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Berüchtigte Legia-Fans vor Austria-Duell in Wien erwartet

Vor dem Quali-Duell ist unklar, wie viele polnische Fans in die Bundeshauptstadt kommen. Die heimische Exekutive sammelte bisher gemischte Erfahrungen.

Berüchtigte Legia-Fans vor Austria-Duell in Wien erwartet Foto: © getty

Ein auch aus Polizeisicht brisantes Duell steht am Donnerstag in Wien an, wenn die Austria im Viola Park Legia Warschau zum Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Fußball-Conference-League empfängt (ab 19 Uhr im LIVE-Ticker>>>).

Das liegt vor allem an der Fanszene des polnischen Vereins, den berüchtigten "Teddy Boys". Unklar war am Mittwoch vor allem noch wie viele Fans von Legia eine Karte für das Spiel bekommen und ob auch welche ohne Ticket für das Spiel anreisen.

Dementsprechend war auch die Einsatzplanung der Polizei am Mittwoch noch nicht abgeschlossen. Klar war, dass es jedenfalls mehr als 1.000 Anhänger von Legia werden sollten und dass die Exekutive mit einem entsprechenden Aufgebot am Ort des Geschehens sein sollte. Ob ein organisierter Marsch zum Stadion beim Favoritner Verteilerkreis stattfinden wird, war noch unklar.

Beamten wurde Dienstpistole entrissen

 

Mit Fußballfans aus Polen hat die heimische Exekutive bisher gemischte Erfahrungen gemacht, wie ein Polizeiinsider am Mittwoch gegenüber der APA bemerkte. Brisant war ein Duell zwischen der Austria und Legia 2004 im Ernst-Happel-Stadion.

Die polnischen Fans hatten damals randaliert und weder Ordnerdienst noch Polizeibeamte in ihrem Auswärtssektor geduldet. Einem Beamten wurde die Dienstpistole entrissen, die damals noch deutlich schlechter gesichert war als heutzutage. Die Waffe warfen die Hooligans über einen Zaun in den - leeren - Nachbarsektor, wo sie wiedergefunden wurde.

Knapp einen Monat später gab es Gerüchte über geplante Rache für die Ereignisse bei dem Legia-Match bei einem Spiel der polnischen Nationalmannschaft in Wien. Busse mit Hooligans wurden aber bereits an der Stadtgrenze abgefangen, die Insassen aus den Fahrzeugen geholt und ausgedehnt kontrolliert. Andere Busse kehrten aufgrund dieser Erfahrungen gleich um.

"Dritte Halbzeit" hängt von Spielverlauf ab

Ausgesprochen ruhig verlief das Spiel Austria gegen Lech Posen, dessen Anhang ebenfalls für seine Gewaltbereitschaft und "Erlebnisorientierung" bekannt ist, im vergangenen Oktober in Wien.

"Es hat nicht immer Schwierigkeiten gegeben. Die polnischen Fans ziehen sich durchaus auf den Support für ihren Verein zurück, wenn sie kein Gegenüber zum Raufen finden", sagte der Insider.

Da davon auszugehen ist, dass die Fans der Veilchen wohl kein Interesse an einer "dritten Halbzeit" mit den "Teddy Boys" haben, könnte eher die Polizei der Reibebaum sein. Doch ohne Provokation sollte es ruhig bleiben, auch wenn heißes Wetter angesagt ist und entsprechender Durst bei den Fans vorhanden sein dürfte.

"Klar ist, dass wir auch fremdgesteuert sind. Ein eindeutiger Sieg oder eine eindeutige Niederlage hilft uns sicher, dass es ruhig bleibt. Wenn aber in der 91. Minute ein fragwürdiger Elfmeter für die Austria gegeben wird oder ein knappes Abseits spielentscheidend ist, dann kann es anlassbezogen zu Ausschreitungen kommen", sagte der Experte.

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