"Der Ball ist nicht leicht zu verteidigen"
Mit welcher Präzision der Linksverteidiger den Ball im Netz versenkte, kam noch erschwerend dazu. Die Schuld wollte dem Routinier jedoch keiner zuschieben.
Schließlich musste Schrammel in der Situation zum Ball gehen, da hinter ihm bereits der einschussbereite Stürmer lauerte.
"Der Ball ist nicht leicht zu verteidigen, weil er vorher noch springt. Der Gegner ist noch enger dran und macht noch mehr Druck, so dass er ihn dann ins eigene Tor köpft. Aber kein Vorwurf an Schremser (Anm. Schrammel) und die Mannschaft, dass sie nur 1:1 gespielt hat. Wir haben danach auch noch versucht, auf das zweite Tor zu gehen", veranschaulichte Büskens die unglückliche Situation.
Sassuolo-Coach Eusebio Di Francesco war der Meinung, dass man den Ausgleich speziell in dieser Phase ein wenig erzwungen hatte: "Eigentore passieren und gehören zum Fußball. Wir hätten aber auch so den Ausgleich schießen können. Der Wille war da, um zu gewinnen."
"Sogar ein 4. Tor von uns wäre nicht überraschend gewesen"
Büskens wollte gar nicht verneinen, dass man dem Gegner in der zweiten Halbzeit zu viel Räume bot, auch wenn die Italiener die großen Chancen vermissen ließen.
Viel mehr ärgerte er sich, dass man zum Zeitpunkt des kuriosen Eigentores bereits klarer in Front hätte liegen müssen.
"Die erste Halbzeit war überragend, wir haben den Gegner sehr früh und fast permanent unter Druck gesetzt und uns eine Vielzahl an großen Chancen herausgespielt haben. Aber wir haben es leider versäumt, das zweite, dritte Tor zu machen, sogar ein viertes Tor wäre nicht überraschend gewesen", spielte der Chefbetreuer auf Großchancen von Louis Schaub, Thomas Murg und Joelinton an.
Rapid hadert mit zu einfachen Gegentoren
Brechen vielleicht nicht, trotzdem ist es auffallend, wie oft sich Rapid durch zu einfache Gegentore in den vergangenen Wochen um den Sieg gebracht hat.
"Es ist echt schade, dass wir uns für den großen Aufwand nicht belohnen können. Wir haben nicht nur vergangenen Samstag gegen Altach ein vermeidbares Gegentor erhalten, das wir dem Gegner fast geschenkt haben. Nur reinmachen musste er ihn noch selbst. Heute wieder. Das tut weh, definitiv. Wenn wir mit sechs Punkten hier sitzen würden, wäre das in der Gruppe eine sehr gute Ausgangsposition. Wir können aber auch mit dem Punkt leben. Im Liga-Ranking arbeiten wir uns sehr viele Torchancen heraus, aber kassieren leider manchmal zu einfache Gegentore", analysierte Büskens.
Wie man ein solches im anstehenden Derby vermeiden kann, bleibt abzuwarten. So viel Pech wie Schrammel beim Kopfball ins eigene Netz wird Rapid aber nicht zwei Mal in Folge haben.