alles rosig.

"Wir haben in den letzten Spielen viel richtig gemacht, aber man kann immer etwas verbessern. Heute war etwa ein Thema, dass wir klarer zu Ende spielen können, manche Positionswechsel haben in das Reich der Fabeln gehört. Aber heute konnten sich die Jungs dann auch etwas austoben."

Das hielt der Deutsche mit einem Lächeln fest, wohlwissend, wie wichtig dieser Aufstieg für den Verein ist. Nachdem Red Bull "nur" noch als Sponsor agiert, ist Geld nicht mehr Nebensache. Im Mai wurde etwa bekanntgegeben, dass das Budget gekürzt wird (Hier nachlesen).

Salzburgs bisherige Einnahmen in der UEFA Europa League 2017/18:

Prämie (in Euro)

Grund
2.600.000 Gruppenphase-Teilnahme
1.080.000 Prämie für Siege (3x360.000)
240.000 Prämie für Unentschieden (2x120.000)
600.000 Gruppensieg
500.000 Sechzehntelfinal-Teilnahme
GESAMT: 5.025.000

Nicht inkludiert: Anteil am Marktpool bzw. Zuschauereinnahmen

Marktpool: Variabler Betrag in Höhe von 160 Mio. Euro, der gemäß dem jeweiligen Wert des Fernsehmarktes, den die an der Europa League (ab Gruppenphase) teilnehmenden Klubs vertreten, anteilig an den jeweiligen Verband ausgeschüttet und unter den betroffenen Klubs aufgeteilt wird.


Alleine in dieser Europa-League-Saison haben die Salzburger 5,025 Mio. Euro eingenommen und da sind der variable Betrag aus dem Marktpool sowie Zuschauereinnahmen nicht eingerechnet – am Donnerstag waren mit 6.474 Fans übrigens am wenigsten in dieser EL-Saison dabei.

Erfreulicher: Der Gruppensieg bringt das Doppelte im Vergleich zu Platz zwei. Auf die finanziellen Begleiterscheinungen angesprochen, lächelt Rose: "Also ich kenne ja nur meinen Vertrag."

Der Coach ist freilich sportlich happy: "Uns geht es um die Sache, nämlich dass wir unseren jungen Spielern, auch den alten Hasen und den Fans, solche Spiele geben können. Wir alle freuen uns für den FC Salzburg und wir können alle stolz sein und ich bin vor allem auf die Mannschaft stolz."

Prominente Teams schon ausgeschieden

Am 7. Dezember kommt es für Salzburg zum sportlich unerheblichen Gastspiel in Marseille. Rose: "Wir wollen auch in Marseille gut spielen, haben der Gruppe gegenüber eine Verantwortung."

Für die Franzosen geht es um den Aufstieg, eine gute Probe für Salzburgs Ernstfall im Frühjahr: "Wir müssen immer arbeiten, uns immer weiterentwickeln, denn da kommen ein paar Kaliber."

Nicht nur Marseille ist am letzten Spieltag noch gefordert, auch etwa der 1. FC Köln, der auch ein möglicher Sechzehntelfinal-Gegner Salzburgs werden könnte. Die restlichen deutschen Teams, Hoffenheim und Hertha, sind wie Premier-League-Klub Everton sang- und klanglos ausgeschieden.

"Der eine oder andere hat das vielleicht unterschätzt und muss(te) hinten raus noch aufs Gas steigen, deswegen sind wir froh, dass wir das schon geschafft haben", freute sich Rose.

Salzburg unterschätzt die Europa League ganz und gar nicht, es ist schließlich ihr Bewerb.

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