Olmos bisherige Karriere darf durchaus als außergewöhnlich bezeichnet werden. Der gebürtige Katalane stammt aus der berüchtigten "La Masia"-Akademie des FC Barcelona. Im zarten Alter von 16 Jahren wagte er 2014 überraschend den Sprung ins Ausland zu Dinamo Zagreb, wo er schließlich auf Poms traf.
Die Entscheidung sei keineswegs aus heiterem Himmel gefallen, wie der Österreicher im Austausch mit seinem ehemaligen Schützling erfuhr: "Es hat mich natürlich interessiert, wieso er diesen Weg gegangen ist. Dani hat sich diesen Schritt damals sehr gut überlegt. Er wusste, dass bei Dinamo viele junge Spieler relativ rasch den Sprung nach oben schaffen."
In Barcelona hätte es dem damaligen Teenager an Wertschätzung gefehlt, weswegen er sich bewusst auf eine neue Erfahrung einließ. Von Beginn an sei Olmo äußerst professionell zu Werke gegangen, habe sich schnell integriert und natürlich auch die Sprache gelernt.
"Dani hatte einen ganz klaren Karriereplan, der vorsah, über Dinamo schneller in den Profibereich zu kommen", meint Poms. Wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellte, ging dieser Plan voll auf.
"Dann macht er auf einmal etwas, wo du dir an der Seitenlinie die Augen reibst"
Als Poms und Bjelica zum Verein stießen, hatte Olmo - gerade 20 Jahre alt geworden - schon knapp 40 Pflichtspiele für die Kroaten bestritten. In der gemeinsamen Zeit entwickelte sich der Spanier schließlich zum Topstar der Mannschaft, der schnell das Interesse etlicher Spitzenklubs auf sich zog.
Poms erinnert sich: "Man hat sofort gesehen, dass er ein Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist. Als Trainer hast du ja oft Ideen und Lösungen in gewissen Spielsituationen. Und dann macht er auf einmal etwas, wo du dir an der Seitenlinie die Augen reibst und denkst: 'Wie ist er jetzt auf das gekommen?'. Er war schon damals überragend."
Für Poms verkörpert Olmo eine gewisse spanische Mentalität, die er während seiner Laufbahn öfters beobachten konnte: "Er lebt für den Fußball, ist regelrecht verrückt danach. Aber sobald er den Platz verlässt, ist er ein ganz einfacher Typ."
Es ist vor allem die menschliche Seite, die für den Steirer in überaus positiver Erinnerung bleibt: "Er ist sehr demütig, sehr bescheiden. Alles in allem einfach ein extrem angenehmer und lieber Typ, mit dem man auch außerhalb der Fußballwelt befreundet sein möchte", beschreibt er den Star-Fußballer.
In Leipzig zum "kompletten Spieler" gereift
Olmos steiler Aufstieg zog zwangsläufig Veränderungen mit sich. Im Jänner 2020 war die kroatische Liga endgültig zu klein für das Talent geworden und die nächste Stufe auf der Karriereleiter sollte erklommen werden. Einige europäische Topadressen klopften an:
"Der AC Milan hatte sich um ihn bemüht. Auch aus Spanien gab es Interesse", erzählt Poms. Schlussendlich setzte sich jedoch RB Leipzig im Rennen um den Mittelfeldspieler durch. Der deutsche Bundesligist zahlte rund 29 Millionen Euro für Olmo, der Dinamo nach 62 Torbeteiligungen in 124 Pflichtspielen verließ.
Der Wechsel nach Leipzig war erneut gut durchdacht und stellte sich bald als überaus gewinnbringend für alle Seiten heraus: "Er hat sich noch einmal extrem weiterentwickelt. In Zagreb war er noch mehr ein reiner Offensivspieler, mittlerweile ist er auch im Spiel gegen den Ball sehr stark. Er ist eine richtige Maschine in der Abwehrphase und für mich jetzt zu einem kompletten Spieler gereift", behält er die Leistungen Olmos weiterhin gut im Auge.
Weltklassespieler mit Landesliga-Mentalität
Mehrere Spieler, die unter Bjelica und Poms den Sprung in den Profibereich schafften, wuchsen in den Folgejahren zu Nationalspielern heran. Aus dem aktuellen kroatischen EM-Kader spielten unter anderem die beiden Innenverteidiger Josko Gvardiol und Josip Sutalo sowie Mittelfeldakteur Lovro Majer unter dem Duo.