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Stöger hat seinen Schmäh nicht verloren

Dortmund-Trainer Peter Stöger vor dem Showdown in Salzburg:

Stöger hat seinen Schmäh nicht verloren Foto: © GEPA

Borussia Dortmund versucht am Donnerstag beim FC Salzburg (21:05 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) das erstmalige Ausscheiden gegen einen österreichischen Verein in der Europacup-Geschichte zu verhindern.

Im Achtelfinale-Rückspiel der UEFA Europa League muss die deutsche Mannschaft des österreichischen Trainers Peter Stöger ein 1:2 aus dem Hinspiel drehen und dabei zumindest zwei Tore erzielen.

"Ich erwarte eine andere Spielweise, um das noch zu reparieren", sagt Stöger bei seiner Rückkehr nach Salzburg, wo der 51-Jährige sein bislang letztes Pflichtspiel auf österreichischem Boden abhielt.

Das wurde 0:3 verloren, doch die Austria stand schon als Meister fest und zelebrierte ausgiebig - für einige Salzburger Beobachter auch provokant.

Stögers schwarze Serie gegen Red-Bull-Teams hat der Wiener in Deutschland prolongiert. Mit seinen Teams (Austria, Wiener Neustadt, Austria, Köln und Dortmund) konnte der aktuelle Borussen-Cheftrainer nur eine von 15 Partien gegen Salzburg oder Leipzig gewinnen - und das liegt bereits weit zurück (2:0, 2005/06).

Doch seinen Schmäh hat Stöger längst nicht verloren.

Stöger sorgt für Lacher

"Ich habe heute gelesen, dass es um meinen Job geht, deswegen habe ich versucht, eine gute Pressekonferenz zu machen. (...) Ich war noch nie so gut vorbereitet", sorgt Stöger bei der Pressekonferenz vor dem Showdown im vollen Medienraum der Salzburger für Lacher.

Als der betroffene Redakteur auf Nachfrage seitens des Podiums die Pressekonferenz für gut befindet, ballt Stöger lachend die Faust.

Am späten Donnerstagabend könnte ihm aber das Lachen vergehen, denn der frühere Austria-Trainer weiß um die Schwierigkeit der Aufgabe Bescheid.

"Dass es schwierig wird, ist klar, dass Salzburg eine unglaubliche Chance wittert, ist auch klar. Die Aufgabe wird schwer, aber zu lösen, ist sie immer noch."

Trotz aller Kritik verweist Stöger auch auf das Dortmunder Selbstbewusstsein.

"Wir haben trotz allem ein gesundes Maß davon. Wir haben das Hinspiel verloren und das war keine gute Leistung, aber wir haben auch seit Dezember kein Meisterschaftsspiel verloren. Das hat für uns intern auch eine Wertigkeit, es ist keine Selbstverständlichkeit so viele Spiele in der Deutschen Bundesliga nicht zu verlieren. Das bedeutet auch, dass unser Zugang ist, das Spiel hier in Salzburg zu gewinnen", so Stöger.

Auch wenn das Hinspiel verloren wurde, bleibt Dortmund in der Favoritenrolle.

"Dieser muss man aber gerecht werden, das ist uns im Hinspiel so etwas von überhaupt nicht gelungen", wird Stöger klar.

Auch Maximilian Philipp, der neben Stöger an der Pressekonferenz teilnahm, brachte es auf den Punkt.

"Wir müssen mehr Torchancen kreieren, variabler sein. Wir wissen aber auch, dass im Hinspiel zu wenig Bewegung im Spiel drin war und wir uns zu wenig bewegt haben. Wir müssen kompakt und eine Einheit sein. Das ist der klare Plan."

Stöger, der ein emotional geführtes Spiel erwartet, ergänzt: "Wir wussten auch im Hinspiel um das gute Umschaltspiel und die Schnelligkeit der Salzburger. Dagegen waren wir nicht gut genug aufgestellt. Wir haben nicht optimal verteidigt, das müssen wir besser machen."

Elfmeterschießen lässt er übrigens nicht trainieren ("Es gibt Jungs, die das können").

Statistiken machen BVB nur bedingt Hoffnung

Die Statistik macht den Dortmundern indes nur bedingt Hoffnung.

Dortmund hat keines seiner letzten sieben Auswärtsspiele im Europacup gewonnen (3 Unentschieden, 4 Niederlagen)

Dafür blieb der BVB in nur einem der letzten zehn Auswärtsspiele auf internationaler Ebene ohne eigenen Treffer (beim 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League 2016/17 bei Benfica Lissabon, Rückspiel 4:0) und erzielte in diesen zehn Partien insgesamt 16 Tore.

In den neun Europacupspielen in dieser Saison hat Dortmund auch immer getroffen, aber auch immer mindestens ein Gegentor kassiert.

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Der BVB setzte sich in den bisherigen Duellen mit ÖFB-Klubs stets durch: 2003 schaltete man die Austria aus, 2015 den WAC.

Während das 1:2 im Hinspiel die erste Dortmunder Niederlage gegen einen österrechischen Verein überhaupt war, gewann der BVB die bisherigen beiden Spiele in Österreich: 2015 in Klagenfurt gegen Wolfsberg (1:0) sowie 2003 in Wien mit 2:1 bei der Austria.

ABER: Während Salzburg in UEFA-Bewerben immer aufgestiegen ist, wenn man das Hinspiel auswärts gewonnen hat, stieg Dortmund nie auf, wenn man das Hinspiel vor eigenem Publikum verlor.

Mögliche Aufstellung:

Es wird gegenüber dem 3:2-Heimsieg in der Liga gegen Frankfurt Veränderungen geben müssen, zumal Manuel Akanji in der Europa League nicht spielberechtigt ist. Sokratis wird zurückkehren und neben Toprak die Innenverteidigung bilden. Im defensiven Mittelfeld schnapsen sich Mahmoud Dahoud, Gonzalo Castro und Julian Weigl zwei Plätze aus, zuletzt durften die beiden erstgenannten ran, zumal Weigl auch formschwach war. In der Offensive hat Stöger mittlerweile eine Qual der Wahl, denn mit Maximilian Philipp und vor allem Christian Pulisic (3 Assists in zwei Partien) haben sich zwei Spieler empfohlen, während Mario Götze und Andre Schürrle nicht in Top-Form sind. Marco Reus, der seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat, ist auf einer der vier offensiven Positionen gesetzt, Doppelpack-Torschütze Michy Batshuayi dürfte nach seiner Joker-Rolle am Wochenende nun wieder von Beginn an ran.

Ersatz: Weidenfeller - Zagadou, Guerreiro, Weigl, N. Sahin, Götze, Schürrle, Sancho, Isak.

Bei der nächsten Gelben Karte gesperrt: Sokratis, Schürrle, Weigl, Toprak.

Schiedsrichter ist Benoit Bastien (34) aus Frankreich, der bislang zwei Mal in der UEFA Champions League und neun Mal in der UEFA Europa League im Einsatz war.

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