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Die nackten Zahlen: Wo sich Spanien von Frankreich abhebt

Die nackten Zahlen: Wo sich Spanien von Frankreich abhebt

Die Europameisterschaft neigt sich langsam dem Ende. Noch vier Mannschaften sind dabei.

Im ersten Halbfinale kämpfen Spanien und Frankreich um ein Final-Ticket. Am Dienstag treffen die Spitzen-Nationen in München aufeinander (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker).

Bei den Buchmachern ist es ein Duell auf Augenhöhe - ein 50:50-Spiel. Entspricht dies auch der Realität?

LAOLA1 geht der Sache auf den Grund und liefert die nackten Zahlen. Dabei werden die Mannschaften nach individuellen Werten verglichen. Basis sind die Kategorien Torwartspiel, Defensive, Offensive, Abschlüsse, Ballspiel, Laufspiel und Fairplay. Herangezogen wurden die Daten von der UEFA.


SpanienFrankreich
Paraden1416
Gegentore21
Weiße Westen34
Gehaltene Elfmeter10

Unai Simon ist die Nummer eins bei Spanien. Ersatz David Raya durfte im Gruppenfinale gegen Albanien ran, da die Spanier nach zwei Spielen bereits als Gruppensieger feststanden. Bei Frankreich wurde Stammgoalie Mike Maignan immer eingesetzt.

Die Statistik lügt nicht, der Franzose liefert im Vergleich zu Simon bisher ein besseres Turnier ab. Sein einziges Gegentor resultierte aus einem Elfmeter. Der Milan-Goalie überzeugt auch mit sicherem Torwartspiel. Im Viertelfinale lieferte er gegen Portugal wichtige Paraden.

Währenddessen wirkte Simon manchmal unsicher. Einige seiner Abschläge wurden für Torhüterverhältnisse sehr flach geschlagen. Gegen Deutschland war der Bilbao-Schlussmann beinahe für ein Gegentor verantwortlich. Zumindest parierte er im Gegensatz zu Maignan einen Elfer gegen Kroatien.

SpanienFrankreich
Balleroberungen230200
Klärungsversuche77103
Zweikämpfe6455
Gewonnene Zweikämpfe2724
Verlorene Zweikämpfe3731

In puncto Defensive lässt sich ein klares Muster erkennen: Die Spanier gehen aktiver in die Zweikämpfe.

Dementsprechend verzeichnet die "Furia Roja" auch mehr Balleroberungen. Mit 230 an der Zahl ist Spanien in dieser Kategorie sogar die Nummer eins des Turniers.

Dagegen überzeugen die Franzosen mit sicherem Abwehrverhalten im letzten Drittel, was auch das Übergewicht bei den Klärungsversuchen erklärt.

SpanienFrankreich
Tore113
Vorlagen102
Dribblings111103
Eckbälle3028
Abseits105

Spanien hat im Turnierverlauf drei Mal mehr Tore geschossen als die Franzosen. Überhaupt ist das Spiel der "Furia Roja" flüssiger und offensiv ausgerichtet, während Frankreich auf defensive Kompaktheit setzt.

Dazu haben die Spanier mit Nico Williams und Lamine Yamal zwei pfeilschnelle Flügelspieler, die sehr gerne ins Duell gehen.

Die vermeintlich größte Erscheinung, Kylian Mbappe, spielt beim Turnier bisher unter seinen Erwartungen. Vorne sorgt der Neo-Real-Kicker für wenig Gefahr und sein einziges Tor schoss er vom Elfmeterpunkt. Hinzu kommt, dass die Franzosen selbständig nur einen Treffer erzielt haben. Die anderen zwei waren Eigentore.

SpanienFrankreich
Abschlüsse gesamt10289
Schüsse aufs Tor3521
Schüsse neben das Tor4242
Geblockt2526

Die Bemühungen der Franzosen darf man nicht abstreiten. Zwar hat Spanien viel mehr Abschlüsse zu verzeichnen, jedoch dürfen die Gegner nicht außer Acht gelassen werden. Der große Unterschied ist auf das Spiel gegen Georgien zurückzuführen, in dem die Spanier 36 Schüsse verzeichneten.

Nimmt man die Schüsse aufs Tor weg, dann ist die Statistik ausgeglichen. Bei Frankreich mangelt es noch an der Präzision. Auch die nötige Durchschlagskraft fehlt, um vorne permanent für Gefahr zu sorgen.

SpanienFrankreich
Durchschnittlicher Ballbesitz57,2 %50,4 %
Durchschnittliche Passgenauigkeit90,2 %90,8 %
Angekommene Flanken34,8 %24,2 %

Spanien ist bekannt für sein ballbesitzorientiertes Spiel. Hat man früher mit "Tiki-Taka" überzeugt, ist es heute nicht nur das Kurzpassspiel, sondern ein guter Mix aus kurzen Pässen und Flanken.

Gerne stoßen die Außenverteidiger Marc Cucurella und Dani Carvajal vor und bringen hohe Flanken rein. Genauso ist das bei Frankreich mit Theo Hernandez und Jules Kounde der Fall. Hierbei sind die Franzosen aber weniger erfolgreich, der Unterschied von über zehn Prozent verdeutlicht das.

Beide Nationen lassen den Ball im Spiel schön laufen. Die Elf von Didier Deschamps weist sogar eine um 0,6 Prozentpunkte bessere Statistik auf als Spanien.

SpanienFrankreich
Zurückgelegte Distanz (km)612,80575,10
Durchschnittlicher Top-Speed (km/h)31,4232,71

Diese Statistik spricht Bände. Ein Spiel mit offenem Visier erfordert auch ein höheres Laufpensum.

Beide Nationen haben die gleiche Spielzeit, beide mussten im Viertelfinale in die Verlängerung. Der Unterschied von über 30 zurückgelegten Kilometern ist beachtlich.

Dagegen besticht Frankreich mit den schnelleren Spielern. Kylian Mbappe ist mit 36,5 km/h der schnellste Spieler des Turniers, Theo Hernandez ist Sechster. Bei den Spaniern kann Ferran Torres mit 36 km/h mithalten.

SpanienFrankreich
Begangene Fouls7450
Gefoult worden5761
Gelbe Karten137
Rote Karten10

Ein offensiv ausgelegtes Spiel führt zu aggressiverem Verhalten. Das verdeutlicht diese Fairplay-Statistik.

Die Spanier gehen das Spiel viel aktiver an, begehen dadurch aber auch mehr Fouls und werden dementsprechend öfter verwarnt.

Frankreich gestaltet sein Spiel wesentlich ruhiger. Die Franzosen gehen nicht sofort in die Zweikämpfe. Meistens wird die "Equipe Tricolore" erst im eigenen letzten Drittel aktiv, schafft es aber, das Zweikampfverhalten fair zu halten.


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