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Tottenham-Statement zu Jan Vertonghen

Die Londoner erklären: "Er hatte keine Gehirnerschütterung!"

Tottenham-Statement zu Jan Vertonghen Foto: © getty

Zwei Tage nach seiner Auswechslung in der ersten Spielhälfte des Halbfinal-Hinspiels der UEFA Champions League gegen Ajax Amsterdam stellt Tottenham zu Jan Vertonghen fest, dass der Belgier keine Gehirnerschütterung erlitten habe.

Untersuchungen in den 48 Stunden nach dem Zusammenprall mit seinem Mitspieler - unter anderem durch einen unabhängigen Neurologen, dessen Spezialgebiet sportbezogene Gehirnerschütterungen seien -, hätten diese Diagnose ergeben, so der Londoner Verein.

"Kurze Pause"

Die Ärzte kämen zur Beurteilung, dass "Jan Vertonghen keine Gehirnerschütterung erlitten" habe, erklärten die Spurs in einem Statement. "Die Mediziner haben empfohlen, dass der Spieler eine kurze Rehabilitationspause einlegt, bevor er wieder ins Training einsteigt."

Der Belgier Vertonghen war im Halbfinal-Hinspiel nach einer halben Stunde beim Kopfball-Versuch mit seinem Teamkollegen Toby Alderweireld kollidiert und wurde anschließend fünf Minuten lang auf dem Spielfeld behandelt und untersucht. Er spielte zunächst weiter, signalisierte aber dann sichtbar benommen und wackelig auf den Beinen, dass er nicht weitermachen könne.

Diskussionen neu entbrannt

Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino hatte das Vorgehen der medizinischen Abteilung des Clubs verteidigt, zeigte sich am Donnerstag aber "offen" für eine Neubewertung im Umgang mit Kopfverletzungen im Fußball. Er wisse aber nicht, so Pochettino, ob man die Regeln ändern müsse. Eine solche, nämlich die Möglichkeit eines temporäres Austauschs von betroffenen Spielern, schlägt etwa die britische Headway Foundation vor, die sich mit Kopfverletzungen im Sport beschäftigt.

Der richtige Umgang mit Gehirnerschütterungen im Sport wird vor allem in den US-Profiligen im Eishockey oder Football seit Jahren diskutiert. Denn obwohl eine einfache Erschütterung in der Regel folgenlos ausheilt, können einige Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit monatelang anhalten. Zudem gibt es hinreichende Indizien aus der Wissenschaft, dass häufige Gehirnerschütterungen bleibende und zunehmende Hirnverletzungen nach sich ziehen können.

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