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Willi Ruttensteiner spricht über Herzog-Aus

Der Sportdirektor Israels deckt pikante Details auf:

Willi Ruttensteiner spricht über Herzog-Aus Foto: © GEPA

Das Aus von Andreas Herzog als Teamchef Israels ist für Außenstehende abrupt gekommen. Herzogs Landsmann Willi Ruttensteiner, aktuell Sportdirektor Israels, will von der Entscheidung des Rekord-Internationalen erst kurz vor der TV-Sendung, in der Herzog seinen Rücktritt ankündigte, erfahren haben.

"Ich habe lang um ihn gekämpft, konnte ihn aber nicht mehr umstimmen. Andi wurde zwei Monate im Ungewissen gelassen und die Kommunikation war nur noch sporadisch. Ich verstehe Andi, dass er endlich Gewissheit haben wollte und jetzt eine neue Richtung einschlagen wird", so Ruttensteiner, der sich bei Herzog "für seine hervorragende und engagierte Arbeit bedanken" will.

Die Coronakrise ist auch an Ruttensteiner und Herzog nicht spurlos vorbeigegangen, so soll Ruttensteiner ein erheblicher Gehaltsverzicht nahegelegt worden sein, Herzog habe auf Entlohnung für April, Mai und Juni verzichtet.

"Andi hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet und nie auf Geld Wert gelegt, sondern die Herausforderung gesehen", betont Ruttensteiner.

Ungeklärte Zukunft

Auch die Zukunft des ehemaligen ÖFB-Sportdirektors ist noch nicht endgültig geklärt, gleichzeitig stellt Ruttensteiner dem Verbandspräsidenten die Rute ins Fenster: "Leider steht jetzt hier in Tel Aviv alles in den Sternen. In acht Wochen startet das Play-off für die EURO 2021 und der Verband hat keinen Teamchef. Auch ich selbst weiß nicht, wie es mit mir persönlich weitergeht. Ich warte auf ein klärendes Gespräch mit Präsident Oren Hasson. Wenn mein Programm nicht mehr in der notwendigen Qualität weitergeführt werden kann, dann muss man eine faire Lösung finden."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Ende der ÖFB-Enklave?

Neben Ruttensteiner sind weitere Österreicher in Israel tätig: Tormanntrainer Klaus Lindenberger, Individualtrainer Martin Stranzl, die Scouts Heinz Hochhauser und Gerhard Schweitzer sowie Mentalcoach Markus Rogan müssen um ihre Zukunft am Mittelmeer bangen.

Neuer Teamchef soll wohl ein Israeli werden, die Zeit drängt. "Die Zeit ist sehr knapp, es muss jemand sein, der die Mannschaft kennt", weiß Ruttensteiner. Der Name von Ex-Chelsea-Trainer Avram Grant geistert als Nachfolger durch den israelischen Blätterwald. Ob dieser in der Coronakrise zu finanzieren ist, bleibt abzuwarten.

Israel trifft in den Qualifikations-Play-Offs zur EURO 2020 auf Schottland und würde bei einem Sieg aus den Gewinner zwischen Serbien und Norwegen treffen.

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