Vastic zeigte im ausverkauften Happel-Stadion keine Nerven und verwandelte souverän. Nervosität habe er keine verspürt, erzählte der mittlerweile 54-Jährige. "Ich war ein erfahrener Schütze, hatte genug Übung und war auch nicht nervös. Ich habe nur daran gedacht, wie ich den Ball reinschieße."
Dank dieses Treffers ist Vastic bis heute der einzige Österreicher, der sowohl bei einer EM als auch bei einer WM ein Tor erzielt hat. 1998 war ihm ebenfalls im Finish das 1:1 gegen Chile gelungen. Durch den Punktgewinn gegen Polen wahrte die ÖFB-Auswahl trotz des vorangegangenen 0:1 gegen Kroatien die Chance auf den Viertelfinal-Einzug, ehe ein 0:1 gegen Deutschland - mit Vastic auf der Ersatzbank - das Aus bedeutete.
Dennoch denkt der frühere Sturm-Graz- und Austria-Profi noch gern an das Heim-Turnier zurück. "Die Erinnerung ist für mich positiv, nicht nur wegen dieses Tores, sondern auch wegen der großen Euphorie, die damals geherrscht hat. Ich hätte zwar gern auch gegen Deutschland gespielt, aber ich war dankbar, dass ich überhaupt bei der EM dabei war."
Vastic trotz schwerer EM-Gruppe zuversichtlich
2008 ging das ÖFB-Team als krasser Außenseiter in die Endrunde. Diesmal sind die Erwartungen höher, auch wenn es gegen hochkarätige Gruppengegner geht und prominente Ausfälle zu beklagen sind.
"Wir haben eine sehr schwere Gruppe, aber ich bin trotzdem zuversichtlich. Die Mannschaft ist in der Lage, in die K.o.-Phase zu kommen. Die Spieler haben zuletzt tolle Leistungen gezeigt und sind als Team gereift", betonte Vastic.
Österreichs vierfacher Fußballer des Jahres ist aktuell als "Head of Player Development" bei den Klubs der SEH Sports & Entertainment Holding tätig, zu denen Bundesligist Austria Klagenfurt, der deutsche Regionalligist Viktoria Berlin und der kroatische Erstliga-Aufsteiger HNK Sibenik zählen. Im Nationalteam brachte es Vastic auf 50 Länderspiele und 14 Tore, sein letzter Auftritt im ÖFB-Trikot war die EM-Partie gegen Polen.